Dienstag, 16. April 2024

Marconi und der tote Krabbenfischer - Daniele Palu

Unterhaltsamer Krimi-Auftakt mit italienischem Charme  

Im Rowohlt Verlag erscheint der Sankt Peter-Ording-Krimi "Marconi und der tote Krabbenfischer" von Daniele Palu.

Massimo Marconi arbeitet als Kommissar in München und fühlt sich dort als Single sehr wohl. Doch nach dem Tod seines Bruders übernimmt er die Vormundschaft für dessen Kinder Klara und Stefano. Er muss sich von München verabschieden, um an der Nordsee zu leben und für die Kinder Vaterersatz sein. Das fällt ihm nicht leicht, zu ungewohnt ist diese Rolle für ihn und auch beruflich muss er einen Abstieg verkraften, denn er wird er zum Dienststellenleiter der örtlichen Polizeiwache degradiert. Kaum angekommen, gibt es schon einen Toten, doch zuständig ist die Kripo Flensburg, aber kann Marconi sich aus den Ermittlungen raushalten?


 
Dieser Krimiauftakt spielt in Nordfriesland auf der Halbinsel Eiderstedt und zeigt die wunderschöne Gegend rund um Sankt Peter-Ording an der Nordsee. Marconi hat mit der Weite und dem platten Land zunächst so seine Probleme und auch an die Mentalität der wortkargen Nordfriesen muss er sich erst gewöhnen. Mit seinen italienischen Wurzeln war für ihn München sein Wohlfühlort.

Die Handlung zeigt lebendig und unterhaltsam wie sich Marconi Stück für Stück in seine Aufgaben einfügt. Er ist etwas mürrisch, aber auch sympathisch. Der Umgang mit Kindern ist für ihn noch ungewohnt, aber mit etwas Einfühlungsvermögen und gemeinsamen Kocherlebnissen kommen sich die drei näher und werden sich vertraut. Bei der Arbeit fühlt sich Marconi unterfordert, denn im Fall des ermordeten Krabbenfischers ermittelt die Kripo Flensburg und Marconi sind eigentlich die Hände gebunden, um sich dort einzumischen. Doch in dieser Hinsicht ist er ein Sturkopf und so ermittelt er ganz nebenbei. Dabei kann er sich auf seine Mitarbeiter verlassen, sie weisen ihn in die örtlichen Belange ein.  

Daniele Palus flüssiger Erzählstil führt locker und beschwingt durch die Handlung. Er lässt mit bildhaften Beschreibungen das landschaftliche Setting der Gegend sichtbar werden und erwähnt immer wieder Örtlichkeiten, die man als Besucher dieser Gegend kennt. Ich habe mich während des Lesens immer wieder nach St. Peter-Ording gesehnt. 

Der Fall bietet neben einer größeren Zahl an Verdächtigen auch einen Umweltaspekt, der in der Presse  bisher eher am Rande gestreift wird. Es ist spannend zu verfolgen, wie hier bestimmte Fakten neue Verbindungen aufzeigen und man kann selbst miträtseln, in wessen Verantwortung der Mord fallen könnte.

Die Mischung aus Privatleben mit der neuen Rolle als Vaterersatz und die Einbindung in eine Mordermittlung, sowie in Kleinfälle der örtlichen Polizei sorgen für eine abwechlsungsreiche, lockere Szenerie, die einfach gut unterhält. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass sich Marconi an der Nordsee bald heimisch fühlen wird. Seine italienische Küche passt auch gut in nördliche Gefilde, wie die beigefügten Rezepte zeigen. 


Dieser Krimiauftakt bietet einen abwechslungsreichen Mix aus Mordermittlung, Privatleben und nordfriesischer Landschaftsidylle! Ich gebe eine klare Leseempfehlung für Krimifreunde und Sankt Peter-Ording-Liebhaber!

 
***Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für dieses Rezensionsexemplar!*** 



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