Freitag, 30. April 2021

Krabbenchanson - Lili Andersen

Sehr unterhaltsame, leichte Urlaubskrimi-Kost

Der Nordsee-Krimi "Krabbenchanson - Die Inselköchin ermittelt" von Lili Andersen erscheint im Heyne Verlag

Die französische Sterneköchin Louise Dumas nimmt eine Auszeit und erholt sich bei ihrer Patentante auf Pellworm. Ihre Anwesenheit spricht sich schnell auf der Insel herum und Louise bekommt ein Angebot für das Catering der Geburtstagsfeier eines ortsbekannten Schlagersängers. Am Ende dieser Feier wird der Gastgeber tot aufgefunden, Louise vermutet dahinter einen Mordanschlag und macht sich persönlich auf die Suche nach dem Täter. 


Um ihren Problemen in Frankreich zu entkommen, unternimmt Louise eine Reise nach Pellworm und wird bei ihrer Tante Fine schnell heimisch. Beide lieben gute Küche und Louise zaubert für sie die leckersten Gerichte. Auf Pellworm fühlt sie sich richtig wohl, sie erkundet die Insel, genießt das Meeresrauschen und lernt verschiedene Bewohner und Urlauber kennen. Hier an der Nordsee kommt sie wieder zu sich und auch ihre Kochleidenschaft keht zurück. Aus Langeweile übernimmt sie einen Kochauftrag für die Geburtstagsfeier eines Schlagerstars, der an ihren köstlichen Krabben-Reisbällchen erstickt. Doch das kann kein Unfall sein, so wie Kriminalkommissar Mommsen vermutet. Louise geht der Sache auf den Grund und kommt dank ihrer sympathischen Art an viele Informationen, die sie weiter bringen. 

Durch den unkomplizierten und recht bildhaften Schreibstil ist man schnell in der Handlung gefangen und wird vom authentisch beschriebenen Inselflair umhüllt. Auch über die Inselgeschichte erfährt man so einiges. Beim Lesen hört man die Möwen kreischen, das Meer rauschen und mit den Krabbengerichten bekommt man augenblicklich Appetit auf norddeutsche Köstlichkeiten. Die Küche spielt eine große Rolle in diesem Buch, denn Louises Leidenschaft wird hier voll ausgelebt. 

Die Krimihandlung ist nicht vordergründig spannend, es herrscht eine eher gemächliche Spannung, aber im Laufe der Handlung führt ein Puzzleteil zum nächsten und Louise kann am Ende den Mörder entlarven. Das Mitraten wird bei dieser Geschichte durch die vielen möglichen Tatverdächtigen zu einer kniffligen Aktion. Dieses Buch würde ich als Spannungsroman bezeichnen, das mit seiner unterhaltsamen Note eine perfekte Urlaubslektüre darstellt. 

Dieser eher gemächliche Krimi lässt uns Nordseeflair schnuppern, es locken Krabbengerichten und der Leser kann munter mitraten, wer denn nun der Mörder sein könnte. 

 

***Herzlichen Dank an den Heyne Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!***


 

Freitags-Füller # 236

 


Nach ein paar kühlen, sonnigen Tagen mit Lesezeit im Freien kam in dieser Woche das Aprilwetter noch einmal mit Gewitter und Regen zurück. Gegen diesen Aprilblues helfen nur frische Blumen, diese Rosen in einer knallorangen Farbe mussten einfach sein.


 

Immer wieder kommt ein neuer Freitag ... und damit der Freitagsfüller! 

Dies ist ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen von Barbara von  Scrap-Impulse.



1. Ohne Lektüre und soziale Kontakte möchte(kann) ich nicht sein. Können kann man ja immer, man muss es nur wollen!


2. Meistens erledige ich unbeliebte Aufgaben sofort, aber ich verschiebe sie gern auch mal auf später. 

 

3. Wenn ich rieche, dass etwas im Ofen backt oder brutzelt, weiß ich, die Mühe hat sich gelohnt.

 

4. Lesen, Rezensionen schreiben und Bloggen machen mir Spaß und bestimmen einen großen Teil meines Lebens .

 

5. Ich freu mich so auf ein großes Ereignis, dass hoffentlich in diesem Sommer in meiner Familie stattfinden wird.

 

6. Die Inzidenz-Werte sinken in geringem Maße, ein wenig hoffnungsvoller macht mich das schon und das ist auch gut so.

 

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die nächste Folge von Let´s Dance, morgen habe ich geplant, meine Bücher ein wenig zu sortieren und Sonntag werden wir hoffentlich einen schönen Spaziergang machen können.

