Dienstag, 5. November 2019

Die Kunst und das Glück eines Sommers - Sophie von Dahlwitz

Liebe, Kunst und Zeitgeist in Worpswede 


Ein berührendes und interessantes Sittengemälde

"Die Kunst und das Glück eines Sommers" ist ein Roman von Sophie von Dahlwitz über die Malerin Paula Modersohn-Becker aus dem Droemer Verlag.

Die Malerin Paula Becker lebte im Spätsommer 1900 in der Künstlerkolonie Worpswede. Dort kam sie ihrem verwitweten Mentor Otto Modersohn näher und stand vor der Entscheidung, mit ihm eine Beziehung einzugehen oder aber in Paris als Künstlerin zu leben. Doch damit nicht genug, während Paulas Worpsweder Aufenthalt erscheint Rainer Maria Rilke und umwirbt die Malerin.
Paula malt häufig das Bauernmädchen Marleen, die plötzlich verschwindet, wahrscheinich im Moor. 



Paula Becker (geboren am 8.2.1820, gestorben am 20. 11.1907 in Worpswede) war eine deutsche Malerin und eine der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus. Sie schuf in knapp 14 Jahren 750 Gemälde und etwa 1000 Zeichnungen.


Dieser Roman spielt in Worpswede und erzählt aus dem Leben von Paula Modersohn-Becker. Die Rolle der Frau in der Kunst war früher nicht einfach und selbstverständlich. Und selbst mit entsprechendem Talent war den Frauen früher wenig Ruhm beschieden.  

Sophie von Dahlwitz zeigt in ihrem Roman nicht nur das Gefühlsleben ihrer Protagonistinnen Paula und ihrer Freundin Clara Westhoff auf, sie zeigt auch das harte Los der Torfstecher und ihrer Familien, die tagtäglich für einen Hungerlohn im Morast und Torf schufteten. Vor diesem Hintergrund wirkt das schöngeistige Leben der Künstler in der Kolonie Worpswede umso dekadenter. In den Augen der kleinen Leute treiben sie Müßiggang, auch wenn sie kunstschaffend aktiv waren. 
Die Gemeinde Worpswede liegt inmitten des Teufelsmoores, Heimat armer Torfbauern und ist heute hauptsächlich als Künstlerkolonie bekannt. Ab 1889 zog sie Künstler verschiedenster Gattungen an, die sich in Worpswede niederliessen oder einen Teil ihrer Kunst dort anfertigten. Darunter befanden sich auch die Landschaftsmaler Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Paula Becker, Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler. Angezogen von der abgeschiedenen und ländlichen Gemeinde, fertigten sie dort ihre Werke.
 
Die Autorin zeigt die unterschiedlichen Gefühle ihrer Figuren und auch die gesellschaftlichen Vorbehalte auf, aber auch Frauen wie Paula in der recht ungewöhnlichen Rolle als Künstlerin zur damaligen Zeit. Man erlebt sehr klar umrissen die Gefühle, den Zwiespalt und die Unterschiede der armen Torfbauern und der Künstlergemeinde und Kirchenmänner mit.
Der angenehme Erzählstil der Autorin sorgt für flüssiges Lesen. Sie erzählt Gefühlsäußerungen, Vorbehalte der Personen und auch das einfache und harte Leben der Torfbauern sehr spannend und mit detailgenauen Schilderungen.  
Auch die wechselnden Gefühle Rainer Maria Rilkes für Paula und Clara werden sehr deutlich aufgezeigt.

Durch den fesselnden Schreibstil der Autorin konnte ich gespannt eingetauchen in diese interessante Zeitepoche und habe erlebt, wie Kunst Paulas Leben beeinflusst hat und wie ihre Beziehung zu Otto Modersohn und ihrem Freund Rainer Maria Rilke verlief.

Ein berührendes und interessantes Sittengemälde über die Künstlerin Paula Modersohn-Becker, mit entsprechendem Zeitgeist und Einsichten in das Leben einfacher Torfbauern.



Ebenfalls von der Autorin:
- Das Licht zwischen den Zeiten

Montag, 4. November 2019

Durch Deutschland wandern - Andreas Kieling

Ein überzeugender Einblick in Deutschlands schöne Natur und vielseitige Tierwelt


In seinem bebilderten Sachbuch "Durch Deutschland wandern" zeigt uns Andreas Kieling die Flora und Fauna unserer Heimat. Das Buch erscheint im National Geographic Deutschland.

