Montag, 16. Oktober 2017

Das Schiff der Träume - Martha Conway

Weg in die Freiheit


Hier kommt der Zeitgeist, die Atmosphäre und die Hoffnung auf Freiheit gut zum Ausdruck!

 
 
Martha Conways Buch "Das Schiff der Träume" führt in die Zeit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg. Der historische Roman erscheint als deutsche Erstveröffentlichung im Oktober 2017 im Goldmann Verlag und wurde übersetzt durch Christine Heinzius. (Werbung)

1838 in Cincinnati, Ohio. May Bedloe ist 22 Jahre und arbeitet als Schneiderin für ihre Cousine Comfort Vertue, eine hochnäsige Schauspielerin, die May herumkommandiert. Als sich schicksalshafte Dinge ereignen, werden die Cousinen getrennt. May heuert selbst auf einem Theaterschiff an und fühlt sich in der bunten Truppe wohl und blüht auf. 
Doch die größte Herausforderung ihres Lebens wartet noch auf May und dieser Einsatz ist ziemlich gefährlich und folgenschwer.   


 
Dieser Gesellschaftsroman dreht sich um die junge May Bedloe, die ihren Platz im Leben sucht und dabei ungeahnte Abenteuer erlebt und sich von einer schüchternen grauen Maus zu einer selbstbewussten und mutigen Frau entwickelt.
Nach und nach lernen wir die verschiedenen Charaktere kennen, sehen, wie May von ihrer Cousine Comfort herumkommandiert wird und stossen später mit May auf eine bunte Truppe von Schauspielern und Zauberern auf einem Theaterschiff, die es in dieser Zeit wirklich gab. Es ist die Zeit der Anti-Sklaven-Bewegung, der sogenannten "Abolitionisten" und die Zeit vor dem amerikanischen Bürgerkrieg. Auch May wird in die Sache der Sklaven-Befreier gezogen und soll Sklaven über den Fluss in die Freiheit retten, was als strafbare Handlung angesehen wird.  
Der Roman wird ruhig, aber detailgenau erzählt, doch es wird nicht langweilig. Mays Leben plätschert erst dahin wie das Wasser des Ohio, doch dann nimmt es gewaltige Fahrt auf und endet in einer Katastrophe, die für May den Wendepunkt ihres Lebens darstellt.

Da May Schneiderin ist, bekommt man immer wieder die Garderobe beschrieben und kann sich die Figuren bildhaft deutlich ausstaffiert vorstellen. Vieles muss aus Geldmangel improvisiert werden, auch das Bühnenbild. Man taucht sehr authentisch in die Zeit ein und erlebt das Leben auf dem Theaterschiff, die vielen Stationen am Fluss und die Menschen, die hier auf dem Schiff gute Unterhaltung und Abwechslung suchen.

Mit May hat Martha Conway eine liebenswürdige Protagonistin geschaffen, die man gerne begleitet. Die besondere Atmosphäre liegt in den zeitgeschichtlichen Hintergründen, aber auch an dem Leben auf dem Theaterschiff. 
Einfühlsam, detailliert und unterhaltsam ist der Erzählstil und man kann dieses Buch wunderbar an langen Winterabenden geniessen. Auch die Emotionen, die Situationsbeschreibungen und die Not der Sklaven zeigt die Autorin auf eine realistische und anschauliche Weise, die mich mitgenommen hat.



Hier kommt der Zeitgeist, die Atmosphäre und die Hoffnung auf Freiheit gut zum Ausdruck. Ein unterhaltsamer Roman für lange Abende im Winter.

***Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar aus dem Goldmann Verlag!***




2 Kommentare:

  1. Hört sich toll an, aber jedes Mal wenn ich den Titel lese, denke ich an ein anderes Buch, das ich vor langer Zeit gelesen habe und fast genauso hieß: Schiff der tausend Träume von Leah Fleming. Dieses Buch hat mir damals sooo gut gefallen....
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Hallo Martina,

    ich hatte bei dem Titel ursprünglich eher einen "schmalzigen" Liebesroman erwartet. Doch der politische Hintergrund ist hier vorrangig.

    Von Leah Fleming habe ich noch nie gehört. Aber wenn mir der Titel mal unterkommt, werde ich genauer hinsehen. :-)

    LG Barbara

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