 

Ich wünsche euch ein schönes Maiwochenende!

Liebe Grüße,

Sommerlese

Donnerstag, 29. April 2021

Top Ten Thursday # 99


                  

Donnerstag ist TTT Top Ten Thursday bei Weltenwanderer. Worum geht es beim TTT? Es geht um Listen, genauer gesagt um Bücherlisten und jeden Donnerstag gibt es eine neue Aufgabe/Frage, bei der man seine persönliche Top Ten Liste zusammenstellen kann.


* Zeige 10 spannende Bücher, die in der Vergangenheit spielen 

Das ist theoretisch keine komplizierte Aufgabe, wäre da nicht das Problem der doch recht schwierigen Entscheidungsfindung. Meine Auswahl zeigt Buchtitel, die ich mit mindestens 4 Sternen bewertet habe und die ich (hoffentlich) noch nicht so häufig vorgestellt habe. 


1. Ruben Laurin - Das weiße Gold der Hanse

Dieser Roman führt in die Zeit der Hanse, er bietet eine Mischung aus Geschichte, Abenteuer und natürlich darf auch die Liebe nicht fehlen. Erzählt wird das Leben von Bertram Morneweg, dem Begründer des Lübecker Heiligen-Geist-Hospitals. Ein echter Historienschmöker!


                        

2. Hannah Kent - Das Seelenhaus

Dieser Roman spielt 1828 in Island und zeigt das Schicksal der zum Tode verurteilten Agnes Magnúsdóttir. Die Magd soll ihren früheren Vorgesetzten und Liebhaber Natan Ketilsson und einen anderen Mann brutal ermordet haben. Die Zeit bis zur Hinrichtung soll sie auf dem Hof eines  Beamten als Arbeitskraft verbringen. Die Familie ist entsetzt und voller Sorge, eine Mörderin beherbergen zu müssen – bis Agnes Stück um Stück die Geschichte ihres Lebens preisgibt. Ein ergreifender Roman und ein ganz besonderes Buch! 


                                                                            

3. Christian Berkel - Der Apfelbaum

Ein Schauspieler, der schreiben kann und in diesem Buch seine eigene Familiengeschichte wunderbar bewegend erzählt. Ein schicksalsträchtiger Roman,  der bis zum Ende fesselt und richtig gut unterhält.  

 
                       

4. Noah Gordon - Der Medicus

Die Geschichte des Waisenjungen Robert Cole, der als Kind von einem Bader als Lehrling aufgenommen wird und so sein Interesse für Heilkunst und die Medizin entdeckt. Nach dem Tod seines Meisters bricht er nach Persien auf, um im fernen Isfahan, bei Avicenna, dem berühmtesten aller Ärzte zu studieren. Ein historischer Roman mit Weltklasseformat, den man gelesen haben sollte.

                                  

5.  Xiaolu Guo - Es war einmal im Fernen Osten
 
Dieser Roman zeigt aus der Sicht Xiaolu Guos die besonderen Zustände im kommunistischen System unter Mao Zedong und die Unterschiede zwischen Ost und West. Eine ergreifende und hochinteressante Biografie, die den auf die Rechtlosigkeit von Frauen und Mädchen in China lenkt und den großen Kulturschock zwischen Ost und West aufzeigt

 
                                   

6. Lilly Bernstein - Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück  

Eine hervorragend erzählte Geschichte über Krieg und Nachkriegszeit, Entbehrung und Not und doch über allem ein Funken Hoffnung, der die Menschen antreibt und weiterleben lässt. Ein hervorragend erzählter historischer Roman, der mit seiner bildgewaltigen Beschreibung berührt.  

                                  

7. Anja Marschall - Tod am Nord-Ostseekanal

Die Autorin hat neben ihrer humorvollen Lizzy-Reihe auch historische Krimis um ihren Kriminalsergeant Hauke Sötje geschrieben. 

