Samstag, 4. Oktober 2025

Ein anderes Leben - Caroline Peters

Diese spezielle Familiengeschichte konnte mich nicht vollständig überzeugen.

Der Debütroman Ein anderes Leben von Caroline Peters erscheint im Rowohlt Verlag. 

Hanna war mit drei Männern verheiratet und hatte von jedem eine Tochter. Als Ich-Erzählerin fungiert die jüngste der drei Schwestern aus dem Leben ihrer Mutter Hanna und von ihrer ungewöhnlichen Patchwork-Familie.


  

"Was soll das schlechte Leben nützen?...Hanna erlaubte sich jederzeit, sich auch noch für den eigensinnigsten ihrer persönlichen Wünsche einzusetzen, um das schlechte Leben zu verbessern."  Zitat S. 97 

  

Der Roman beginnt mit der Beerdigung Bows, des Vaters der Erzählerin, wir bekommen Einblicke in die Kindheit, erfahren wie es den Großeltern bei ihrer Flucht von der Neiße erging, lernen Hannas Studienfreunde und Väter ihrer drei Töchter kennen und tauchen ein in Hannas Berufstätigkeit als Übersetzerin und Bibliotheksangestellte. Ihr Leben änderte sich als sie Mutter wurde, diese Rolle als Hausfrau wurde ihr aufgezwängt, ihre eigene berufliche Entwicklung hätte sie gern vorangetrieben.

Hannas Charakter hat viele Facetten, sie ist intelligent, hat promoviert, schreibt Lyrik und muss ihrer Rolle als Mutter gerecht werden. Sie ist gefangen in den Aufgaben des Alltags, die sie schon mal vergisst. Die Rolle als Mutter, die sie nicht gern ausfüllt und die auch die Beziehung mit den Töchtern belastet. Es geht um Schuld und Liebe, aber auch um Verzeihen und Verstehen der Töchter. Man kann sich aus den vielen einzelnen fragmentarischen Erinnerungen ein eigenes Bild dieser Familie machen und ahnt, dass hier schwelende Konflikte die Familie belasteten. Die Tochter stellt sich ihren eigenen Fragen und beantwortet sie nach Hannas Tod. Für mich bleiben viele Fragen offen und dadurch wird es für mich auch keine runde Geschichte.  

Die Erzählweise ist etwas anekdotenhaft, häufig lebendig, doch das Klein-Klein des Alltags und die persönlichen Erinnerungen wurde mir an manchen Stellen einfach zu viel. Was macht eine Familie aus, welche Person war Hanna und wie gut verstehen sich die Schwestern? Diesen Fragen haben mich beim Lesen begleitet, nicht alles wurde aufgeklärt. Die Personen öffneten sich mir nicht in dem Maße, als dass ich großen Anteil an ihrem Leben hätte nehmen können.  

Eine spezielle Familiengeschichte, die mich nicht vollständig überzeugen konnte.

***Herzlichen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***

 


 

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