Ein beschaulicher Landkrimi mit ermittelnden Rentnern
Silvia Nagels ist die Autorin von "Käthe ermittelt – Ein Krimi vom Land" aus dem Gmeiner Verlag.
Käthe Hansen führt ein beschauliches Rentnerleben in einem Dörfchen nahe Oldenburg. Ihr Alltag nimmt Fahrt auf, als der Landstreicher »Strothmann« verletzt in den Dorfkrug taumelt und berichtet, Zeuge eines Mordes geworden zu sein - ein Mitarbeiter einer Oldenburger Düngemittelfirma ist tot. Dummerweise hält die Polizei Strothmann für den Täter. Um ihn von diesem Verdacht reinzuwaschen, ermitteln Käthe und ihr Nachbar Knut Sörensen auf eigene Faust. Bald brauchen die beiden die Unterstützung des ganzen Dorfes.
Ruhige und landschaftlich beschreibende Regional- und Landkrimis mag ich sehr, besonders wenn die Gegend idyllisch und heimelig dargestellt wird und das Landleben authentisch eingebaut wird.
Der Lokalkolorit bei diesem Krimi hätte noch stärker spürbar sein können, dieses Dorf hatte außer dem Kater von Käthe weder Tiere zu bieten, noch Landschaftsbilder.
Käthe Hansen und Knut Sörensen sind beide recht sympathisch, bei ihnen geht es stets gemütlich zu und als Paar ergänzen sie sich gut. Sie nennen sich gegenseitig "Käthchen" und "Knutchen", das mag ja ganz niedlich klingen, in einem Krimi wertet das die Figuren automatisch ein wenig ab. Man wünscht sich eher starke Persönlichkeiten, diese hier haben mir insgesamt einfach zu wenig Ecken und Kanten.
Als clevere Frau ist Käthe sogar der örtlichen Polizei überlegen, sie erklärt einige Vorgänge so genau, dass man als Leser schon die Augen angesichts dieser Einfältigkeit der Polizisten verdreht. Polizeihauptmeister Geert Feddersen möchte durch Ermittlungserfolge glänzen und nimmt kurzerhand den Landstreicher Strothmann als Mörder fest. Doch daraufhin beginnt Käthe ihre Ermittlungen, denn Strothmann ist vielleicht versoffen, aber absolut harmlos. Immer an Käthes Seite ist ihr Freund Knut, beide ergänzen sich perfekt. Bald haben sie einen Plan, bei dem das ganze Dorf beteiligt wird. So stellt man sich Zusammenhalt auf dem Land vor. Allerdings nutzt Käthe dabei unlautere Mittel, in diesem Fall heiligt der Zweck die Mittel und sie können damit den Täter überführen.
Wer kein Plattdeutsch versteht, könnte mit diesem Buch so seine Schwierigkeiten haben. Meiner Ansicht nach waren hier eindeutig zu viele plattdeutsche Dialoge enthalten, mit einigen Ausnahmen konnte ich gut folgen, doch es hat meinen Lesefluss regelmäßig unterbrochen.
Zur Spannungskurve sei gesagt, dass sie auf einem soliden Mittelmaß verläuft, es gibt hier keine fesselnde Täterverfolgung, der Fokus liegt auf den Ermittlungen und den involvierten Personen. Es läuft alles eine Spur ruhiger.
Die dargestellten Charaktere werden zwar mit einigen Merkmalen vorgestellt, aber von den meisten Personen konnte ich mir kein Bild machen. Für mich war der Krimi eine Spur zu ruhig. Trotzdem habe ich den Krimi gern gelesen, es ist eine leichte und gute Unterhaltung für zwischendurch.
Wer einen entspannenden und unterhaltsamen Krimi vom Land sucht, das Plattdeutsche liebt, ist hier bestens bedient.
***Herzlichen Dank für dieses Leseexemplar aus dem Gmeiner Verlag!***
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ab dem 25. Mai tritt die neue Verordnung der DSGVO (Datenschutzgrundverordung) in Kraft.
Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden .
Weitere Informationen von Google und die Datenschutzerklärung findest Du hier :
https://policies.google.com/privacy?hl=de