Montag, 14. Dezember 2020

Der Kommissar und der Teufel von Port Blanc - Maria Dries

Solider Krimi mit schönem Frankreichflair, aber nicht so spannend.

"Der Kommissar und der Teufel von Port Blanc" von Maria Dries erscheint im Aufbau Verlag und ist der 12. Band einer Krimireihe. 

Eingeschlossen hinter einer Mauer findet man bei Sanierungsarbeiten in einer alten Abtei vier Frauenskelette. Die Spur eines dort gefundenen Medaillons führt zu Caroline Vernier, deren Enkelin vor zwei Jahren spurlos verschwunden ist. Ein Privatdetektiv bearbeitet den Fall, nimmt sich dann aber das Leben, deshalb wird Philippe Lagarde mit den Ermittlungen betraut. Der Polizist Jacques Bayrou unterstützt ihn, allerdings sehr halbherzig, hat er etwas mit der Sache zu tun?


 

Autorin Maria Dries schickt ihren Commissaire Philippe Lagarde zum Ermitteln an die Côte du Goëlo in der Bretagne. Dort wartet ein Cold Case auf ihn und er unterstützt die Polizei vor Ort. Allerdings merkt man dem Polizisten Jacques Bayrou an, dass er nicht so sehr an dem Fall interessiert ist. Oder täuscht er Desinteresse vor?

Ein Medaillon bringt eine wichtige Spur und Lagarde findet heraus, dass die vier Frauen recht jung waren, alle leicht geistig behindert waren und in einem Heim lebten. Als sie vermisst wurden, hat sich die Polizei damals nicht so recht dafür interessiert, man nahm an, sie seien ausgerissen. Unverständlich, weil ja die staatliche Führsorge zuständig war.

Bei diesem Krimi verfolgt man die Ermittlungen, erlebt das französische Leben und die gute Küche und erfährt in einzelnen Häppchen immer mehr Details über die toten Frauen. Warum man die Spuren der Vermissten früher nicht aufgedeckt hat, fand ich recht fragwürdig. Die Befragungen unter Lagarde decken einiges auf, die Tätersuche gestaltet sich aber nicht so spannend. Erst als noch eine weitere junge Frau vermisst wird, wird der Zeitdruck spürbar. 

In kleinen Einschüben gibt der Täter seine Gedanken preis, dennoch bleibt ein Mitraten von Seiten des Lesers aber durchgängig schwierig. Und am Ende weiß man auch wieso, erst dann taucht der Täter in Erscheinung. So etwas schätze ich an Krimis gar nicht. 

Rein vom schön zu lesenden, flüssigen Erzählstil her, habe ich den Krimi gern verfolgt. Für das nötige Frankreich-Flair sorgen schöne Landschaftsbeschreibungen und besonders die Szenen, die in Restaurants spielen. Lagarde geht gerne und häufig essen und wählt dann auch immer ganze Menüs, die dem Leser mit allen Gängen aufgezählt werden. 

Etwas mehr Spannung hätte dem Krimi gut getan, dafür ist das Flair Frankreichs durchgängig spürbar.

***Vielen Dank an den Aufbau Verlag für dieses Rezensionsexemplar!*** 



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