                                

8. Angelika Felenda - Wintergewitter 

Lesenswerter, historischer Krimi, der 1920 in München spielt. Kommissar    Reitmeyer ermittelt den Todesfall der jungen Cilly Ortlieb, die als Kleindarstellerin in zwielichtigen Projekten eines Münchner Filmkonzerns gearbeitet hat. Sie wurde mit Morphium getötet. Dieser Fall zieht Reitmeyer inmitten von illegale Spielclubs, Bars und gemeine Bordelle.  

                             

9.  Maria W. Peter - Die Legion des Raben

Trier 260 n.Chr. Die Sklavin Invita gehört Marella, der Tochter des römischen Statthalters von Divodurum (Trier) und lernt während eines Fests den Sklaven Hyacinthus kennen. Als dessen Herr auf dem Heimweg ermordet wird, verdächtigt man seinen Begleiter Hyacinthus. Auch wenn es nicht ihre Aufgabe ist und sie sich damit in Teufels Küche begibt, so kann Invita nicht anders als die Ermittlungen in diesem Fall aufnehmen. 

                             

10. Dan Brown - Illuminati

Trotz der wissenschaftlichen Themen, der Geheimbund-Begriffe und der Hierarchie im Vatikan ist dieses Buch gut zu lesen und die unheimliche Atmosphäre ist deutlich spürbar. Der Spannungsbogen wird durchweg gehalten und lässt kaum Atempausen zu.  

                               

 

Welche Bücher habt ihr ausgesucht und welche kennt ihr von meiner Liste?

Liebe Grüße 
Sommerlese

 

Mittwoch, 28. April 2021

Klaras Schweigen - Bettina Storks

Besondere Aufarbeitung der Familiengeschichte 

Im Diana Verlag erscheint der historische Roman "Klaras Schweigen" von Bettina Storks.

Miriams betagte Großmutter Klara spricht nach einem Schlaganfall plötzlich französische Worte, dabei hat sie angeblich nie eine Fremdsprache erlernt. Welches Familiengeheimnis verbarg ihre Großmutter und warum verließ sie Freiburg und ging im Dezember 1949 überstürzt nach Konstanz? Miriam macht sich auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Großmutter, die von Freiburg bis in die Bretagne führt.  


Miriam wurde nach dem Verlust ihrer Eltern von ihrer Großmutter Klara großgezogen. Nach deren Schlaganfall bemüht sie sich, Oman wieder zum Sprechen zu bewegen. Als es ihr endlich gelingt, spricht ihre Oma französische Worte und dass, obwohl sie angeblich nie eine Fremdsprache gelernt hat. Miriam wird neugierig und befragt ihre Großtante Lotte, Klaras Schwester, die sich dazu nicht groß äußern möchte. Doch nach und nach bekommt Miriam heraus, es muss einen jungen Franzosen in Klaras Leben gegeben haben, den sie damals heiraten wollte. 

Dieser Roman wird in zwei Handlungsebenen erzählt, einmal im Jahr 2018, als Miriam sich auf die Nachforschung der Lebenswege ihrer Großmutter macht und dann in der Nachkriegszeit, die wir in Rückblicken Klaras Schicksal nacherleben. Wir tauchen ein in die Zeit der deutsch-französischen Nachkriegsgeschichte, die schrechliche Kriegserlebnisse und die Zeit der französischen Besatzung spürbar macht. Es wird deutlich gemacht, wie unerwünscht Beziehungen zwischen französischen Soldaten und deutschen Frauen waren und wie der französische Staat für Kinder aus solchen Beziehungen gesorgt hat. Aber das auch nur vor 1949.