Bei seiner Wanderung durch seine deutsche Heimat erlebt der bekannte Dokumentarfilmer Andreas Kieling mit seiner Hündin Cleo abenteuerliche Begegnungen mit Tieren in Hülle und Fülle.
Auf Helgoland beobachten sie Kegelrobben, brütende Schwarzstörche in der Eifel, sie erleben die Hirschbrunft in Brandenburg und sehen die seltenden Steinböcke in den Alpen.
Wildtiere kann man in allen deutschen Landschaften entdecken, Andreas Kieling gelingt das natürlich besonders nah und intensiv.



Seine Touren führen Kiehling quer durch Deutschlands Wildnis, er sieht Wisente im Rothaargebirge, Rotwild und sogar Elche, entdeckt Sumpfohreulen auf Helgoland und hört den Balzgesang der Birkhühner. Ihm bleibt scheinbar nichts verborgen, doch natürlich ist auch ein langes Ansitzen oder Schleichen durch Unterholz nötig, ein Aushalten der widrigen Witterungsbedingungen. Kiehlings Wanderungensind keine Spaziergänge, gemeinsam mit seiner Hannoverschen Schweißhündin Cleo setzt er sich immer wieder Strapazen aus, die man einfach bewundern muss. So war bei seiner siebenwöchigen Tour entlang der 1400km langen Strecke des Grünen Bandes ein täglicher Marsch von 30 - 40 km erforderlich. Das darf man nicht verkennen und es zeigt, dass Andreas Kieling schon ein ganz besonders hartgesottener Typ ist, der für seine Naturbeobachtungen auch seine Gesundheit aufs Spiel setzt und dem das Wandern im Blut liegt. 

Auch im Wattenmeer und auf Helgoland ist er unterwegs und erkärt wissenswertes über Deutschlands größe Beutegreifer, die Kegelrobben. Die jungen Robben werden nach der Säugezeit im Alter von etwas mehr als zwei Wochen von der Mutter entwöhnt und sich allein überlassen. Eine enorme Leistung für junge Tiere ohne Jagderfahrung. 
Die Treffen mit vielen Naturschutzbeauftragten bringen Insiderwissen und so ist es Kieling immer wieder möglich, besondere Tierbeobachtungen zu machen. 

Extra erwähnen muss ich die hervorragenden und gradiosen Fotos, die aus nächster Nähe besondere Tierbegegnungen abbilden und den Leser aufs Beste erfreuen. 

Andreas Kieling hat mich mit seinen lockeren Erzählungen, seinen interessanten Ausführungen zu Tier- und Naturwissen und den schönen Bildern von seinen Wanderungen durch Deutschlands Wildnis einfach begeistert. Mir geht beim Ansehen dieser einzigartigen Landschaften und wunderschönen Tierbilder einfach das Herz auf und ich möchte am liebsten sofort selbst die deutschen Gegenden durchstreifen. Den anschaulich gehaltenen Texten merkt man an, wie sehr Andreas Kieling die Natur und die hiesigen Tiere Deutschlands am Herzen liegen und er kann mit seinen Beschreibungen den Leser regelrecht begeistern und animieren, selbst die Natur zu erkunden.
 
Am Ende des Bildbandes präsentiert Andreas Kieling seine magischen Orte: etwa seinen Lieblingsplatz in der Eifel oder das winterliche Elbsandsteingebirge. Ein kleiner Wildnis-Knigge erläutert wichtige Tipps für eigene Wanderungen und Waldaufenthalte. 

Deutschland bietet vielseitige Landschaften und eine große Artenvielfalt, die uns Andreas Kieling in diesem Buch näher bringt. Man ist irgendwie hautnah dabei, wenn er durch die Gegend streift und Naturbeobachtungen mitteilt. Für Wanderer, Natur- und Tierliebhaber eine tolle Geschenkidee. 



