Roman in Dialogform, der mich gut unterhalten hat, die Krimis mag ich aber bedeutend lieber.
Der kleine Roman "Kaschmirgefühl" von Bernhard Aichner erscheint im März 2019 im Haymon Verlag.
Der Single Gottlieb führt ein unspektakuläres Leben als Krankenpfleger in einem Hospiz. Tagsüber sieht er dem Tod ins Auge und abends gibt es auch keine Romantik für ihn, denn er lebte bis vor Kurzem mit seiner alten Mutter zusammen. Privatleben: Fehlanzeige. Aus großer Einsamkeit ruft Gottlieb zum ersten Mal in seinem Leben eine Sexhotline an und hört Maries Stimme. Natürlich hat sie die gewohnten Standardsprüche auf Lager, doch Gottlieb möchte statt Telefonsex viel lieber mit Marie reden. Beide führen ein Gespräch, bei dem sie sich gegenseitig Lügen auftischen. Beide ahnen nicht, dass sie die gleichen Sehnsüchte nach einem glücklichen Leben teilen.
Bernhard Aichners neuestes Werk "Kaschmirgefühl" ist ein Kurzroman in Dialogform. Nachdem ich seine etwas skurrilen Krimis bereits kenne, war ich sehr gespannt auf diesen Genrewechsel.
Die gesamte Handlung besteht aus den Telefonaten zwischen Yvonne (Marie) und Joe (Gottlieb), die sie innerhalb von 10 Stunden miteinander führen. Gottlieb ruft zum ersten Mal in seinem Leben eine Sex-Hotline an. In dieser Anonymität entstehen Gespräche, die von beiden mit reichlich Flunkerei geführt werden. Es geht schon bei den Namen los. Bei Marie gehört der Name ja zum Geschäft, Gottlieb scheint dann aber mit der wahren Bestimmung von Maries Telefonaten ein Problem zu haben. Er möchte sich eigentlich nur unterhalten. Kaum ist ein kurzes Telefonat beendet, ruft Gottlieb erneut an und beide fühlen sich etwas veralbert vom Gegenüber, denn sie erfinden gegenseitig Geschichten. Doch beim Klang ihrer Stimme geschieht das Ungewöhnliche, Gottlieb verliebt sich ein wenig in Marie und sie vielleicht auch in ihn. Solche Männer hat sie selten an der Strippe. Was an ihren Gesprächen wirklich wahr ist, kann man nur erahnen. Auf alle Fälle ist es ein gegenseitiger Flirt, der nie billig oder obszön wirkt und sich zu einer besonderen Liebesgeschichte entwickelt.
Der Roman lässt sich schnell und flüssig lesen, es ist nicht besonders viel Text.
Mit der Zeit werden einige Geheimnisse oder Übertreibungen aufgeklärt, doch im Grunde blieben die Figuren etwas unscharf und zeigen nicht die spezielle und charakterliche Tiefe, die Aichner so perfekt beherrscht.
Weil ich mit einem Donnerschlag am Ende gerechnet hatte, hat mir hier etwas gefehlt. Gerade in der besonderen Charakterisierung seiner Protagonisten liegt sonst Bernhard Aichners Stärke. Seine Krimis gefallen mir besser, dieser Roman hat mich aber auch gut unterhalten.
***Herzlichen Dank an den Haymon Verlag und an vorablesen für dieses Rezensionsexemplar!***
Klingt für mich jetzt auch nicht spannend, auch nicht vom Thema her. Das müsste dann schon sehr sehr gut geschrieben sein. :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße <3
Hallo T.,
AntwortenLöschenich bin von der Krimireihe Aichners bisher überzeugter Fan, auch wenn ich nur einen Teil gelesen habe. Daher musste ich natürlich diesen Genrewechsel auch miterleben.
Es war mal etwas völlig anderes. Die Krimis lese ich wahrscheinlich auch lieber.
LG Barbara
Liebe Barbara,
AntwortenLöschendanek für diese schöne Beschreibung, aber da muß ich auch sagen, daß ich die Krimis lieber mag ;O)
Ich wünsche Dir einen freundlichen und schönen Frühlingsanfang!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
Liebe Claudia,
Löschenbei den Krimis sind wir uns einig. :-)
Dir eine frühlingshafte Woche und wir hören uns erst nach der Messe in Leipzig wieder.
LG Barbara
guten Morgen liebe Barbara,
AntwortenLöschendas Buch habe ich auch schon auf meine Wuli gepackt, aber bin wirklich noch Hin- und hergerissen ob ich es wirklich lesen will.
Einen sonnigen Frühlingsanfang
Herzliche Grüße
Andrea ♥
Guten Morgen liebe Andrea,
Löschender Kurzroman hat was, doch man muss ihn nicht lesen.
LG Barbara
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenhört sich für mich interessant an, wenn ich mir auch nicht so recht vorstellen kann, was die Beiden wohl zu besprechen haben. Aber ich habe noch nie einen Roman in Dialogform gelesen. Das wäre mal etwas neues für mich.
Ich wünsche Dir noch eine schöne Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Lieber Wolfgang,
Löschendas ist im Grunde ein Flirt am Telefon, der bei den Gesprächsteilnehmern zu einer Verliebtheit führt.
Kann man gut so weglesen und ist mal etwas anderes.
Liebe Grüße und dir ein schönes Frühlingserwachen in deinem schönen Garten.
Barbara