Die Erzählfiguren werden vor jedem Kapitel angegeben, so kann man der Geschichte gut folgen. Mich hat besonders Klaras schwieriges Schicksal sehr gefesselt, ihre Erlebnisse haben mich ergriffen und ich habe mit ihr gelitten. Besondere Familiengeheimnisse können in einer Familie Grausames anrichten, wenn sie aufgedeckt werden. Auch Mirams Spurensuche konnte ich gut nachempfinden, schliesslich geht es auch um ihre Wurzeln, die sie aufspüren möchte. Dagegen ist mir der Gegenwartsstrang nicht ganz leicht gefallen. Miriam wird zwar als einfühlsame Frau gezeigt, doch irgendwie wurde sie mir nicht so sehr vertraut oder sympathisch. In manchen Abschnitten entstanden für mich einige Längen, die aber mit Klaras Lebensschilderungen wieder interessant wurden. 

Die Szenenwechsel kann man gut nachvollziehen, denn die jeweiligen Handlungsorte werden sehr authentisch beschrieben und besonders in der wunderschönen Landschaft der Bretagne entspann sie bei mir ein regelrechtes Kopfkino.  


Insgesamt haben mich in diesem Roman besonders die Rückblicke gefesselt. Es ist ein Buch über die Suche nach der Wahrheit und den eigenen Wurzeln, die durch die Kriegswirren einige Leben durcheinander gewirbelt haben. 

 

***Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an das Freelance Team und den Diana Verlag!***

 



Montag, 26. April 2021

Liebe schmeckt wie Karamell - Lene Hansen

Ein entzückender Gute-Laune-Roman mit einer bonbonschönen Geschichte und einer Prise Krimi

Im Blanvalet Verlag erscheint der Roman "Liebe schmeckt wie Karamell" von Lene Hansen.

Lila Wolkenschön (2.Vorname) Schmidt ist Konditorin und arbeitet als Süßwarentesterin, ihr wird von einem auf den anderen Tag gekündigt. Glücklicherweise erhält sie ein Arbeitsangebot zur Aushilfe in dem Bonbonladen "Mariannes himmlische Bonbons" in Berlin. Dort startet sie ihr neues Leben und gewinnt mit ihren eigenen Bonbonkreationen und ihrer herzlichen Art im Nu die Herzen ihrer Kunden, besonders das von Felix und seinen Neffen. 


In Berlin macht Lila Wolkenschön Schmidt im Bonbonladen die Bekanntschaft mit Felix, ein Workaholic, der geschäftlich durch die Weltgeschichte reist und kaum Zeit für ein Privatleben hat. Als sein Zwillingsbruder in Schwierigkeiten steckt, soll er auf dessen Söhne aufpassen. Bislang hatte Felix von der Existenz dieser Kinder keine Ahnung. Hilfsbereit, wenn auch mit etwas flauem Gefühl im Magen, nimmt Felix diese Aufgabe an, denn er schließt seine Neffen von Anfang an in sein Herz. Häufiges Ziel ist nun auch der Bonbonladen im Erdgeschoß seiner Wohnung, in dem er Lila trifft und sich langsam aber sicher verliebt. Schnell entwickeln sich zwischen ihnen Gefühle und mit den Kindern wirken sie wie eine kleine Familie.

In diesen etwas bonbonlastigen Roman kann man sich richtig fallen lassen, es ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die mit ihren liebenswerten Charakteren und der lebendigen Atmosphäe bezaubert. Mir haben es besonders die kleinen Neffen angetan, die mit ihrem "Kindermund tut Wahrheit kund" einfach nur bezaubernd niedlich sind. Überraschenden Tiefgang bewinnt der Roman durch die unterschwellig eingebaute Geschichte um den ominösen Gentleman-Kunstraub und das Rätsel um das Vergehen von Felix Zwillingsbruder Niklas. Hier darf man gespannt sein und sich so seine eigenen Gedanken machen.

Die Autorin sorgt mit ihrem lockeren und einnehmenden Schreibstil für schöne Lesestunden, die man einfach nur genießen möchte, am besten natürlich mit entsprechenden Karamell-Bonbons. Der Roman liest sich angenehm wohlfühlend, die Kinder sorgen für das nötige Chaos und die Protagonisten möchte man gern näher kennenlernen.

Dieser Roman zaubert einfach gute Laune. Er ist zuckersüß, aber gar nicht klebrig und hat auch einige Spannungsmomente auf Lager, die für unterhaltsame und schöne Lesezeit sorgen. 


***Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für dieses Rezensionexemplar!***

 



Sonntag, 25. April 2021

Wochenrückblick KW 16/2021

 


Was habe ich diese Woche eigentlich gemacht?