 

Putengulasch

Putengulasch mit Paprika-Zucchini-Gemüse und Bulgur 

Putengulasch lässt sich schnell zubereiten und ist vom Fleisch her auch schön zart. Ich bevorzuge Putenbrust und schneide mir das Fleisch selbst in Würfel.
Mit verschiedenen Gemüsen und reichlich Sauce schneckt es mit Reis, Bulgur oder Nudeln gut und ist durch die Würzmöglichkeiten ein herzhaftes Pfannengericht. Ich koche es mal mehr und mal weniger scharf, mal mit Paprikapulver oder Chilipaste oder auch mal mit Curry und etwas Obst. Hier zeige ich euch die herzhafte Paprikavariante.



Zutaten: 
500 g Putenbrust oder vorgeschnittenes Gulasch 
1 rote Zwiebel
1 rote Paprika
1 grüne oder gelbe Paprika
1 Zucchini (mittelgroß)
Bio-Kokosfett oder Rapsöl
1 Esslöffel Tomatenmark
2-3 Esslöffel Schmand
Kräuter (z. B. Rosmarin, Thymian, Oregano)
Rosen-Paprikapulver
Chilipulver
Salz 
eventuell Ketchup

Zubereitung: 
Das Fleisch abwaschen, abtupfen und in Würfel schneiden. In einer Pfanne etwas Kokosöl erhitzen und das Fleisch darin rundum anbraten. Anschliessend mit etwas Salz und Rosenpaprika bestäuben und aus der Pfanne nehmen. 
Im Bratensatz die kleingeschnittene Zwiebel andünsten, dann die Zucchini und die Paprika hinzugeben und alles anschmoren. Eventuell noch Öl hinzugeben. Nun Tomatenmark hinzugeben und mit etwas Brühe oder Wasser ablöschen. Alles mit Schmand garen, abschmecken und mit Chili, Salz und Kräutern würzen und wenn man es etwas tomatiger haben will, etwas Ketchup dazugeben. 
Das Fleisch wieder in die Pfanne geben (mit dem Bratensaft) und noch einmal aufkochen lassen. Den Bulgur in Brühe circa 20 Minuten ziehen lassen. Fertig!
 


Erklärung zu Bulgur:
Bulgur oder auch Bulgurweizen ist ein geschroteter Hartweizen. Es gibt verschiedene Körnungen, ich nehme grobkörnigen. Dann koche ich ihn mit wenig Wasser wie Reis. Er hat einen etwas herzhafteren Geschmack als Reis und mehr Biss. 


Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!  
 

Sonntag, 3. November 2019

Liliane Susewind – Ein Seehund taucht ab

Unterhaltsame, sehr fantastische und unrealistische Geschichte, die pädagogisch ziemlich fragwürdig ist. 


"Liliane Susewind - Ein Seehund taucht ab" ist der dreizehnte Band der Serie von Tanya Stewner, der bei Fischer KJB erscheint. 


In den langersehnten Ferien geht es für Lilli und ihren besten Freund Jesahja an die Nordsee. Lilli kann mit Tieren sprechen und deshalb wird auch dieser Urlaub sehr abenteuerlich. An der Küste wurde eine Schutzzone für Seehunde eingerichtet und die Kinder erkennen, dass die Fischer die Seehunde dort vertreiben wollen. Als plötzlich ein Seehundbaby verschwunden ist, machen sich die Kinder auf die Suche. Und die tierischen Helfer sind natürlich auch sofort mit dabei.  



Diese Ferien-Geschichte dreht sich um Freundschaft, Mut und Zusammenhalt, aber auch um die Akzeptanz vom Anderssein. Gleichzeitig wird eine Handlung beschrieben, die den Umweltschutz und das Verständnis für die Tiere an der Nordsee in den Vordergrund stellt. Dank Lilli und ihrer Gabe mit den Tieren sprechen zu können, erfährt man, was die Tiere umtreibt und man wird Zeuge, wie sich ein Austerfischer in Lilli verliebt. Das klingt natürlich drollig und sorgt auch für viel Spaß. Die aristokratisch denkende Katze Frau von Schmidt hat eine sehr gestelzte Sprache und ist für Erwachsene recht interessant, Kinder kommen damit vielleicht nicht so gut klar.
Für wirkliches Wissen über Tiere ist Jesahja zuständig, er weiß viel und wenn nicht, macht er sich schnell schlau. Durch ihn erfährt man, wie sich Robbenmütter verhalten, wenn ihre Jungen von Menschen angefasst wurden, sie lehnen sie generell ab. Das wird im Buch einfach durch Lillis Fürsprache geändert. Das ist leider der falsche Ansatz in einem Kinderbuch. Und das macht mich fast schon wütend. Dieses Buch erfordert sehr viel Erklärungsbedarf durch die Eltern, sonst erweckt es den falschen Eindruck. Auch eine Bootspartie in einem lecken Kanu wird fast lebensgefährlich, es gibt tierische Retter was zwar märchenhaft schön klingt, aber doch wenig mit der Realität zu tun hat. 
 
