Das Ende hat mich dieses Mal leider etwas enttäuscht
Der Krimi "Portugiesisches Gift" ist der siebte Band von Autor Luis
Sellano um Henrik Falkner, die Reihe erscheint im Heyne Verlag.
Expolizist Henrik Falkner hat in Lissabons Altstadt das Antiquariat seines verstorbenen Onkels Martin übernommen und findet immer noch versteckte Hinweise auf unaufgeklärte Verbrechen. Gleichzeitig ist seine Freundin, die Kriminalkommissarin Helena Gomes, an einem Todesfall eines Jungen eingesetzt, der an einem allergischen Schock gestorben ist. Haben die Eltern hier ihre Führsorgepflicht verletzt oder war es ein Unfall? Die Staatsanwältin setzt Helena gezielt auf diesen Fall an, verbirgt die Familie etwas?
Diese Reihe lese ich immer besonders gern, weil sie mit dem Setting Lissabons etwas Urlaubsgefühl zaubert und mit den Krimianteilen für spannende Unterhaltung sorgt. Den ersten Punkt hat das Buch auf alle Fälle erfüllt, die Ermittlungen fand ich auch interessant, aber das Ende hat mich doch etwas enttäuscht zurückgelassen.
Wie gewohnt ist der Erzählstil sehr flüssig, wortgewandt und lässt sich gut lesen. Was mir besonders gut gefällt, sind die eingestreuten historischen Hintergründe Portugals zu Zeiten Salazars, die die Entwicklung des Landes und die Schwierigkeiten dieser Zeit verständlich beschreiben. Außerdem malt Luis Sellano mit wunderbaren Beschreibungen Stadtteile und Stimmungen Lissabons so stimmungsvoll, das man die Szenen alle bildlich vor Augen hat.
Die Charaktere werden mit vielfältigen Eigenschaften ausgestattet, Henrik und Helena wachsen immer mehr als Paar zusammen und bilden mit der kleinen Sara eine kleine Familie. Auch wenn hier so einige Figuren auftreten, behält man immer noch einen Durchblick und kann die Personen einordnen.
Luis Sellano lässt hier zwei Kriminalfälle nebeneinander herlaufen, was durch den Kapitelwechsel klar wird, mich aber auf Dauer auch gestört hat.
Der Krimi liest sich durch das Flair Lissabons und die privaten Einblicke der Ermittler recht gut. Es werden geschichtliche Hintergründe sowie das Wissen über Henriks Erbe des Onkels eingebaut, sodaß auch Neueinsteiger den Krimi gut lesen können. Dafür gefällt mir aber das abrupte Ende nicht und die Auflösung des Falls ist irgendwie unbefriedigend. Sehr schade, denn bis dahin fand ich den Krimi richtig gut. Leider kann ich dieses Mal nur 3 Sterne vergeben.
***Herzlichen Dank an den Heyne Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!***
Ich glaube, es ist schwer, beim 6. Band genau so spannend zu bleiben, wie bei den ersten.
AntwortenLöschenDas Buch liegt auch hier, weil ich Lissabon so gerne habe und jedes Mal, wenn wir dort sind, suche ich die Straße, in der das Antiquariat sein könnte.
Aber dieses Mal finde ich das Buch auch sehr dünn...
Lesen muss ich es aber n och.
Lieben Gruß
Nicole
Hallo Nicole,
Löscheneine nachlassende Spannung hätte mich weniger gestört. Aber hier konnte mich das Motiv und die Auflösung einfach nicht überzeugen. Und da bin ich sehr kritisch. ;-)
Von den Schauplätzen her fand ich es wieder sehr schön, es wird dir sicher gefallen.
Liebe Grüße
Barbara