Fesselnde Krimiunterhaltung und ein cooles Ermittlerduo
Der Schwabenkrimi "Tote lächeln nicht" von Franz Hafermeyer erscheint im Bastei Lübbe Verlag.
Kommissarin Elsa Dorn hat sich von München nach Augsburg versetzen lassen, nun soll sie langweilge Aktenarbeit erledigen. Aber als ein zwielichtiger Zuhälter und der Stadtrat brutal ermordet werden, steckt Elsa ihre Nase in die Ermittlungen, was ihrem Dienststellenleiter gar nicht passt. Doch sie bekommt Unterstützung von Privatermittler und Ex-Polizist Sven Schäfer, der ebenfalls an eine Verbindung zwischen den Fällen glaubt. Beide finden einige Spuren und die Mordserie reißt nicht ab, alle Opfer haben eine Karte vom Erzengel Gabriel in der Hand. Ist hier ein irrer Fanatiker am Werk?
Diesen Regionalkrimi habe ich sehr gespannt gelesen, denn mit Elsa erlebt man eine toughe Frau, die mehr kann als nur Bürokram zu erledigen, wie es ihr Dienststellenleiter gerne hätte. Elsa lässt sich nicht einschüchtern und mischt sich in vorderster Front in die Ermittlungen, dabei bekommt sie ausgerechnet Schützenhilfe vom Ex-Polizisten Sven Schäfer, der mit vulgärem Mundwerk ausgestattet ist, recht grob gestrickt zu sein scheint und Gewalt förmlich anzieht. Beide Personen sind sich augenscheinlich nicht grün, ihre gegenseitige Kabbelei sorgt für unterhaltsame Effekte und mit der Zeit werden sie immer mehr in den Fall hineingezogen und wachsen dabei immer enger als Team zusammen.
Was verbindet einen zwielichtigen Zuhälter mit einem angesehenen Stadtrat? Welcher Täter metzelt sie nieder und wo liegt das Motiv? Das wurde irgendwann sichtbar und damit gewann die Handlung und wurde absolut spannend, denn Hafermeyers Duo springt munter zwischen kriminalistischen Spuren und rasanten actionreichen Szenen hin und her. Der gute Schäfer scheint ein rechtes Stehaufmännchen zu sein, was er so alles einsteckt und übersteht, ist schon fast übermenschlich.
Gut gefallen hat mir Franz Hafermeyers Erzählstil, er schreibt sehr flüssig und fesselnd, baut einige humorvolle Dialoge ein und stellt kriminalistische und forensische Elemente dank seines beruflichen Hintergrundes absolut glaubhaft dar.
Auch wenn es hier meiner Meinung nach doch zu actionreich und thrillermäßig zugeht und die Leichen ziemlich brutal gemetzelt werden, hat mir der Krimi gut gefallen. Ich mochte besonders die Reibereien zwischen Elsa und Sven, die sich gegenseitig mobben und auf die Palme bringen. Im Grunde werden sie im Laufe der Handlung ein prima Team und wissen, was sie aneinander haben.
Weniger Leichen, nicht ganz so wilde Verfolgungsjagden, brutale Foltermethoden und etwas mehr Lokalkolorit hätten besser zu einem Regionalkrimi gepasst.
Fesselnde Krimiunterhaltung durch knallharte Morde, ein cooles Ermittlerduo und mächtig viel Action. Dieser Auftakt der Krimireihe hat mich gespannt mitgerissen und lebendig unterhalten.
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