Während mir die Idee der Tiersprachen sprechenden Lilli sehr gefallen hat und Kinder sich in diese Rolle gern hineinträumen werden, konnten mich einige Dinge nicht überzeugen. Es ist eine positive Seite, Tiere schützen zu wollen, die Existenzsorgen der Fischer werden zwar auch erklärt, aber als sehr negativ abgetan. So können Kinder nicht lernen, das viele Probleme auch von verschiedenen Seiten betrachtet werden müssen. 
Begeistern konnte mich zwar die resolute Oma, aber welche alte Dame wirft denn mit toten Fischen nach Menschen? Eine Ulknummer, ganz klar, aber damit leider auch nicht ernst zu nehmen, auch nicht für Kinder. Mit Orlando tritt ein transsexueller Mensch aufs Parkett, er möchte viel lieber eine Frau sein und kleidet sich auch so. Dieses Anderssein soll hier für Akzeptanz sorgen, dabei haben Kinder damit meistens gar keine Probleme. Die drohende Scheidung von Jesahjas Eltern belastet ihn sehr, hier wird das Thema nur kurz aufgegriffen und nachdem Lilli ihn tröstet, dass sie Freunde für immer sein werden, ist die Sorge vom Tisch. 
Ich habe das schlichte Gefühl, dass hier eine Handlung zusammenkonstruiert wird, die möglichst viele Themen abdecken soll. Das merkt man leider, der Erzählfluss ist irgendwie nicht ganz stimmig und ich hätte mir hier weniger Probleme gewünscht, auf die dann aber auch differenzierter und vor allem realistischer eingegangen werden kann.


Von der Sprache her ist das Buch recht einfach zu verstehen und es ist durch die Eigenarten der Tiere sehr unterhaltsam und lustig. Die schönen Illustrationen sind traumhaft schön und werten das Buch auf. Trotzdem konnte mich dieses Lilli-Abenteuer leider nicht überzeugen und ich empfehle Eltern unbedingt, dieses Buch mit den Kindern gleichzeitig zu besprechen. Leider finde ich dieses Buch sehr überzogen, unrealistisch und für Kinder denkbar ungeeignet.  



***Vielen Dank an Fischer KJB und an Lovelybooks für dieses Rezensionsexemplar!***



Wochenrückblick KW 44/2019

Was habe ich diese Woche eigentlich gemacht?


Jetzt beginnt der eigentlich ungemütlichste Monat des Jahres, der November und ich hoffe, dass er uns mit seinen dunklen Tagen noch etwas verschont. Gerade zu dieser Jahreszeit freue ich mich besonders auf ein paar sonnige Abschnitte am Tag, hübsche Blumen oder einen gemütlichen Nachmittagskaffee und natürlich auf gute Bücher. Letzteres sollte auf alle Fälle klappen.

Gesehen:   

Eine wunderbare Doku über Norddeutschland bei Nacht: Ganz besondere Ein- und Anblicke von Städten mit nächtlichen Lichtpunkten und angeleuchteten Gebäuden.

Gehört: 

Radiomusik

Gelesen: 

    Getan: 

    Gelesen, gekocht, gesungen und gebloggt. 
      