Ziemlich gleichbleibend verlaufen die Wochen. Der Frühling nimmt so langsam
Fahrt auf, es wird überall grüner und einige Blüten erfreuen uns mit ihrer Pracht. Leider ist es noch recht kalt, zwischen 11 und 14 Grad kann auch die Sonne nicht viel wärmen. Aber mit einer kuscheligen Decke konnte ich im Windschatten schon draußen lesen. Das ist doch schon einmal ein Anfang. 


Gesehen:  

Let´s Dance

I can see your Voice

Gehört/Gesungen:

Zoom-Chorprobe: Fix You, For the longest time, Sweet Dreams

Gelesen/rezensiert: 

Getan: 
 
Gelesen, rezensiert, gelesen und den üblichen Haushaltskram erledigt. 


Gefreut:  
 
Über viele Buchzugänge 







Gegessen:

Spätzle mit italienischer Hackpfanne (Fotos), reichte zwei Tage; Leberkäse mit Kohlrabi; Gabelspaghetti mit Mozzarella-Tomatensauce; Pizza mit Thunfisch; gebackenes Hühnerfleisch Szechuan mit Reis; Omelett mit Champignons;  




Gedacht: 

Wann bin ich wohl an der Reihe mit meiner Impfung? Ich bin auf einer Warteliste mit 350.000 anderen.  

Gefeiert:
 
Keine Feier
  
Geärgert:  

... über die weiter ansteigende Zahl an Infektionen.

Gekauft:

Eine Kiste Sekt, war im Angebot und man gönnt sich ja sonst nix!     


Geklickt:

Seiten zur Vergabe von Impfterminen, Buchverlagsseiten 
 

Ich wünsche euch eine gute Woche und bleibt gesund! 

Eure Sommerlese

Samstag, 24. April 2021

Im Moor - Hannes Nygaard

Rundum gelungener Krimi mit reichlich Lokalkolorit und einer fesselnden Verfolgungsjagd

"Im Moor" ist der neue "Hinterm Deich Krimi" von Hannes Nygaard aus dem Emons Verlag

Dem in der JVA Flensburg lebenslänglich einsitzenden Polizistenmörder Dunker gelingt die Flucht. Als ehemaliger Kollege und Freund des toten Polizisten wird der Husumer Kult-Kommissar Große Jäger auf ihn angesetzt. Allerdings haben auch noch Kriminelle mit dem Geflüchteten eine Rechnung offen und jagen ihn. Schnell befindet sich Große Jäger in einer misslichen Lage und wird selbst zum Gejagten.



Dieser Krimi hat es in sich, der geflüchtete JVA-Insasse Dunker ist ein brutaler Mörder, ein menschenverachtender Typ, der selbst im Gefängnis nicht gut gelitten war. Seine Erlebnisse und die Misshandlungen im Knast lassen einem die Haare zu Berge stehen und schnell wird deutlich, Dunker hat sich mit seiner abstoßenden Art auch dort keine Freunde, ganz im Gegenteil. Als Dunker erfährt, dass er vermutlich Leukämie hat, nutzt er die Gelegenheit einer medizinischen Untersuchung außerhalb der JVA zur Flucht. Dabei agiert er mit größter Gewalt und Rücksichtslosigkeit, viel hat er nicht mehr zu verlieren.  

Es beginnt eine spannende Hetzjagd durch den hohen Norden, bei der wir die Verfolger und den Gejagten auf Schritt und Tritt begleiten. Sehr eindrucksvoll zeichnet Nygaard hier unterschiedliche Charaktere, manche sprechen Platt, einige haben Humor, andere sind wie der Kommissar etwas sarkastisch und dann gibt es noch diejenigen, die mit ihren negativen Eigenschaften echt abschreckend wirken. Selbst kleine Nebenfiguren bekommen in seiner Beschreibung ein echtes Gesicht.

