Donnerstag, 28. Juli 2022

Das Licht der frühen Jahre - Charlotte Lyne

Diese mitreißende Story lässt die 20er Jahre und die Welt des Films wiederaufleben

 
Charlotte Lynes Buch "Das Licht der frühen Jahre" ist der Auftaktband zur "Adler-Saga" und erscheint bei Tinte & Feder.   

Berlin 1919: Lilly Adler wird in der Friedrichstraße groß, dort besitzt ihr Vater sein bekanntes Fotoatelier Adler. Die finanziellen Schwierigkeiten machen den Menschen zu schaffen, nur noch wenige lassen Fotos von sich machen. Lilly träumt vom Film und möchte abseits ihrer Familie ihren Weg gehen. Sie wird vom trubeligen Nachtleben der Zwanzigerjahre gelockt und lernt den gutaussehenden Regisseur Theo Stiller kennen. Beide lieben die bewegten Bilder des Films und Lilly stellt ihre Begabung für die Regie fest. Doch ihr Glück hält nicht lange an, Lilly stösst auf ein altes Familiengeheimnis, dass ihr Leben vor andere Tatsachen stellt als bisher. 



Es war mein erstes Buch von Charlotte Lyne und ich bin sofort ihrem wunderbaren Erzählstil verfallen. Dieser Auftaktband hat mich von Anfang an gefesselt und mir sehr gut gefallen. An Lillys Seite konnte ich die Filmwelt entdecken und bin sofort in die bildhafte Szenerie der Goldenen Zwanziger abgetaucht. 

Lilly Adler ist eine junge Frau, die von der Filmwelt fasziniert ist und nichts sehnlicher wünscht, als eigenständig Regie zu führen und Emotionen mit der Kamera einzufangen und so sichtbar zu machen. Deshalb widersetzt sie sich dem Wunsch ihres Vaters und verlässt sie ihre Familie, um in Babelsberg beim Film zu arbeiten. Die Zeiten sind für Frauen denkbar schlecht, denn die Männerdomäne ist wie überall auch im Filmgeschäft vorherrschend. Lilly erlebt einige persönliche Abenteuer, sowohl in der Liebe als auch beim Film. Es ist eine Traumfabrik, die noch in den Kinderschuhen steckt und auf wackligen Füßen steht. Häufig genug muss Lilly ihre Hoffnungen zusammenstreichen und ihre Träume rücken in weite Ferne. 
 
In der Geschichte ist Lilly nicht die alleinige Hauptfigur, auch ihre gute Freundin Ariane und der Regisseur Theo Stiller stehen im Mittelpunkt und sorgen mit ihren lebendig gezeigten Erlebnissen und einigen Nebenfiguren für einen umfassenden Einblick in die damalige Gesellschaft und die vorherrschende Zeit. Ganz nebenbei lässt Chalotte Lyne die politischen Umbrüche einfließen, sodass man die Handlung auch vor diesem deutlich gezeigten Rahmen erleben kann und sich gedanklich in diese Zeit versetzt. 
Neben den sympathischen und authentisch wirkenden Charakteren hat mich vor allem der eingängige und wunderbare Schreibstil der Autorin beeindruckt und mitgerissen. Sie lässt manche Szenen unglaublich bildhaft erscheinen, dass mein Kopfkino automatisch in Gang setzte.
Es sind diese berührenden Schicksale, die mich neben den informativen Beschreibungen der Filmwelt, der Kameras, der Kameraführung und der Regie so unglaublich gefesselt haben. Das aufgedeckte Geheimnis bringt Veränderung in Lillys Leben und lässt meine Neugier auf die Weiterführung des Romans noch wachsen. 
 
Ein fesselnder Auftakt der Adler-Saga, der die Träume der Filmwelt aufzeigt und Lebenswege entscheidet.
 
 
***Herzlichen Dank an Zucker Berlin und den Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***
 


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