    Gegessen: 
      
    Thunfischsteak mit Kohlgemüse und Kartoffeln (Beim Portugiesen, Foto unten); Maccaroni-Brokkoli-Auflauf mit Käsekruste, der für 2 Tage reichte; Tagliatelle mit Gorgonzolasauce und buntem Gemüse; Hirschkalbsbraten mit Rotkohl und Kroketten (unten, man muss die Feste feiern wie sie fallen oder einfach nachholen); Putengulasch mit Paprika-Zucchini-Gemüse und Bulgur (selbstgekocht und deshalb mal wieder auf Vorrat)
                                                                   

    Gedacht: 

    Der Frost hat einigen Pflanzen den letzten Rest gegeben. Nur die Rose sieht noch richtig gut aus, mal sehen, wie lange sie im November noch Blüten hervorbringt. Sie ist ja eine sehr dauerhafte Blüherin, aber irgendwann ist dann auch mal Winterpause angesagt.  

    Gefeiert:  
     
    Den Geburtstag meines Mannes im Familienkreis gefeiert.

     

    Gestaunt: 

    Nur noch zwei Monate und dann ist dieses Jahr auch schon wieder Geschichte! *Wer hat an der Uhr gedreht? * ;-)
     
    Gefreut: 

    Auf eine Blogtour zu einer Krimisammlung von Tatjana Kruse, die in der Woche vom 18.11. bis zum 22.11.19 läuft und am 19.11. auf meinem Blog Halt macht.
     

    Geärgert:  

    Über dies und das!                          
    Gekauft:
    Leckere Weintrauben, Äpfel und Zitronen, die Vitamindepots müssen jetzt zum Winter hin wieder aufgefüllt werden.

    Geklickt:

    Alle möglichen Webcams, sogar Wasserlöcher in Kenia kann man von zuhause aus beobachten. CO2-freier geht es kaum! 
     

    Ich wünsche euch eine schöne Woche,

    Eure Sommerlese

    Samstag, 2. November 2019

    Die Letzten ihrer Art - Maja Lunde

    Ein wichtiges Buch um Artenschutz und Überlebenskampf aller Arten 



    Der dritte Teil von Maja Lundes großem Klimaquartett ist der Roman "Die Letzten ihrer Art". Dieses Buch erscheint im btb Verlag.

    Über drei Zeitebenen erzählt dieses Buch, von der Zarenzeit in St. Petersburg, über Deutschland um 1992 bis nach Norwegen im Jahr 2064. Das verbindende Element ist der Kampf von drei Familien um den Fortbestand und den Erhalt der vom Aussterben bedrohten Przewalski-Pferde. Es geht aber auch um Freiheit und Verantwortung für die weltweite Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reicht ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern?



    Maja Lunde bleibt auch in diesem dritten Roman wieder ihrem bekannten System mit drei Zeitebenen und einem alles verbindenen Thema treu. Inhaltlich beschäftigt sich das Buch mit dem Erhalt von Lebensräumen, Artenschutz und Arterhaltung am Beispiel der Przewalski-Pferde, im Mongolischen auch Takhis genannt.  

    Der Roman beginnt 2064 mit Eva, die mit ihrer Tochter Isa ein unwirtliches Leben in Norwegen führt. Dort hat die Klimakatastrophe schon zugeschlagen, die Erde ist karg, vertrocknet und es gibt kaum noch Nahrung. Eva kämpft verzweifelt einen Überlebenskampf mit ihrem Vieh und ihren beiden wertvollen Takhis. 

    Im Jahr 1992 bringt die Tierärztin Karin seltene Takhis aus Europa in ihre ursprüngliche Heimat, die Mongolei, um sie dort als Herde wieder anzusiedeln.

    1881 startet Michail Alexandrowitsch Kowrow eine Expedition in die Mongolei, um dort die letzten Urpferde einzufangen und ihren Bestand zu sichern. 

    Diese drei Geschichten werden nebeneinander erzählt und doch verstricken sie sich ohne Verständnisprobleme zu einem Ganzen. Diese schriftstellerische Leistung beherrscht Maja Lunde perfekt. Es werden menschliche Schicksale beschrieben, die sich für den Erhalt von den Ur-Pferden einsetzen und ihr Leben diesem einen Ziel zu widmen. Besonders die Story um Eva hat bedrohliche Züge, die ein Ende unserer derzeitigen Existenz vorhersagen. 

    Gleichzeitig erfährt man viele persönliche Tragödien aus ihren Leben, sei es die damals unerwünschte Homosexualität von Michail, die Drogensucht von Karins Sohn oder den schwierigen Überlebenskampf, den Eva ausfechten muss. 

