Montag, 20. April 2020

Das kleine Weingut in der Toskana - Romy Sommer

Ein wunderschöner Sommerroman zur Träumen


Vino e Amore

Romy Sommers Roman "Das kleine Weingut in der Toskana" erscheint im Harper Collins Verlag.

Finanzexpertin Sarah lebt in London, sie ist Workaholic, ein mehrmonatiger Zwangsurlaub soll sie vor einem Burnout bewahren. Diese Zeit möchte sie zur Klärung von Erbschaftsangelegenheiten ihres verstorbenen Vaters nutzen. Der Kontakt zu ihm war schon lange abgebrochen, doch sie erbt sein Weingut und eine alte Villa in der Toskana. Einen Haken hat die Sache allerdings, es gibt einen Miterben, Tommaso, der Winzer auf dem Gut erbt zu gleichen Teilen. Die Reise wird zu einem emotionalen Erlebnis, denn Tommaso war mal Sarahs Jugendliebe.    



Romy Sommer zaubert in ihrem Roman eine sehr lebendig geschilderte italienische Wohlfühl-Atmosphäre, zusätzlich nimmt die wechselhafte Liebesgeschichte gefangen, die sich hier langsam entwickelt. Ich konnte entspannt in die Szenerie eintauchen und habe die Weinverkostungen, die Landschaftsbeschreigungen und die kulinarischen Köstlichkeiten genossen, dieses Buch lässt wunderbar nach Italien träumen und man sieht vor dem inneren Auge die traumhafte Landschaft.

Das Erbe erfordert eine Teilung des Weingutes, das ist nicht so einfach, denn der Winzer Tommaso hat nicht die finanziellen Mittel, um Sarah auszuzahlen. Er hofft auf eine gute Weinernte und einen erfolgreichen Weinjahrgang, doch bis dahin gibt es noch einige Hürden zu überwinden. Die Villa ist stark renovierungsbedürftig und so müssen auch dafür Kosten aufgewendet werden. Sarah fühlt sich wohl in Italien, sie entdeckt einige Dinge, die sie mit ihrem Vater verbindet. Und die italienischen Männer wecken in ihr lange verdrängte Gefühle. Winzer Tommaso kommt recht mürrisch rüber, aber Luca ist ein Prachtkerl, so genießt Sarah die Zeit und die herrliche Gegend bei ihren Ausflügen. 
Die Renovierung geht sie zupackend an, außerdem lebt sie ihre Backleidenschaft in der alten Küche aus und weiß, hier ist es viel schöner als im verregneten London. 

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, bildhaft, romantisch und trägt leicht und locker durch die gesamte Handlung. Einige Widrigkeiten sorgen für die nötige Spannung und die Charaktere werden authentisch und unverwechselbar beschrieben. Hier fühlt man sich sofort wohl und möchte die Personen am liebsten selbst kennenlernen. 
Dabei ist die Liebesgeschichte zwar vorhersehbar, das hat mich hier aber überhaupt nicht gestört. Das Buch hat mich bis zum Ende gefesselt. 


Ein wunderbar geschriebener Roman zu Träumen mit Dolce Vita, der Küche Italiens, einem alten Weingut und einer Liebe, die Schmetterlinge entwickelt.

***Herzlichen Dank an den Harper Collins Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***



Sonntag, 19. April 2020

Wochenrückblick KW 16/2020

Was habe ich diese Woche eigentlich gemacht?


Die gefärbten Eier bekam ich Ostermontag geschenkt, wenn man nicht damit rechnet, sind solche kleinen Freuden doch richtig schön. Inzwischen brechen sich die ersten Lockerungsgedanken zu Corona Bahn, warten wir ab, wie das Virus darauf reagieren wird. 
 
Gesehen:   

TV: Cleopatra mit Liz Taylor (1964)  
Willkommen bei den Sch´tis ( franz. Komödie)

Gehört/Gesungen:
   
Per Drop-Box ein paar Einsingeübungen und einen Song mitgeträllert. Keine wirkliche Alternative zu einem Chortreffen! Aber besser als nix!

Gelesen:
Getan: 

Gelesen (viel), gequatscht am Telefon (viel), Wäsche gewaschen (wenig), gebloggt und Rezis  geschrieben. Kleine Radtour gemacht. 
  
