Ein interessanter Auftakt der Familiensaga
Bei Tinte & Feder erscheint der erste Band der Familiensaga "Das Aroma des Salzes" mit dem Titel "Evas Aufbruch" von Claudia Seidel.
Lüneburg 1957: Die zwanzigjährige Eva ist die Tochter des Salinenbetreibers Heiner Benningsen, sie übernahm nach dem Tod ihrer Mutter die Aufgabe, sich um die beiden jüngeren Geschwister zu kümmern. Für die Erfüllung eigener Lebensträume war keine Zeit. Doch sie hat ihren guten Freund Ulrich zur Seite, der zu ihr steht. Als die Saline in wirtschaftliche Schieflage gerät und auch ihr Vater nicht mehr in der Lage ist, mit konkreten Maßnahmen dagegen zu steuern, macht sich Eva Gedanken, wie man mit Modernisierung und höheren Aufträgen einen Konkurs abwenden kann. Doch damit entschwinden ihre persönlichen Lebensträume wieder in weite Ferne und als Ulrich Lüneburg verlassen muss, bittet er Eva mit ihm zu kommen. Doch kann sie ihre Familie im Stich lassen?
In dieser Geschichte erleben wir mit Eva eine junge Frau, die sich seit dem Tod ihrer Mutter um ihre beiden Geschwister gekümmert hat, doch nun ist sie zwanzig Jahre alt und die Sehnsucht nach Selbstständigkeit, nach einer Beziehung und dem eigenem Glück bahnt sich ihren Weg. Als dann das Geschäft der familieneigenen Saline auf der Kippe steht, übernimmt Eva erneut Verantwortung, dieses Mal für den Betrieb. Sie bringt eigene Ideen ein, erweitert den Kundenstamm und erreicht mit einigen Modernisierungen den Erhalt der Saline und macht sich damit unverzichtbar im Betrieb. Doch welchen Preis muss sie dafür zahlen?
Dieser lebendig erzählte Roman zeigt das Lebensgefühl der Menschen in den späten 50er Jahren, in denen der Wirtschaftsaufschwung in vielen Teilen der Bevölkerung spürbar wurde. Doch die wirtschaftliche Seite der Saline der Familie Benningsen kriselt und es bedarf neuen Ideen, um den Betrieb zu erhalten. Diese Aufgabe übernimmt Eva mit Überzeugung und einer Tatkraft, die man ihr so eigentlich gar nicht zugetraut hätte. Dafür lässt ihr privates Glück mit ihrem Herzensmann Ulrich zu wünschen übrig. Und auch ein dramatischer Unfall verändert Evas Leben und macht ihr schwer zu schaffen.
Eva ist eine energische junge Frau, die sich der Wichtigkeit des Betriebes bewusst ist und ohne zu zögern die Geschicke der Saline in neue Bahnen lenkt. Denn das "Weiße Gold" Lüneburgs war das größte Handelsgut der Gegend, eine Wirtschaftskraft, die vielen Menschen zu Lohn und Brot verhalf.
Die Charaktere haben mich mit ihren unterschiedlichen Eigenheiten gut unterhalten, sie wirken lebensnah und man kann ihr Verhalten gut nachvollziehen. Dabei sorgt der bildhafte Erzählstil für ein anschauliches Bild dieser Zeit, man kann sich die Mode, die Frisuren und das Lebensgefühl gut vorstellen.
Bei diesem Roman hat mir die
historische Einbindung der Story mit den Besonderheiten der Gegend und
den Einzelheiten der Salzherstellung sehr gut gefallen. Die Beschreibung
der Zeit und der wirtschaftlichen Interessen sind authentisch und
machen deutlich, wie sich Eva aufopfernd für den Betrieb einsetzt und
ihre persönlichen Belange hinter die ihrer Familie stellt. Doch die
Liebe findet ihren Weg und so gibt es auch einige romantische Momente,
die aber durch einige Widrigkeiten nicht so ausgehen, wie man es sich
erhofft.
Mit der Familiengeschichte liest sich der Roman abwechslungsreich, er enthält dramatische Momente und auch etwas Romantik und wird durch interessante Einblicke in die Salzgewinnung und die Absatzmärkte in Afrika zu einer interessanten Lektüre.
Ein interessanter Auftakt der Salz-Saga, der mich neugierig auf den weiteren Verlauf macht.
***Herzlichen Dank an Zucker Berlin und Amazon Publishing für dieses Rezensionsexemplar!***
Hallo liebe Barbara,
AntwortenLöschennun Lüneburg hätte ich persönlich jetzt nicht in Verbindung mit Salz gebracht...augenzwickern....
Interessant zu dem da gibt es sogar das Deutsche Salzmuseum.....
Hätte da eher an Bad Reichenhall oder an Berchtesgaden gedacht, wahrscheinlich auch weil ich da schon das Bergwerk/Saline besichtigt habe bzw. weil man das Salz/Marke dazu auch kennt....
Deshalb interessanter Beginn einer Familiensaga..
LG..Karin..
Hallöchen Karin,
Löschenalso für uns ist Lüneburg die Salzstadt Nr. 1 hier im Norden, weil die Hanse das Salz damals überall hin transportiert hat und damit der Gegend zu gewissem Reichtum verholfen hat.
Das Salzmuseum habe ich selbst noch nicht besucht, aber schon mal eine Doku darüber gesehen.
Die Hintergründe über die Salzgewinnung und das Afrikageschäft im Buch sind sehr interessant und geben der Handlung damit auch etwas mehr Tiefe. Das gefällt mir gut.
Liebe Grüße
Barbara