Sonntag, 17. März 2019

Mörderhaus - Vanessa Savage

Ein unblutiger und mit viel Feingefühl geschriebener Thriller



Der Psychothriller "Mörderhaus" der englischen Autorin Vanessa Savage erscheint am 1.2.2019 im Knaur Verlag

Patrick verwirklicht seinen lang gehegten Traum und kauft für seine Familie das Haus in Wales, in dem er aufgewachsenen ist. Er beschreibt es als heimelig und malerisch gelegen. In Wahrheit ist es  eher feucht, kalt und baufällig, denn seit dort ein Mann seine Familie ermordet hat, stand es leer. Von
diesen Hintergründen erzählt er seiner Frau Sarah und den Kindern Mia und Joe nichts. Diese Geschichte scheint immer noch im Haus zu stecken, denn Sarah fühlt sich beobachtet und bemerkt bei Patrick eine zunehmende Veränderung im Wesen.




Titel und Cover haben hier mein Interesse geweckt und die dem Buch vorangestellte Schlagzeile machte mich neugierig.
Schnell entdeckt man, dass hinter der scheinbar perfekten Fassade dieser Familie nicht alles in Ordnung ist. Sie ziehen in ein Haus, indem sich eine schreckliche Tragödie abgespielt hat. Dieses Unglück scheint im Haus weiter umzugehen, das fühlt Sarah. Sie wird von einem Fremden beobachtet, es erfolgen stumme Anrufe und anonyme Geschenke. Außerdem wird ihr Mann Patrick immer merkwürdiger. Allmählich erfährt Sarah von der Geschichte des Hauses, manche Dinge, die sie wahrnimmt, scheinen aber auch ihren Träumen unter dem Einfluss von Tabletten herzurühren. 

  Dieser Thriller lebt von seiner Story und den leisen, subtilen Gruseltönen. Die Autorin hat einen intensiven und Angst aufbauenden Schreibstil, der sich gut lesen lässt, der mich mitgezogen und beeindruckt hat. Auch wenn der Erzählstil eher ruhig und romanähnlich wirkt, so sorgt gerade das  Unaufdringliche für eine lauernde Gefahr, es geschehen Wendungen, die man nicht richtig einschätzen kann und die daher bedrohlich wirken. Was ist wahr und wer ist böse, wem kann man in dieser Geschichte trauen?
Es gibt jedoch auch einige erzählerische Längen, so schenkt die Autorin einzelnen Vorgängen des Alltagslebens und auch der Renovierung viel Beachtung, die meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre.
  
Das Setting ist perfekt gewählt, die gruselige Atmosphäre liegt über der Handlung wie ein düsterer Schleier, der alles vernebelt.

Die Charaktere sind undurchsichtig, haben eigenartige Verhaltensweise und sind für mich irgendwie nicht zu greifen, ich habe von ihnen kein klares Bild vor Augen gehabt. Das hat mich etwas gestört, ist aber für Thriller durchaus der übliche Fall und sorgt für Ungewissheit und Spannung.
Hier war bei den Figuren jedoch zu viel unnormales Verhalten an der Tagesordnung. Sarah hat psychische Probleme, Mia glaubt an übersinnliche Erscheinungen, Patrick ist besessen von diesem Haus und Joe ist ein dünnhäutiges Sensibelchen.  
Auch die Nebenfiguren werfen ein undurchsichtiges Bild auf das Geschehen.

Die Handlung enthüllt immer mehr Lügen und Geheimnisse der Figuren und nach und nach werden immer mehr Hintergründe aufgedeckt.


"Das Mörderhaus" ist ein Thriller, der erst allmählich Fahrt aufnimmt, unblutig und doch nervenaufreibend erzählt wird.   



***Mein herzlicher Dank geht an den Knaur Verlag für den Erhalt dieses Rezensionsexemplars!*** 



            

2 Kommentare:

  1. Unblutig ist für mich immer eine gute Sache. Die Geschichte klingt auf jeden Fall interessant und ich glaube, dass dieses Buch mir gefallen könnte. Nur deine Anmerkung, dass die Figuren schlecht "zu packen" sind, macht mich noch ein bisschen nachdenklich, denn ich mag klare Romane und Erzählungen.
    Vielen Dank für die Rezession.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Hallo Andrea,

      dieser Thriller ist für Frauen, die es nicht zu grausam haben müssen, genau das Richtige. :-)

      Die Figuren waren überzeugend, ich hatte aber durch diese Lügen und Geheimnisse nicht so recht ein Bild vor Augen. Ein bewusstes Stilmittel der Autorin ist es vielleicht auch.

      LG Barbara

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