Gegessen: 

Grillsteak mit Kartoffelsalat; Schweinefilet mit Sauce Bernaise und Kartoffelwedges; Nürnberger Rostbratwürstchen mit Kartoffelsalat; Pilz-Gemüse-Pfanne mit Tomatenreis; Bratkartoffeln mit Brathering; Salate mit Lammsteak; Spaghetti mit Spinat-Gorgonzola-Sauce.


Gedacht: 

Ob wohl etwas dran ist an den Vermutungen mit dem Labor-Fehler? Doch auch dann müssen wir die Folgen ertragen. 
 
Gefeiert:   

>Ostern mit meinem Mann.

Gestaunt: 

Über die fleißige Post und die Paketdienste, die gemeldeten Zahlen der ganzen Sendungen sind ja sagenhaft hoch. 
Gefreut: 
  
Über ein Paket von Amazon publishing, eine Wiedergutmachung für das entgangene Treffen in Leipzig. 



Geärgert:  

Über viele Menschen, die sich weiterhin mit ihren Familien treffen. Die Ausbreitung der Viren kann so definitiv nicht gestoppt werden.  
                    
Gekauft:

Drogerie-Einkauf: Fußbutter (ich muss immer lachen, wenn ich den Begriff sage!), Zahncreme, Handcreme, (kein Toilettenpapier)...    

Geklickt:

Alle möglichen Seiten.

Ich wünsche euch eine gute Woche und bleibt gesund,

Eure Sommerlese

Samstag, 18. April 2020

Verliebt im Café Inselglück - Susanne Oswald

Romantischer Wohlfühlroman, der mit Liebe, Urlaubs- und Inselflair aufwarten kann

Susanne Oswalds Roman "Verliebt im Café Inselglück" erscheint im Harper Collins Verlag. 


Seit dem Tod ihrer Eltern führt Hannah ihre kleine Pension auf Amrum und ihr wird immer mehr bewusst, dass ihr die unzufriedenen Gäste und die Arbeit leider keine große Freude sind. Als eine Renovierung ansteht, macht sie kurzerhand ihre Pläne für ihr langerträumtes gemütliches Inselcafé wahr. Zusammen mit ihren Freunden wagt sie sich an einen Umbau, bei dem ihr ein altes Rezeptbuch ihrer Urgroßmutter in die Hände fällt. Das kann ja nur ein gutes Omen sein. Mit diesen alten Rezepten kann sie sicher viele Gäste in ihr Café locken. Ihr Verlobter Lennard scheint von der Idee allerdings nicht so überzeugt zu sein. Ist er wirklich der richtige Mann für Hannah?




In diesem stimmigen und gefühlvoll erzählten Roman entführt uns Susanne Oswald in eine romantische Geschichte voller Freundschaft und urlaubsmäßiger Nordseestimmung auf Amrum. Die Umsetzung ihres langgehegten Traums von einen eigenen Inselcafé sorgt bei Hannah für Freudensprünge, doch auch für Angst vor der eigenen Courrage. Denn die Umbauarbeiten und die Innenausbauten sind Aufgaben, die sie nicht allein bewältigen kann, glücklicherweise hat sie die geeigneten Freunde, die ihr dabei tatkräftig unter die Arme greifen. 

Der einfühlsame Erzählstil der Autorin erweckt eine lockere Atmosphäre und zeigt die lebendigen und zupackenden Freundinnen Finja und Elisabeth und Tahmineh, die junge Iranerin, von ihrer besten Seite. Nur Hannahs Verlobter Lennard scheint von diesem Projekt nicht überzeugt zu sein. Ist er eifersüchtig, weil Hannah ihren Traum wahr werden lässt oder  warum ist er so abweisend und unterkühlt?

Ich konnte sofort in die Handlung eintauchen und erlebte die begeisterte Stimmung mit dem Plan vom eigenen Café hautnah mit. Der Zusammenhalt der Freundinnen ist überwältigend und ein Mitfiebern bei der Bewältigung der Hürden sorgt für die nötige Aufregung. Nebenbei vermittelt die Autorin mit bunten und bildhaften Beschreibungen für die detailgenaue Ansicht der Ausstattung des hyggeligen Cafés echte, spürbare Freude. Und die Kuchen und Törtchen werden so lecker beschrieben, dass man sofort Appetit verspürt und gerne mit den Freundinnen werkeln und schmausen möchte.
Auch wenn der Umbau nicht ganz einfach zu bewältigen ist, klappt er perfekt und ein Reporter wird auf Hannahs Traum aufmerksam. Mit ihm unternimmt sie eine ganz besondere Reise zum realen Vorbild ihres Cafés, was natürlich die Eifersucht Lennards nur steigert. 
Hannah muss sich über ihre Gefühle klar werden. 

