Montag, 3. Oktober 2022

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens - Pierre Martin

Leichte Krimiunterhaltung mit einem speziellen Protagonisten und reichlich Süd-Frankreich-Flair
 
Der Krimi "Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens" von Pierre Martin erscheint im Droemer Verlag

Lucien Comte de Chacarasse führt ein Restaurant in Villefranche-sur-Mer, er ist ein Lebemann, liebt die Kunst des "Savoir-Vivre" und damit gutes Essen und schöne Frauen. Als er an das Sterbebett seines Vaters geholt wird, soll er ihm versprechen, das Familienerbe anzutreten, allerdings handelt es sich dabei um die Familiensitte des Auftragsmordens. Zwar wurde Lucien von klein auf trainiert, aber er ist einfach kein professioneller Killer. Doch er gibt seinem Vater das Versprechen, wie soll er damit jetzt umgehen? 
 

Bei diesem Krimi trifft man auf eine außergewöhnlich Ausgangslage, die den junge Lucien in die Lage eines Auftragsmörders wider Willen versetzt. Die Erfüllung der Aufträge gelingen Lucien recht gut, ohne selbst Gewalt anwenden zu müssen. Dabei hat er entweder das Glück auf seiner Seite oder er bekommt Schützenhilfe von Francine, der Geliebten seines Vaters. Doch was ihm am Herzen liegt, ist es, den Mörder seines Vaters zu finden und dort Rache zu üben.

Schon bald erhält Lucien die ersten Aufträge über seinen Onkel. Die Aktionen warten teilweise mit bösen Akteuren auf, er werden aber auch eine Reihe sympathischer Charaktere vorgestellt, die man gerne kennenlernt. So ist mir die Haushälterin Rosalie schnell ans Herz gewachsen und ich hoffe, sie bekommt in den Folgebänden noch weitere Auftritte. 

Sämtliche Handlungen mit krimineller Energie laufen vor der stimmungsvoll gezeigten Landschaft Südfrankreichs ab, die französische Küche wird appetitanregend zelebriert, ein guter Wein darf nie fehlen und Lucien lebt bis auf einige spannende Ausnahmen weiterhin wie bisher.   

Bei den Aufträgen, Nachforschungen und Übergriffen zeigt sich Lucien durchaus geschickt und besitzt die logische Fähigkeit, Dinge zu untersuchen und die richtigen Abläufe zu wählen. Doch genau das ist mein Problem, denn Lucien mutiert mir insgesamt ein wenig zu sehr zu einer Heldenfigur à la James Bond. Unterhaltsam ist das natürlich schon und ich habe das Buch auch gespannt verschlungen. 

Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Krimireihe, die mit Lucien und Francine ein interessantes Duo vorstellt und dabei Land und Leute und vor allem die französische Küche nicht vernachlässigt. Leichte Krimiunterhaltung mit Süd-Frankreich-Flair!



***Herzlichen Dank an Vorablesen und den Droemer Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***
 



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