Fesselnd, unterhaltsam und mitreißend wird hier Hannovers Adel näher beleuchtet und der Zeitgeist bei Hofe gezeigt.
Der historische Roman "Das Mätressenspiel" von Martha Sophie Marcus erschien 2018 im Lübbe Verlag.
1682: Die Zukunft von Helena von Minnigerode verläuft anders als sie es sich erhofft hat. Als ihr Bruder stirbt, fällt damit der ganze Besitz des Guts an den männlichen Verwandten der Linie, ihren Onkel Roderick. Die Familie ihres Verlobten Adrian löst die Verbindung zu Helena. Nun muss sie einen reichen Ehemann finden, um die Existenz ihrer Mutter und Schwestern zu sichern. Sie geht an den Hof der Herzogin Sophie von Hannover.
Die couragierte Helena ist wortgewandt, besitzt Charme und kann ihre Intelligenz auch bei Hofe geschickt einsetzen. Die Aussicht auf eine gute Partie lässt sie mitten in den Trubel der Intrigen eintauchen, Unterstützung erhält sie zu einem hohen Preis von der Clara von Platen, die einflussreiche Mätresse des Herzogs. Diese möchte sie den Herzogsohn Georg als Mätresse zuführen, um sich so über Helena Einfluß bei Hofe zu sichern.
Bildhaft taucht man direkt in das damalige Leben am hannoverschen Hof ein. Herzogin Sophie von
Braunschweig/Lüneburg ist eine Gartenfreundin und engagiert Gärtner und Planer mit der Anlage in Herrenhausen, neben einer Fontäne wird ein Kräutergarten angelegt, der die Grundlage des heutigen Berggartens bildet. Die Beschreibung des Gartens und der Pflanzen nehmen in diesem Buch förmlich Gestalt an und man kann die Schönheit nur genießen.
Die Handlung fesselt mit den Intrigen und Ränkespielen, die Dialoge zeigen wie die höfische Etikette funktionierte und wie sich Untergebene vor der Ungnade des Adels in Acht nehmen mussten.
Helenas Schicksal nimmt den Leser von Anfang an gefangen, ihre geplatzte Verlobung nimmt sie zum Anlass, sich als Geliebte der Herzogsohnes zu "verkaufen". Mutig kämpft sie wortgewandt gegen die Ungerechtigkeit und versucht, das Spiel der Oberen nicht mitzuspielen. Mit viel schriftstellerischem Geschick, einigen unerwarteten Wendungen und vielen bösen und guten Figuren gelingt es der Autorin ihre Leserinnen an diese Geschichte zu fesseln. Ihre bildhaften Beschreibungen der Figuren und der Kleidung und das alltägliche Leben bei Hofe mit Tanz, Musik und Spiel erweckt sie förmlich zum Leben und lässt die Leser stimmungsvoll in diese Zeit eintauchen.
Ein fesselnd zu lesender Roman, der mit einer fiktiven Geschichte das Leben bei Hofe realistisch darstellt und mich als Hannoveranerin besonders interessiert hat.
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenein wieder sicher sehr schöner Roman, den Du hier vorstellst :O) Herzlichen Dank dafür!
Ich wünsche Dir einen schönen und freundlichen Wochenteiler!
♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️
Hallo liebe Claudia,
Löschenfür mich war es besonders interessant, weil hier viele Namen ortsgebunden vorkommen. Solche Infos erlese ich mir gern mit einem passenden Roman.
Herzliche Grüße
Barbara
Hey Barbara,
AntwortenLöschenEine schöne Rezension zum Buch, die ich sehr gerne gelesen habe. Ich kann gut verstehen, dass dich das Buch besonders interessiert hat. Ich lese auch gerne historische Romane, die mir die Geschichte meiner Gegend näher bringen. Ich finde man sieht dann einiges auch mit anderen Augen.
LG und einen schönen Sonntag, Moni
Hallo Moni,
Löschenja, du liest ja auch immer viele historische Romane. Sind wir nicht beide Fans von Gablés Büchern? :-)
Und das stimmt, wenn man die Gegend kennt, hat so eine Handlung noch viel mehr Zugkraft und man ist noch mehr in der Story gefangen.
Liebe Grüße und auch dir noch einen schönen Sonntag,
Barbara
Hey Barbara,
LöschenAuf dieses Jahr trifft das noch zu, aber im nächsten Jahr könnte es rar werden. Es erscheinen weiterhin fast nur Familiensagas im historischen Genre und die gehen mir langsam so richtig auf die Nerven. Ich kann diese Romane nicht mehr sehen.
Ja, Rebecca Gablé liebe ich abgöttisch und sie folgt mir auf instagram. <3
LG, Moni
Hallo Moni,
Löschenja, das kann ich verstehen. Mir ging es mit einigen Romanen ebenso, oft reichte ein einziger Roman der Reihe, auch wenn mir die Bücher noch so gut gefielen. Manchmal muss man doch mal wieder etwas anderes lesen.
Und Rebecca als Followerin ist natürlich eine echte Ehre.
:-)
Liebe Grüße
Barbara