Der Roman verbreitet eine regelrechte Wohlfühlstimmung, er erzählt von Freundschaft und Lebensfreude, vom Traum eines eigenen Cafés und von Gefühlen und Liebe. Wie die Freundinnen zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen ist fantastisch, manchmal fast schon zu perfekt.
Doch die Botschaft, seine Träume wahr werden zu lassen, kann man nicht negativ verpacken. 
Insofern macht die Autorin alles richtig. 

Mit der sympathischen Hannah fühlt man sich sofort verbunden, die Bekanntschaft mit Holke sorgt für eine Überraschung und dank der schüchternen und bescheidenen Iranerin Tahmineh kommt etwas reales Flair in die Story, denn auch in Nordfriesland gibt es Asylsuchende, die es nicht leicht haben. 

"Verliebt im Café Inselglück" hat mich gut unterhalten, ich habe die Location des wunderschönen Cafés, das Flair der Insel und die liebenswürdigen Charaktere genossen. Es ist ein Roman mit dem Gefühl von perfekter Idylle und von Neuanfängen, der glücklich macht.

***Vielen Dank an Harper Collins für dieses Rezensionsexemplar!***



Oswald, Susanne - Ein Jahr Inselglück 

Freitag, 17. April 2020

Inselaffäre - Anja Eichbaum

Solider Urlaubskrimi mit Unterhaltungscharakter

Affären über Affären 
Der Regionalkrimi "Inselaffäre" ist der dritte Band einer Reihe von Anja Eichbaum aus dem Gmeiner Verlag.   

Im Juni ist auf Norderney der Bär los, ein Cosplayer-Treffen sorgt für Partystimmung. Inselpolizist Martin Ziegler hofft auf eine ruhige Veranstaltung, denn er freut sich auf die Hochzeit seiner Freunde Daniela und Frank, er ist als Trauzeuge vorgesehen. Doch dann geschieht genau am Hochzeitstag ein Todesfall, der genauer untersucht werden muss. Es handelt sich aber nur um den Auftakt zu weiteren schrecklichen Vorfällen. 



Nach "Letzte Hoffnung Meer" habe ich Geschmack gefunden an den Krimis von Anja Eichbaum. Dieser konnte mich wieder gut unterhalten und das Krimigeschehen hat wirft reichlich Fragen auf. 


Auf Norderney werden Touristen unter den Insulanern als lukrative Geldeinnahmequelle akzeptiert, neuen Bewohnern gegenüber ist man aber nicht sehr aufgeschlossen. Diese Ansichten sorgen in diesem Krimi zu Konflikten, sind hier die Mordmotive zu finden?

Wir erleben Daniela, die aus dem Rheinland stammt und zu feiern versteht, leider versackt sie bei ihrem Junggesellinnenabschied dermaßen, dass ihre Hochzeit gefährdet wird. Die Trauung ist am Strand geplant, wo ein Treffen von Cosplayern mit ihren bunten Kostümen für Partystimmung sorgt.
Ein toter Mann hängt in einer Regentonne in einem Schrebergarten, Martin Ziegler nimmt die Ermittlungen auf. Doch es gibt schon bald die nächste Leiche, eine junge Cosplayerin wird tot am Strand aufgefunden. Ihre Mutter gilt als psychisch instabil und darunter hat natürlich die junge Frau auch gelitten. Als auch die Mutter tot aufgefunden wird und eine weitere Leiche, ein möglicher Suizid auftaucht, wissen die Ermittler um Martin Ziegler kaum wo sie anfangen sollen.
Ganz nebenbei läuft die Hochzeit ab, man mag es kaum glauben.  

An Toten mangelt es in diesem Buch nicht, auch nicht an zahlreichen Charakteren, die die Autorin mit vielen Details und privaten Einblicken ausstattet und so die Handlung unterhaltsam gestaltet. Auch das Inselflair Norderneys kann man in diesem Buch genießen. Ein paar weniger Geschichten rund um die Personen hätten dem Krimi vielleicht etwas mehr Ausdruckskraft verliehen. Aber da sind Geschmäcker ja unterschiedlich, ich mag es lieber etwas kürzer und damit brisanter als zu ausführlich. 


