Ein informierendes, abschreckendes und ganz beeindruckendes Buch über den Walfang
Alles über den Walfang: Vom grausamen Abschlachten bis hin zu Walschutzabkommen
Im Residenz Verlag erscheint das Sachbuch "Von Walen und Menschen - Eine Reise durch die Jahrhunderte" von Autor Andreas Tjernshaugen. Einige Abbildungen und seitenweise Literaturangaben lassen Interessierte weiter in das Thema eintauchen.
Andreas Tjernshaugen erzählt auf spannende Weise, wie Wale Jahr für Jahr große Reisen von den Eismeeren in wärmere Gewässer wagen. Er zeichnet detailgetreue Bilder der lebensgefährlichen Expeditionen der ersten Walfänger, die sie bis in die Polarmeere führten, und beschreibt den heutigen Kampf, die letzten Riesen der Ozeane am Leben zu erhalten. (Klappentext)
"Die Jagd auf den Blaubwal dauerte etwa 100 Jahre an, und weltweit wurden allein von dieser einen Art über 370.000 Exemplare erlegt." Zitat Seite 7
Wenn man das Glück hat, einen Wal im offenen Meer beobachten zu können, ist das ein erhabener Moment und es macht sich ein unheimliches Glücksgefühl breit. Leider wurden die Wale aber nicht von allen Menschen so wohlwollend betrachtet und sie waren nicht nur Fleischlieferanten für Inuits, sondern auch eine willkommene Einkommensquelle für norwegische Walfänger und später auch andere Nationen. Die Wale wurden anfangs noch Mann gegen Wal bekämpft, doch mit der Zeit gab es Fangmethoden und große Walverarbeitungsschiffe, die den Bestand von Blauwalen auf der Nordhalbkugel dezimiert haben.
Andreas Tjernshaugen ist ein Meister der Recherche und eröffnet seinen Lesern einen umfassenden Blick über die mächtigsten Tiere der Welt. Geschickt verknüpft er wissenschaftliche Erkenntnisse über Lebensgewohnheiten, Fressverhalten und Sozialverhalten von Blauwalen mit den historischen Zusammenhängen des Walfangs. Er zeigt die gesamte Entwicklung im Walfang von den Anfängen bis zur industriellen Verfolgung mit großen Walfangschiffen. Anfangs mussten sich die Menschen noch mit kleinen Booten dem Wal in einem gefährlichen Nahkampf stellen. Aber mit der Zeit wurden die Schiffe größer und machinenbetrieben, die Reichweite verlagerte sich vom Atlantik in den Nordpazifik. Die kleinen Harpunen wurden vom Norweger Svend Foyn weiterentwickelt zu Granatharpunen, welche eine größere Reichweite und Durchschlagskraft besaßen. Die Industrialisierung des Walfangs ermöglichte es später, den gefangenen Wal bereits auf See zu verarbeiten. Das Walschlachten hatte damit seinen Höhepunkt erreicht und erst als der Blauwal auf der Nordhalbkugel schon fast ganz ausgerottet war, konnten Schutzabkommen diese Schlachterei eindämmen. Erst 1982 gelang es, den Blauwal unter Schutz zu stellen. Japan, Norwegen, die Sowjetunion, USA und Island betrieben jedoch den Walfang weiter. Heute gibt es weitere Beschränkungen.
Was ich bisher über den Walfang wusste, konnte durch dieses Buch sehr ausführlich erweitert werden. Aus dem anfänglichen lebensgefährlichen Kampf einzelner Ureinwohner als Fleischbeschaffung und Überlebensmittel in der arktischen Kälte wurde in den letzten gut 100 Jahren eine Walschlacht-Maschinerie, die weltweit über 370.000 Blauwalen das Leben kostete und fast zu ihrer Ausrottung führte.
Inzwischen gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Wale mit ihrer Düngung des Oberflächenwassers zu einer Aufrechterhaltung der Planktonproduktion beitragen, die eine Grundlage für einen reichen Fischbestand bietet.
Dieses Buch liest sich sehr spannend, ziemlich aufwühlend und ist unglaublich informativ. Und ich bin mir sicher, das nach der Lektüre der weltweite Schutz von Walen jedem Leser ein ganz besonderes Anliegen sein wird.
***Herzlichen Dank an den Residenz Verlag und an Kirchner Kommunikation für dieses Rezensionsexemplar!***
Liebe Barbara, schon deiner Beschreibung entnehme ich, dass dieses Buch keine leichte Kost ist. Mir fällt es immer schwer, über solches Tierleid zu lesen, und doch ist es wichtig, dass es Bücher darüber gibt. Danke fürs Vorstellen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Susanne
Liebe Susanne,
Löschenes gibt eine Schilderung des Kampfes Mann gegen Wal und auch noch eine weitere, wie ein Wal mit einem Boot voller Männer kämpft und am Ende verliert. Doch das wird nicht so thrillermäßig ausgeschlachtet. Es geht viel mehr um die politischen Hintergründe, die finanziellen Gewinne mit dem Waltran und die Vormachtstellung in der Weltrangliste der Walnationen.
Auch als Tierfreund kann man das Buch lesen.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe BArbara,
AntwortenLöschenoh, das klingt nach einem sehr guten Werk, herzlichen Dank für die Buchvostellung! Ich habe schon viele Dokus über den Walfang gesehen, die mir die Tränen in die Augen trieben ...
Wenn dieses Buch dazu beiträgt, diese herrlichen Wesen wieder besser zu schützen, ist es ein gutes Buch!
Ich wünsche Dir einen schönen und freundlichen Wochenteiler!
♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️
Liebe Claudia,
Löschendieses Buch ist nicht auf Tränen aus, es zeigt die historische Bedeutung des Walfangs und auch was die Menschen sich davon versprochen haben. Die Bedeutung der Wale für das Meer und das ökologische Gleichgewicht und ihr Verhalten kommt auch zur Sprache.
Liebe Grüße
Barbara