Ein nachdenklicher, vergnüglicher und emotionaler Roman, der deutlich macht, wie der veränderte Blickwinkel auch das Leben verändern kann.
Der Roman "Sieben Tage am Meer" von Ella Rosen erscheint bei Bastei Lübbe.
"Es ruckelt ein bisschen, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet" Zitat
Bei einem Mädelswochenende auf Sylt kocht bei den Freundinnen Gitta, Marlies und Cornelia alles
hoch was in ihrem Leben nicht nach Wunsch verlaufen ist. Gitta hätte
gerne ein Kind bekommen, Cornelia erhoffte sich eine Karriere als
Musikerin und Marlies hat zwar drei Kinder, doch ihr Mann hat sie nach
langer Ehe für eine Jüngere verlassen. Alle drei ergehen sich in ihrem Jammer, der Gin Tonic fließt reichlich und in der Nacht träumen sie alle von
einem Engel, der sie ermahnt, doch dankbarer für die positiven Dinge
ihres Lebens zu sein. Was hat das zu bedeuten?
Die Freundinnen sind Frauen Anfang 50 und haben alle ihr Päckchen des Lebens zu tragen, nicht alle Dinge erfüllen sich. Das Wochenende und die trügerische Erscheinung des mahnenden Engels bringt sie alle dazu, alles Belastende hinter sich zu lassen und auf neue Dinge zuzugehen. Nach und nach können sie die Schattenseiten ihres Lebens als Teil von sich selbst akzeptieren und sie können die positiven Dinge mehr schätzen. Sie werden offener, sehen die Sorgen und Nöte anderer Menschen und können dank ihrer Lebenserfahrung Unterstützung und Hilfe anbieten, die dankend angenommen wird. Diese Erlebnisse sind erfüllender als die Lebenswünsche, die sie noch zuvor vermisst haben.
Dieses Buch ist in gewisser Weise ein Wohlfühlbuch, denn ich habe die Freundinnen gerne begleitet. Hier werden Frauen gezeigt, die die schlechten Seiten ihres Lebens als Teil von sich annehmen und bereit sind, Neues zu wagen. Gespannt und nachdenklich begleitet man die Protagonistinnen und erlebt humorvolle und emotionale Momente, wie sie allmählich ihre Unzufriedenheit überwinden und nicht mehr ihren verpassten Chancen nachtrauern. Dank des Engels, der ihnen im Traum erscheint, bekommen sie den entscheidenden Ruck, ihr Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und sich für das Gute dankbar zu zeigen. Sie ändern den Blickwinkel und ernten Glück, Zufriedenheit und Erfüllung, die sie mit ihrer negativen Sichtweise nie erreicht hätten.
Bücher mit Engeln sind mir meistens etwas suspekt, doch hier war das genau im richtigen Maß eingesetzt und nicht zu esotherisch. Anfangs erschienen mir die Frauen sehr jammerhaft und negativ, aber je mehr man ihre Lebensumstände erfährt, umso mehr entwickelt man Verständnis für sie und das weckt Sympathie.
Ella Rosen zeichnet reale Frauenbilder, die verpassten Chancen des Lebens nachtrauern. Sie schreibt leicht, humorvoll und mit emotionaler Tiefe und erzählt, welche Dinge im Leben wichtig sind. Wenn man den Blick auf die positiven Dinge lenkt, erscheint das nicht Erreichte nicht mehr so grau und das Leben wieder lebenswert und voller schöner Aussichten.
Ein nachdenklich machender Roman, der deutlich macht,
wie der veränderte Blickwinkel das Leben zum positiven verändern kann. Unterhaltsam und voller Emotionen ist das eine Wohlfühllektüre, die das Leben beschreibt mit allen negativen und positiven Seiten.
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