Eine gewisse Grundspannung wird durch die zahlreichen Todesfälle erzeugt, alle Fälle stehen scheinbar ohne erkennbaren Zusammenhang, auch Motive sind lange Zeit nicht ersichtlich. Ein bestimmter Tatvorgang hat mich allerdings auf einen Täter aufmerksam gemacht, am Ende klären sich alle Fälle logisch auf und das Miträtseln hat sich gelohnt. 

Dieser unterhaltende Krimi dreht sich rund um einige Affären und steht sich durch die vielen Geschichten ein wenig selbst im Weg. 3,5 Sterne vergebe ich hier, denn etwas mehr spannende Momente hätte ich doch gerne erlebt. 

***Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***





Eichbaum, Anja - Letzte Hoffnung Meer2

Freitags-Füller # 184




Eine sonnige Woche liegt hinter uns, der Frühling ist wieder sehr trocken, das war früher im April überhaupt nicht so. Trotzdem grünt und blüht es in der Natur im Moment ganz wunderbar. Die Ostertorte mit Pfirschen gab es bei uns, davon hätte ich jetzt noch gern ein Stück. :-)


Immer wieder kommt ein neuer Freitag ... und damit der Freitagsfüller! 

 

Dies ist ein Projekt von Barbara von  Scrap-Impulse

Ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen.

 

1. So langsam kann ich diese TV-Spezials zur aktuellen Situation nicht mehr hören, so wichtig einige auch sein mögen.  

 

2. Mundschutz wird langsam ein Thema und genau deshalb näht mir meine Freundin einige Masken.

 

3. Mein Gefühl sagt mir, dass uns Corona noch sehr lange beschäftigen wird.     

4. In der Natur treiben die ersten Blätter und die kahlen Bäume werden wieder richtig schön grün.

 

5. Ich habe eine Schwäche für Bücher, Musikfilme, italienisches Eis, Krokant, leckeres Essen, Spaziergänge am Meer, Nordseekrabben, Baiserkuchen, Aprikosen, Kino, na ja und ich könnte hier noch lange so weiter aufzählen. :-)  


6. In meinen Kaffee nehme ich statt Zucker Netflix. (War ein Spaß!) Netflix brauche ich nicht!


7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen Fernsehabend mit Let´s dance, morgen habe ich #stayhome und das Übliche geplant und Sonntag gönnen wir uns etwas von unserem Griechen. Mit dem Abholservice geht das ganz gut.

 

Ein schönes Wochenende und bleibt gesund,

liebe Grüße Sommerlese

Donnerstag, 16. April 2020

Top Ten Thursday # 74


                            

Donnerstag ist TTT Top Ten Thursday bei Weltenwanderer. Worum geht es beim TTT? Es geht um Listen, eigentlich um Bücherlisten und jeden Donnerstag gibt es eine neue Aufgabe/Frage, bei der man seine persönliche Top Ten Liste zusammenstellen kann.

 
Das aktuelle Thema lautet heute:

* Zeige 10 Bücher, die ein Tier auf dem Cover haben


Mit Tierbildern gibt es einige Bücher in meinem Regal, Sachbücher, Kinderbücher und auch einige Romane fallen mir da spontan ein. Und so habe ich mal eine bunte Auswahl an verschiedenen Tieren zusammengestellt! 


1. Der Schmetterlingsgarten - Marie Matisek

                               https://sommerlese.blogspot.com/2020/03/der-schmetterlingsgarten-marie-matisek.html

2. Mordseeluft - Emmi Johannsen

                                          https://sommerlese.blogspot.com/2020/04/mordseeluft-emmi-johannsen.html

3. Krabbenkuss mit Schuß - C. Franke/C. Kuhnert


                                         

4. Die Hoffnung und der Wolf - Andreas Hoppe

                                         

5. Das Sterben der anderen - Tanja Busse

                              

6. Rendezvous mit einem Oktopus - Sy Montgomery

                                          https://sommerlese.blogspot.com/2019/12/rendezvous-mit-einem-oktopus-sy_23.html

7. Das letzte Nashorn - Lodewijk van Oord

                                https://sommerlese.blogspot.com/2016/04/das-letzte-nashorn-lodewijk-van-oord.html

8. Die kleine Motte, die davon träumte, anders zu sein - Dully & Dax 

                                https://sommerlese.blogspot.com/2020/02/die-kleine-motte-eva-dax.html 

9. Das Evangelium der Aale - Patrik Svensson

                                https://sommerlese.blogspot.com/2020/01/das-evangelium-der-aale-patrik-svensson.html

10. Stille Nacht, flauschige Nacht - Petra Schier 

                                           https://sommerlese.blogspot.com/2019/11/stille-nacht-flauschige-nacht-petra.html


Welche Bücher habt ihr ausgewählt, kennt ihr von meiner Liste welche?

