Freitag, 3. Oktober 2025

Eisige Flut - Nina Ohlandt

Mysteriöse Eisleichen 

Eisige Flut ist der 5. Band von Nina Ohlandts Nordsee-Krimi, der Titel erschien 2018 bei Bastei Lübbe.  

Als Elke Derling an einem eiskalten Morgen im Februar die Tür öffnet, um die Zeitung zu holen, bekommt sie den Schock ihres Lebens. Vor der Tür steht ihre Tochter Anja, sie ist tot und von Kopf bis Fuß in einer Eishülle gefangen. Der in dem Fall ermittelnde Kommissar Benthien steht vor einem Rätsel. Warum hat der Mörder Anjas Leiche so grotesk in Szene gesetzt? Als weitere Eisleichen gefunden werden, kommt Bewegung in die Mordserie und Benthien entdeckt Verbindungen, die in die Vergangenheit führen. 
 

 

Nina Ohlandt präsentiert den eisigen Winter an der Nordsee sehr authentisch und überträgt die nordische Kälte mit ihren Beschreibungen der Schauplätze direkt auf den Leser. Die schockierende Art der Zurschaustellung der Eisleichen hat bei mir eine gruselige Grundspannung erzeugt. Doch dann folgen endlose Befragungen durch Benthiens Team, in denen auch DNA Spuren gesichert werden, das Team ist rund um die Uhr im Einsatz, um eine hilfreiche Spur zu finden. 

Der Krimi fängt spannend an, die Ermittlungen sind umfangreich, aber insgesamt recht spannungsarm. Es folgen einige Verdachtsmomente und Wendungen, die interessant sind, mich aber nicht großartig gefesselt haben und die Spannung leider nicht weiter aufbauen. Dagegen sorgt zum zum Ende hin eine ereignissreiche Täterverfolgung dann wieder für eine Dramatik, die den Täter auf recht überraschende Weise präsentiert.  

Das Privatleben Benthiens und von Lilli Velasco spielt in diesem Band eine große Rolle. Das lockert die Geschichte unterhaltsam auf. Mir gefällt auch die Idee von Benthiens Vater, er hat nun einen Foodblog und bringt damit neuen Wind in die Familie. 

Zwischendurch tauchen einige rätselhafte Briefe zwischen Vater und Tochter auf, in denen schreckliche Lebensumstände sichtbar werden. Die Schlüsselrolle der Verbindung zu den Morden konnte ich leider nicht erkennen. Insgesamt gesehen erscheinen die vielen Figuren recht unscheinbar und in der Darstellung auch recht blass. Ich hatte nach der ungewöhnlichen Zurschaustellung der Leichen mehr Grundspannung erwartet. 

"Eisige Flut" ist ein unblutiger Krimi, der mich mit einer großartigen Grundidee und einer spürbaren winterlichen Kälte mit Nordseeflair gut unterhalten hat.





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