Dienstag, 26. März 2024

Harpunentod - Sophie Tammen

Schönes Inselflair, aber zu wenig Spannung!

Im Rowohlt Verlag erscheint der Amrum-Krimi "Harpunentod" von Sophie Tammen (Pseudonym der Autorin Anne Barns).

Gabriele Scholle ist seit 40 Jahren Sekretärin bei der Kriminalpolizei Wiesbaden und jeder schätzt sie, auch weil sie einen Sinn für Ungereimheiten hat und damit die Ermittlungen in die richtigen Bahnen leitet. Als ihr Mann vorzeitig in Rente geht, unternimmt Gaby mit Hündin Dolores eine Auszeit auf Amrum. Sie möchte abschalten, mit Dolores am Strand spazieren und die Nordsee-Insel einfach nur genießen. Aber dann findet sie auf einem Spaziergang in einem Ruderboot einen toten Mann, in dessen Brust eine Harpune steckt. So eine Waffe hat sie bereits im Museum gesehen, als ihr Vermieter Kapitän Frerk Behrendsen Gaby im Museum über Walfang informiert hat. Von diesem Moment an ist Gaby Scholle nicht mehr zur Erholung auf Amrum, sie stürzt sich kopfüber in die Ermittlungen. 
 

 
 
Als Gaby Scholle die Polizisten am Tatort einweist, rechnet niemand damit, dass sie eigentlich als Sekretärin bei der Kripo arbeitet. Und das bindet Gaby auch niemandem auf die Nase und mischt sich raffiniert in den Kreis der Ermittler und wird als gleichwertige Kollegin in den Fall eingebunden. 
Ihr Vermieter Frerk gehört zum Kreis der Verdächtigen, doch Gaby erkennt, dass hinter seiner harten Schale ein weicher Kern steckt. Sie nennt ihn passend zum Walfang-Thema Ahab und nutzt seine Ortskenntnis für ihre Ermittlungen. 
Bei den Nachforschungen um den Toten findet Gaby heraus, das er ein Frauenheld war und sie reihenweise verführt hat. Sicherlich hat er im Kreis der Ehemänner den ein oder anderen Feind. Aber wer könnte zu einem Mord fähig sein?

Sophie Tammen lässt auf stimmungsvolle Weise das landschaftliche Flair Amrums mit seinen Stränden und der Meeresbrandung einfließen, sodaß man gleich Lust auf einen Strandspaziergang bekommt.
Mit Gaby hat sie eine Figur erschaffen, die zwar als Sekretärin arbeitet, aber doch den richtigen Riecher besitzt und den entscheidenden Spuren nachgeht. Mit ihrem Hund verbindet sie eine innige Verbundenheit und irgendwie sind sie Seelenverwandte, denn auch Dolores hat eine Nase für Krimifälle, wie sie im vorliegenden Fall beweist. 
 
Die Erzählweise ist flüssig, angenehm leicht zu lesen und sehr bildhaft beschreibend, was mir jedoch in einem Krimi eine Spur zu ausführlich erscheint und besser zu einem Roman passt. Auch die Ermittlungen gestalten sich etwas langatmig und ich habe echte Spannungsmomente leider vermisst.
Trotzdem ist dieser Krimi unterhaltsam zu lesen und lässt entspannt das Flair der Nordsee nachspüren. 
 
Bei diesem Urlaubskrimi hat mich die Sehnsucht nach der Nordsee erfasst und ich habe mich auf die Insel gesehnt. Als gute Unterhaltung mit einer Tasse Tee bestens geeignet, um im Strandkorb zu sitzen und Urlaubsgefühle zu entwickeln.
 
 
***Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für dieses Rezensionsexemplar!*** 
 

 

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