Eine lebendige und eindrucksvolle Romanbiografie
Im Aufbau Verlag erscheint in der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" der biografische Roman "Die Diva: Maria Callas – die größte Sängerin ihrer Zeit und das Drama ihrer Liebe" von Michelle Marly/Micaela Jary.
Venedig, 1957: Maria Callas feiert große Erfolge als Opersängerin auf den großen Bühnen der Welt und wird als Stimme ihrer Zeit bezeichnet. Perfektionistisch bereitet sie sich auf ihre Arien vor und verlangt ihrer Stimme soviel ab, dass sie zu versagen droht. Sie braucht eine Erholungsphase, doch als gefeierter Star hat sie Konzertzusagen, die sich erfüllen muss, wie ihr ihr Manager und Mann Meneghini klar macht. Doch dann lernt sie den superreichen Reeder Aristoteles Onassis kennen und verliebt sich in ihn.
Der wunderbar stimmungsbeschreibende Erzählstil von Michelle Marly hat meinen Blick auf Maria Callas erweitert und sie mir näher gebracht. Sie ist keine Person, die mir sympathisch wurde, aber sie wurde mir vertraut, weil ich in ihre Gedankenwelt eintauchen durfte. Jenseits der schillernden Opernwelt war Maria eine Frau wie jede andere, eine Frau mit Sehnsüchten und Ängsten, die sich nach einer glücklichen Beziehung sehnte. Als sie den griechischen Reeder Aristoteles Onassis kennenlernt, erliegt sie erst spät seinen Bemühungen und Avancen. Beide sind schwierige Persönlichkeiten, aber beide haben sich von ganz unten nach oben gekämpft, das verbindet. Bei Ari kann Maria einfach Maria sein und nicht der gefeierte Opernstar. Doch diese Liebe ist durch die ständig lauernde Öffentlichkeit und eine neue Frau in Aris Leben auch toxischer Natur.
Der Roman wurde umfassend recherchiert und setzt Maria Callas Leben interessant und lebendig in Szene. Leider haben mich die zeitlichen Sprünge ein wenig im Lesefluss gestört. Es wechseln sich aktuelle mit vergangenen Erlebnissen ab, sodaß man schon sehr konzentriert lesen muss, um die jeweiligen Gefühle und zeitlichen Vorgänge richtig einschätzen zu können. Damit wird zwar etwas mehr Spannung aufgebaut, aber auch die Entwicklung der Maria Callas etwas undeutlich gemacht, denn, wie man am Ende sieht, scheint sie ihrer Liebe nachzuweinen und ihm alles zu verzeihen. Ob das im wahren Leben auch so war, kann ich nicht einschätzen.
***Herzlichen Dank an Michelle Marly für das signierte Exemplar!***
- Marly, Michelle - Madame Piaf und das Lied der Liebe
- Marly, Michelle - Romy und der Weg nach Paris
- Marly, Michelle - Die Diva - Maria Callas
Nachdem "Madame Piaf..." von mir begeistert gelesen wurde, wäre die DIVA endlich mal dran, es liegt ja schon auf dem Reader. Aber das muss wohl noch etwas warten. https://litterae-artesque.blogspot.com/2019/08/marly-michelle-madame-piaf.html
AntwortenLöschenHallo,
Löschenman kann sich ja gute Literatur auch mal für besondere Zeiten aufbewahren. ;-)
Ich fand es sehr interessant, weil mir Maria Callas erst ein Begriff war, als ihr musikalischer Erfolg am Verglimmen war.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenja jedes Leben, hat auch eine, andere eher private Seite und ich denke mir, gerade Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen und in dieser Zeit gelebt haben....habe es besonders schwer "in der Liebe" .....
Da möchte ich nicht tauschen.......
LG..Karin..
Hallo Karin,
Löschenin diesem Buch habe ich eine Menge über Maria Callas erfahren, schon deshalb lohnen sich solche Romane immer sehr.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Grüße
Barbara