Sonntag, 7. April 2019

Picasso: Das späte Werk. Aus der Sammlung Jacqueline Picasso - Museum Barberini Potsdam

Ein hervorragendes Sammlerstück über das besondere Spätwerk Picassos


Über die Liebe Picassos zu Jacqueline 

Dieser Bildband zeigt in eindrucksvoller Weise die besondere Schaffenskraft und die Einflüsse, die Picassos späte Werke ausmachen.


Der Bildband "Picasso. Das späte Werk. Aus der Sammlung Jacqueline Picasso" erscheint zur gleichnamigen Ausstellung im Barberini in Potsdam (9. März bis 16. Juni 2019). Die Publikation in Deutsch und Englisch erschien im Prestel Verlag und wurde herausgegeben von Ortrud Westheider und Michael Philipp.
Mit Beiträgen von Olivier Berggruen, Michael FitzGerald, Cécile Godefroy, Valerie Hortolani, Bernardo Laniado-Romero, Brigitte Leal, Luise Mahler, Géraldine Mercier, Gabriel Montua, Markus Müller.
Hardcover mit Schutzumschlag, 248 Seiten, 24,0 x 30,0 cm, 200 farbige Abbildungen, ISBN: 978-3-7913-5810-9

 
"Picasso. Das späte Werk" zeigt Vielfalt und Reichtum dieser Periode. Sie zeigt auch seine beständige Innovationskraft in der Darstellung der menschlichen Figur. In bislang kaum publizierten Werken aus der Sammlung Jacqueline Picasso lässt sich nachvollziehen wie der Maler seine grundlegenden Themen weiterentwickelte: Akt, Portrait, Stierkampf und die Auseinandersetzung mit den Alten Meistern. (Inhaltsangabe übernommen)



Pablo Picasso (1881–1973) ist in die Kunstgeschichte als Jahrhundertkünstler und Universalgenie eingegangen. Er setzte in Malerei, Skulptur, Graphik und Keramik neue Maßstäbe und galt als der Erneuerer der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Die Werke der letzten zwei Jahrzehnte seines Lebens sind weniger bekannt. In dieser Zeit schuf er zahlreiche Bildnisse und Kunstwerke von seiner Frau Jacqueline. 

Das privat gestiftete Museum Barberini in Potsdam zeigt vom 9. März bis 16. Juni 2019 eine vielfältige Bild- und Kunstobjektauswahl von Picassos Spätwerk. Es sind 136 Arbeiten und darunter einige nie gezeigte Kunstwerke, die dank Catherine Hutin aus der Sammlung ihrer Mutter Jacqueline Picasso für die Ausstellung zur Verfügung gestellt wurden. 

In einem erklärenden Vorwort geht Ortrud Westheider, Direktorin des Museums Barberini, auf die Besonderheit dieser Ausstellung ein und zeigt Lebensphasen Picassos auf.
Zitat Ortrud Westheider: "Mit dieser großzügigen Leihgabe ermöglicht Catherine Hutin erstmals, die Vielfalt und Aktualität von Picassos Schaffen in den Jahren 1954 bis 1973 mit den Werken ihrer Sammlung zu veranschaulichen."
Ausgewählt wurden die Werke der Potsdamer Schau von Bernardo Laniado-Romero, vormals Direktor der Picasso-Museen in Barcelona und Málaga, der als Gastkurator Konzept, Ausstellung und Katalog verantwortet. 

In der Zeit von 1954 - 1973 schlug Picasso den künstlerischen Bogen von den Avantgarde-Stilen der Klassischen Moderne zu den Post-Avantgarden der 1960er Jahre, die Künstler heute noch prägen.

Wenn man die Bilder betrachtet, schaut man durch die Augen des älteren Picasso. Man spürt, wie Pablo Picasso im Alter über die Gegensätze von Leben und Tod zu vielen Werken angeregt wurde. Doch er fühlte nicht melancholisch oder bedrohlich, sondern kämpfte lebensbejahend und arbeitswütig. Er ließ bunte Bilder entstehen, teilweise expressiv oder auch kubistisch wie der zerlegte Frauenkopf.

Er zeichnete farbenfrohe Landschaften, malte erotische Szenen  und zeigte eine enorme Arbeitswut gegen Alter, Zerfall und Tod. Es ist das Sträuben gegen das Ablaufen der Lebensuhr, er hat durch seine ihn überdauernden Werke das Alter überlistet.

Man merkt seinen Bildern an, dass ihn die Liebe antrieb, die Liebe, die man in vielen Bildern durch die dargestellte Jacqueline Picasso sehen und erleben kann. 
Picasso wurde sehr von der Kunst des Henri Matisse beeinflusst, dennoch kehrte er viele Effekte ins Gegenteil um und stellte es auf seine Weise dar. 

Picasso lebte in seinen Ausstellungsräumen, seine Werke umgaben ihn, füllten ihn aus, waren seine Lebenskulisse. Er brauchte und gebrauchte seine ganze Kunst zu einer großen Selbstbiographie.

Die Texte im Buch sind von verschiedenen kunstsachverständigen Experten geschrieben, aber auch für Kunstinteressierte gut verständlich. Anhand der Bildauswahl bekommt man einen umfassenden Eindruck des späten Werkes des Künstlers und erlebt auch seine gewaltige Schaffenskraft.

Picassos spätes Leben wird hier durch seine vorgestellten Werke nachfühlbar. Er beherrschte alle Stilrichtungen, Techniken und Gattungen der Kunst seiner Zeit und war auch im Alter immer noch seiner Kunst besessen und beseelt. Was mir beim Betrachten der gezeigten Kunstwerke auffällt, ist ein unglaublich vielseitiger Experimentiergeist. Wenn mir auch nicht alle Werke zugänglich sind, so gibt es Bilder, bei deren Anblick ich überwältigt bin. 

Was ich ausdrücklich loben möchte ist die hervorragende Qualität der gedruckten Kunstabbildungen. Hier ist es besonders gut gelungen, einen originalgetreuen Eindruck zu erzeugen. 

Als ganz spezielles Extra gibt es zum Buch eine App, die einen Rundgang als Audio-Tour durch die Ausstellung auch virtuell möglich macht.

Dieser wunderbare Bildband ist ein Sammlerstück, er zeigt Picassos Spätwerk, seine Schaffensfülle und Ausdruckskraft in besonderer Weise. Wer die Ausstellung im Barberini nicht besuchen kann, hat die Möglichkeit, mit diesem Buch die Kunst Picassos zu sich zu holen. 
Mein Kunsttipp des Jahres 2019!


***Herzlichen Dank an den Prestel Verlag für dieses herrliche Kunstbuch!*** 




2 Kommentare:

  1. IN ein paar Wochen bin ich in der Geburtsstadt Picassos.
    Da werde ich bestimmt auch das Museum von ihm besuchen.
    Hebe ich mir dann für einen Regentag auf...
    Ich mag seine Bilder und versuche hier in der Nähe auch jede Ausstellung zu besuchen.
    Danke für die Buchvorstellung, lieben Gruß
    Nicole

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    1. Da wünsche ich jetzt schon mal einen interessanten und schönen Museumsbesuch.
      Ich werde bald die Barberini Ausstellung ansehen.

      Liebe Grüße
      Barbara

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