    Maja Lunde beschreibt die Figuren sehr einnehmend, glaubhaft und mit emotionaler Nähe, sodaß man als Leser ihre Sorgen, Trauer, Angst und Schmerz gut nachempfinden kann. Doch es gibt auch Glücksgefühle, wenn eine Geburt glücklich verläuft oder die Liebe für Erfüllung sorgt. Es ist ein Taumel von Gefühlen und von bedrohlichen Zukunftsängsten und man taucht tief in die jeweiligen Familiengeschichten ein. 

    Der rote Faden ist der gemeinsame Kampf für den Schutz und Erhalt der Takhis. Die weiteren Familiengeschichten sind für mich etwas weit ausgeholt und hätten auch ohne Zarenreichprobleme und die Einbindung der nationalsozialistischen Familie Göring auskommen können. Sie sind aber für den jeweils herrschenden Zeitgeist durchaus wichtig.

    Sehr eindringlich zeigt die Autorin, wie fragil und zerbrechlich das ökologische Gleichgewicht ist. Auch unser Überleben ist maßgeblich bedroht, die Klimakatastrophe zeigt bereits die rote Karte.
    Der Schutz der Artenvielfalt geht uns alle an, denn wir sind von diesen Ressourcen abhängig. Jedes Lebewesen erfüllt eine wichtige Aufgabe und ist schützenswert.

    Auch dieser Band konnte mich wieder fesseln und begeistern und mich in seinen Bann ziehen. Der dystopische Teil wirkte auf mich besonders bedrohlich und auch wenn ich Zukunftsbücher sonst nicht lese, konnte auch dieser Teil mich packen.


    Dieser Roman ist durch die verschiedenen Zeitebenen sehr interessant gemacht und zeigt die Folgen der Klimaveränderung auf und mahnt den Artenschutz und den Erhalt von intakten Lebensräumen an. Es geht aber auch um menschliches Miteinander und die Bedeutung von Freiheit, Geburt und Tod. 
    Wir müssen die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen schützen und damit die bewohnbaren Lebensräume auf der Erde.
      

    ***Herzlichen Dank an den btb Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!***




    Weitere Roman der Autorin: 

    - Die Geschichte der Bienen

    - Die Geschichte des Wassers 

    - Die Schneeschwester 



    Freitag, 1. November 2019

    Freitags-Füller # 161



    Diese Bilder entstanden bei einem Ausflug und besonders schön fand ich das spiegelglatte Wasser des Wassers. An einem Haus musste ich die hübschen Begonien fotografieren, sie werden wohl nicht mehr lange zu blühen haben. Auch bei meinen Sommerblumen hat der erste Frost den Garaus gemacht, trotzdem finde ich das Wetter mit trockener Kälte und strahlendem Sonnenschein einfach nur wunderbar. Endlich konnte ich nach meinem Bänderriß mal wieder einen kleinen Spaziergang wagen und so langsam bessert es sich.   🍁🐿️ 



     

    Immer wieder kommt ein neuer Freitag ... und damit der Freitagsfüller! 

     

    Dies ist ein Projekt von Barbara von  Scrap-Impulse

    Ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen.

     

    1. Es gibt Schlimmeres als meinen Bänderiß.

     

    2. Einige Vorhaben finde ich spontan viel besser, aber die  Verabredung mit einer Freundin habe ich schon seit Monaten geplant.

     

    3. Der erste Schnee war viele Jahre am Geburtstag einer Freundin, am 19.11. 

     

    4. Die Kälte zeigt ganz offensichtlich, dass es jetzt auf den Winter zugeht. 

     

    5. Meine Lieblingsplätzchen backe ich erst in der Adventszeit, aber ein sehr einfaches und flottes Rezept habe ich hier zu bieten.  

     

    6. Jetzt kommt bald wieder die Frage Handschuhe, oder auch noch eine Mütze?

     

    7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ein herzhaftes Paprika-Puten-Gulasch, morgen habe ich das winterfeste Einpacken meiner Rosen geplant und Sonntag feiern wir noch einmal einen Geburtstag nach.

     

    Ein gemütliches Herbstwochenende wünsche ich euch,

      eure Sommerlese 🌞 🍁 🎃