Mittwoch, 10. April 2024

Grado in Angst - Andrea Nagele

Diese Story besticht mit dem italienischen Flair Grados 

 
"Grado in Angst" ist der sechste Band der Adria-Krimireihe von Andrea Nagele aus dem Emons Verlag
 
Seit drei Jahren führt der Gynäkologe Gianluca Pirandelli seine Praxis nahe Grado. Er gilt als fähiger und charmanter Arzt, doch nun steht er wegen toter Patientinnen unter Mordverdacht. Auch die Freundin von Maddalena Degrassi verstarb nach seiner Behandlung, deshalb befasst sich Maddalena intensiv mit den Ermittlungen. Es kommen verborgene Wahrheiten ans Licht, die niemand so vermutet hätte. 
 

Dies ist mein zweiter Krimi der Reihe, die Thematik der Handlung hat mich interessiert und das gezeigte Adria-Flair beeindruckt. 

Andrea Nagele sorgt mit einer komplexen Zeichnung ihrer Charaktere für authentische und lebendige Figuren, die mit ihrem Handeln die Ermittlungen vorantreiben, aber nebenbei ist immer noch viel Zeit für Dolce vita. Maddalena hat in dieser Ermittlung große Wut im Bauch und das merkt man ihr in ihrer Verbissenheit auch an. Sie kann auf die Unterstützung von Freunden und Kollegen hoffen und auch die verletzten Gefühle der betrogenen Ehefrau des Arztes werden gut transportiert.

Der eingängige Erzählstil führt flüssig durch die Handlung, es fließt immer wieder italienische Lebensart ein, sodass man sich in die Lagunenstadt träumt und mit den Protagonisten gerne einen Prosecco getrunken hätte. Wäre da nicht der Fall der toten Frau!

Der Krimi wird beworben mit der Werbung "tiefenpsychologischer Kriminalroman". Das würde ich so nicht unterschreiben, denn anders als in anderen Büchern der Autorin bekommt man hier nur wenig Einblick in eine dunkle menschliche Seele.  

Vielmehr sorgen die lebendigen Szenen und das spürbare Dolce Vita mit reichlich Lokalkolorit für eine  unterhaltsame Geschichte, die die dunklen Momente der Melancholie um die schwerkranke Bibiana ein wenig auflockern. Das Alltagsleben von Maddalena lockert die Story ebenfalls auf, aber man merkt ihr ihre Betroffenheit um ihre Freundin spürbar an. Ich war auf den Ausgang der Geschichte sehr gespannt und habe auf eine erfüllende Gerechtigkeit gehofft. Am Ende präsentierte sich mein Verdächtiger als Täter und mir fehlte deshalb ein Überraschungsmoment. Doch ich finde den Fall sehr interessant, weil er zeigt, wie Menschen zu Verbrechern werden können. 

Ein Pasta-Rezept am Ende des Buches gehört schon aus Tradition dazu und klingt sehr schmackhaft.

Ein atmosphärischer Adria-Krimi aus der Lagunenstadt Grado, bei dem die Spannung etwas auf der Strecke blieb und mich daher leider nicht ganz überzeugen konnte.

***Herzlichen Dank an den Emons Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***

 

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