Liebe Grüße
Sommerlese

                 
 

Mittwoch, 15. April 2020

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge - Alexander Oetker

Absolut packender Plot zwischen Terror- und Mafia-Milieu


Der Thriller "Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge" ist der zweite Band einer Reihe um die ungleichen Schwestern von Autor Alexander Oetker, die Reihe erscheint im Droemer Verlag.

Ein brisanter Einsatz ins Umfeld von Terrorzelle und Mafia-Strukturen macht es erforderlich, dass   die Zwillinge Zara und Zoë, Cop und Killerin, einen erneuten Rollentausch vornehmen. Zara ist Europols beste Profilerin und muss einen drohenden Terroranschlag in einer Urlaubsmetropole vereiteln. Dazu braucht sie die kriminelle Energie ihrer Schwester Zoë, um einen Informanten in der spanischen Enklave Melilla aufzuspüren.


Dieser zweite Band kann ohne Vorkenntnisse des ersten Buches gelesen werden, ich empfehle jedoch, die Reihenfolge einzuhalten, nur dann lernt man die Figuren umfassend kennen. 
Auch dieses Mal wurden für die Handlung sehr reale und aktuelle Themen ausgewählt, die ein hohes Gefährdungspotential aufweisen. Ein Islamist wurde von Europol zum Guten bekehrt, er soll Informationen der Terrorszene in der spanischen Enklave Melilla sammeln und geplante Anschläge melden. 
Um diesen Mittelsmann aufzuspüren, braucht Zara von Hardenberg ihre Schwester Zoë, die auch vor illegalen Aktionen nicht zurück schreckt und sich in diesem Metier auskennt, denn sie ist eine Profi-Killerin, die für die korsische Mafia arbeitet.

Alexander Oetker sorgt mit rasch aufeinanderfolgenden und ständig wechselnden Perspektiven für eine rasante Handlung, der man als Leser gespannt wie in einem Film folgt. Zur besseren Orientierung benennt er die Kapitel mit den Namen der agierenden Charaktere und ergänzt mit Handlungsorten oder Zeitangaben, sodaß man dem Wechsel sehr gut folgen kann.
Daraus ergibt sich eine regelrechte Verfolgungsjagd, bei der es zu gefährlichen Übergriffen und Gefahrensituationen für die Ermittelnden kommt. Hier wird scharf geschossen, die korsische Mafia lässt sich von arabischen Clans in Marseille nicht die Geschäfte abspenstig machen.

Von Anfang an ist das Tempo hoch angesetzt, es wird konstant bis zum Ende hoch gehalten und man folgt gespannt dem riskanten Plan der Schwestern. Die Szene der Drogen- und Waffenmafia hat der Autor perfekt recherchiert und lässt dieses Wissen absolut geschickt in die Handlung einfließen. Es ist interessant zu sehen, wie in den europäischen Enklaven auf dem afrikanischen Kontinent   Kriminelle und IS-Anwerber in einem Sammelbecken von willigen Flüchtlingen immer neue Opfer finden, die sie für ihre Zwecke schändlich ausnutzen.

Ein paar Einblicke in die Familie von Hardenberg zeigt die Sicht auf die private Seite der Schwestern, wie sich beide entwickelt haben, lässt sich dadurch erahnen.
An aktionsreichen und gewaltätigen Szenen mangelt es nicht, besonders Zoë schreckt nicht vor brutaler Gewalt zurück. Sie ist es in Mafia-Kreisen gewohnt und wird vom Padre als seine würdige Nachfolgerin gehandelt. In Gefahrensituationen scheint sie intuitiv richtig zu handeln und reagiert in Sekundenschnelle mit der richtigen Aktion. Sie ist eine gefährliche und gnadenlose Killerin, fast schon zu perfekt, könnte man hier kritisieren, aber genau das passt zum Stil des gesamten Thrillers.  
Man sieht förmlich vor dem inneren Auge einen Film ablaufen und ist in der spannenden Handlung gefangen. Besser kann ein Thriller nicht wirken.

Dieser zweite Teil der Reihe hat mir sehr gut gefallen, mit realen Themen und den besonderen Schwestern hat mich das Buch bis zum Ende gepackt und vollständig überzeugt.


***Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***