Auf anschauliche Weise baut Hannes Nygaard die lokalen Ortsnamen und Straßen in die Handlung ein und zeigt in bildhaften Beschreibungen stimmungsvoll die Landschaft mit Wiesen, Waldgebieten und Hochmooren. Nygaard lässt die landschaftlichen Besonderheiten und Informationen über das Moor mit in das Geschehen einfließen und über der ganzen Geschichte liegt der mystische Zauber dieser nicht ganz ungefährlichen Moorlandschaft. 

Dunker hinterlässt auf seiner Flucht eine schreckliche Spur der Gewalt. Wo er auch auftaucht, er schlägt nieder, raubt und missbraucht sogar eine ältere Frau und ist äußerst unberechenbar. Wir heften uns mit Große Jäger an seine Fersen und durchsuchen kleine Ortschaften, leerstehende Häuser und folgen ihm durch Feldgebiete und matschigen Morast und finden ihn schließlich im Moor. 

Das Spannungsgeschehen hält sich auf einem recht hohen Level, es wechseln sich ruhigere Passagen während der Observierung in einsamer Natur mit fesselnden, räuberischen Szenen des Gesuchten ab. In der menschenleeren Gegend könnte jedes Knacken im Unterholz die Verfolgung verraten und hinter jeder Tür könnte der Gesuchte auflauern. Gleichzeitig sind auch andere Kriminelle Dunker auf der Spur, eine aus türkischen Mitgliedern bestehende Gang, die mit ihm aus dem Knast noch eine Rechnung offen hat. Wenn ihr Motorrad aufheult, verfällt man gleich mit in Schockstarre. Die verrohte Sprache der Rocker und ihre drastischen Drohungen zeigen, aus welch primitivem Holz sie geschnitzt sind. Angeblich hat Große Jäger ihre Ehre beschmutzt, deshalb richten sich ihre Drohungen auch gegen ihn und somit wird auch er zum Gejagten. Es kommt zu Verfolgungsjagden bei denen sich die Motorrad fahrenden Rocker mit dem Smart des Kommissars messen. 

Bei manchen Szenen entsetzt die Brutalität, aber einige Ansichten oder Dialoge sorgen auch für so manches Schmunzeln, das war einer der Gründe, weshalb ich diesen Krimi mit den vielfältigen Stimmungen ausgesprochen gern gelesen habe. Der dramatische Showdow sorgt mit einem Alleingang des Kommissars für einen gelungenen Abschluß. 

Ein rundum gelungener Krimi mit reichlich Lokalkolorit und einer fesselnden Verfolgungsjagd durch das Moor, bei der mir die vielfältigen Charakterbeschreibungen besonders gefallen haben. 


 ***Herzlichen Dank an den Emons Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***


Freitag, 23. April 2021

Freitags-Füller # 235

 


Noch sind die Bäume nicht grün und die Sonne durchdringt noch alles bis zum Boden. Bei einem Spaziergang im Wald entdeckte ich diese zauberhaften gelben Blüten auf dem Waldboden. Das ist ein Stern-Hundszahn, der verwandt mit den lilienartigen Pflanzen ist. Man lernt doch immer wieder etwas dazu, dank Bestimmungsbuch oder Handyapp.


 

Immer wieder kommt ein neuer Freitag ... und damit der Freitagsfüller! 

Dies ist ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen von Barbara von  Scrap-Impulse.



1. Auf einmal ist schon fast wieder der April vorüber und es wird wieder Zeit für den Monatsrückblick, echt krass!


2. Die Zoom-Sopran-Probe hat mir diese Woche gut gefallen und echt Spaß gemacht. 

 

3. Wenn ich nach unten schaue, sehe ich meine Oberschenkel und das vorgestern gesaugte Parkett.

 

4. Ich konnte mal wieder nicht gut schlafen und deshalb gibt es meinen Freitags-Füller schon jetzt. 

 

5. Wer sagt eigentlich, dass wir uns alles von unseren "verquer-denkenden" Mitmenschen gefallen lassen müssen?

 

6. Wenn es etwas wärmer wäre, gefiele mir das Wetter jetzt noch besser.

 

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die nächste Folge von Let´s Dance, morgen habe ich geplant, wenn das Wetter mitspielt, vielleicht draußen zu lesen und Sonntag lasse ich auf mich zukommen. 

 

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende mit viel Frühlingssonne!

Liebe Grüße,

Sommerlese