Und wieder ein Volltreffer!
Dieser Krimi zeigt Normandieflair, Kunsthandel, Eifersucht und Integrationsprobleme!
Sabine Grimkowski schreibt als Catherine Simon die Krimireihe um Kommissar Leblanc. In ihrem 4. Band "Falsche Austern" schickt sie ihn in die Kunstfälscherszene und verwickelt ihn in Probleme von Algerienfranzosen. Die Reihe erscheint im Goldmann Verlag.(Werbung)
Honfleur, Normandie: Albert Barat, der Leiter des Kunstmuseums unternimmt eine
kleine Segeltour entlang der Küste. Er braucht dringend
Ablenkung von seinen quälenden Gedanken, denn vor zwei Tagen hat er
erfahren, dass das bedeutendste Gemälde seines Museums, »Stillleben mit
Austern und Zitrone«, eine Fälschung ist. Außerdem fühlt er sich
verfolgt. Als Barat sein Segelboot betritt, trifft ihn ein tödlicher
Schuss aus dem Hinterhalt. Kommissar
Jacques Leblanc übernimmt den Fall, ist aber nicht ganz bei der Sache, da er
unter Liebeskummer leidet. Und das hat beinahe fatale Folgen ...
Diese Krimireihe aus der Normandie mag ich sehr und ich bin wieder
einmal Leblancs turbulentem Privatleben und seinen Ermittlungen gerne
gefolgt. Seine Freundin Marie hat einen neuen Mann, ein unscheinbarer Typ, der sich als indirekter Nachfahre von Napoleon vorstellt. Jacques ist furchtbar eifersüchtig und versucht dem Rivalen das Leben schwer zu machen und Marie wieder ganz für sich zu gewinnen. Wie er das macht, ist äußerst amüsant zu beobachten und er geht dabei mit viel Raffinesse vor. Schliesslich ist er ja Kommissar und kennt einige Tricks.
Jedoch leidet unter seinem Liebeskummer auch seine Aufmerksamkeit für die laufende Mordermittlung. Außerdem wird Leblanc von oberster Polizeiebene zur Zusammenarbeit mit einem junge Kollegen, Luc Pennard aus Le Havre verdonnert. Die bessere Zusammenarbeit der Dienststellen soll für höhere Aufklärungsquoten sorgen. Dabei ist Leblanc lieber im Alleingang unterwegs und es passt ihm gar nicht, seinem Kollegen über jede neue Erkenntnis und jeden Schritt zu unterrichten. Aber er fügt sich, in Gedanken ist er sowieso mehr bei Marie. Als ihn dann auch seine Mutter aus Kamerun besucht und ihren 13jährigen Stiefsohn
Dayo mitbringt, ist Jacques mehr als genervt. Doch auch hier gewöhnt er sich an den Jungen und nimmt ihn sogar auf Ermittlungseinsätze mit. Heimlich natürlich!
Das Mordopfer Albert Barat war nicht nur anerkannter Museumsleiter, er hat sich auch als Nachfahre von Algerienfranzosen sehr für die Integration von Bewohnern aus dem Maghreb stark macht. Catherine Simon lässt nicht nur Eindrücke über die Kunstfälscherszene und den internationalen florierenden Handel mit Duplikaten berühmter Gemälde in ihren Krimi einfliessen. Sie vermittelt auch tiefe Einblicke in die Problematik von Migranten der zweiten Generation. Sie zeigt das Leben von Algerienfranzosen und die Probleme von chancenlosen Jugendlichen aus den Maghrebstaaten, die gegen die französische Gesellschaft rebellieren. Der ideale Nährboden für islamistischen Terror und organisiertes Verbrechen.
Aber wer ist denn nun für den Mord verantwortlich? Sind es kampfbereite Gewaltäter aus der islamistischen Szene oder doch eher Kunstfälscher?
Wieder sorgt die ausgewogene Mischung zwischen Ermittlungsgeschehen und Privatleben für gute Unterhaltung. Die Spannung bleibt dabei nicht auf der Strecke und die Einblicke in Migration und Kunstszene sorgen für den nötigen Tiefgang.
Dieses Buch ist absolut genüsslich zu lesen. Mir liegt der angenehme, ruhige Erzählstil von Catherine Simon und ich mag die charmanten Charaktere. Eine unblutige Handlung vor dem Flair der Normandie mit der französischen Küche sind weitere Bausteine für diesen perfekt gestrickten Krimi.
Liebe Barbara,
AntwortenLöschendas klingt nach einem tollen Buch! Die Autorin als auch die Krimireihe sind mir bisher nicht über den Weg gelaufen. Schade eigentlich, wenn ich so lese, dass dir bisher alle Teile gefallen haben. Mir gefällt hier insbesondere auch die Thematik der Algerienfranzosen. Dieses Buch werde ich mir merken. Ein leichter Krimi für zwischendurch ist auch mal was Schönes! Danke! :-)
GlG, monerl
Hallo Monerl,
Löschenmir gefällt diese Reihe, es fehlt mir nur noch Teil 2.
In den bisherigen Büchern war immer viel von französischer Küche die Sprache, das und die Naturbeschreibungen haben stets Urlaubsträume geweckt.
Liebe Grüße und danke fürs Reinschauen,
Barbara