Donnerstag, 31. Mai 2018

Lesemonat Mai 2018





Das Fazit vom Mai: Hitze und ein Wetter wie im schönsten Sommer, ein herrlicher Urlaub auf Ischia und reichlich gelesene Romane und Krimis. Was will man mehr?  

 

Es war ein richtig guter Lesemonat und mein drittes Jahr mit diesem Blog, was mich besonders freut. Gelesen habe ich einige der gerade neu erschienen Bücher und ein paar gebraucht gekaufte, ältere Bücher für den Bücherschrank im Urlaub. Die meisten haben mich prima unterhalten und nur ein paar konnten mich nicht völlig überzeugen. Aber davon lasse ich mich nicht verdrießen! 

 


Doch was habe ich nun im Mai gelesen und welche Genres waren hauptsächlich vertreten?
Dieses Mal gewinnen mal wieder haushoch die Romane mit 14 Titeln vor den Krimis mit 6 Büchern. Ansonsten gibt es kein Buch in einer anderen Kategorie. Zufall oder nicht, es ist eigentlich auch egal. Die hier im Mai geposteten Rezis zu den historischen Romanen von Rebekka Gablé habe ich der Vollständigkeit halber endlich hinzugefügt. Gelesen habe ich sie nicht alle in diesem Monat, das hätte ich wohl seitentechnisch nicht geschafft.


Die Genre - Übersicht: 

Krimi:                       6
Thriller:                    0
Roman:                    14
Histor. Roman:          0
Hörbuch:                  0
Kochbuch:                0
Sachbuch:                0       
Kinderbuch:              0
Jugendbuch:             0
Biografie:                 0

 

Von insgesamt 20 gelesenen Bücher waren 7 Titel einfach Spitze! Daneben gab es nur wenige Bücher, die ich nicht so unbedingt mochte. Insgesamt also ein zufriedenstellendes Ergebnis.

 

Hier sind die Spitzenreiter mit 5 Sternen:

 

 











- Kindeswohl - Ian McEwan: 
Von diesem Autor kann ich einfach nur schwärmen, er schreibt intelligent, einfühlsam und kann sich wunderbar ausdrücken. Dies ist ein beeindruckender Roman über Schuld, Moral und Ethik, der den Leser über seine eigenen Wertevorstellungen nachdenken lässt. 




 - Himmelhorn - Volker Klüpfl/Michael Kobr:
Die Kluftinger-Reihe mag ich sehr gern, dieses Buch ist eines der besten der inzwischen 10-bändigen Reihe. Krimifans mit Hang zu humorvollen und regionalen Büchern, finden hier einen originellen Krimi, der in die Bergwelt des Allgäus führt.    












- Totensonntag - Andreas Föhr: 
Dieser fünfte Band der Krimireihe hat mich begeistert mit einer absolut intelligenten und spannungsreichen Story mit Humor und interessanten Figuren. Es gibt inzwischen 7 Bände, von denen ich erst zwei gelesen habe.












- Der Mut zur Freiheit - Katja Maybach:
Dieser gefühlvolle und außergewöhnliche Roman erhält meine vollste Leseempfehlung, denn er zeigt starke Frauenfiguren, ist emotional und mit interessanter historischer Einbindung.


 
 
- Das Leben ist ein Seidenkleid - Tanja Wekwerth:
In diesem wunderschön geschriebenen Roman geht es um die Verwirklichung eines Lebenstraums. Es geht um Freundschaft, Liebe und um Mode. Ein romantisches, ganz zauberhaftes Buch voller Gefühle zum Wohlfühlen! 


 

- Provenzalische Verwicklungen von Sophie Bonnet: 
Ein lesenswerter Urlaubskrimi aus der Provence mit kulinarischen Schmankerln, wunderschön gezeichneten Landschaftsbildern und netten authentischen Personen. Es ist der erste Band einer Reihe!



33 Beiträge habe ich im Mai gepostet, ein paar Follower verloren und auch einige Blogs gibt es nicht mehr. Mal sehen, wie sich die Aufregung um die neue DSGVO weiter entwickelt, Google hat sich ja leider nicht so recht zu Wort gemeldet.

 
Beliebte Beiträge im Mai 2018:  

 

Azurblau für zwei - Emma Sternberg
 
-  Freitags-Füller # 89

- Lesemonat April 2018

- Kluftinger - Klüpfel/Kobr   

 

Jetzt freue ich mich auf den Juni, hoffentlich mit weiterhin vielen sonnigen Stunden und einigen tollen Büchern. Eine Woche geht es für uns noch an meine geliebte Nordsee und darauf freue ich mich schon riesig.

 

Liebe Grüße ,

Eure Sommerlese!    

 

Alle erwähnten Buchtitel kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

 

Mittwoch, 30. Mai 2018

Hortensiensommer - Ulrike Sosnitza

Hinter diesem sommerlich schönen Cover verbirgt sich neben vielen Blumen und Gartenszenen eine bittere Geschichte über Trauerbewältigung!

 

Der neue Roman von Ulrike Sosnitza heißt "Hortensiensommer" und erscheint im Heyne Verlag
  
"In einem Regentropfen kann sich ein ganzer Garten spiegeln." 

Johanna lebt in Sommerhausen in Unterfranken und verzaubert als mobile Gartenfee kahle Flächen ihrer Kunden in zauberhafte und üppig blühende Gartenparadiese. In dieser Aufgabe geht sie völlig auf und versucht so, einem tragischen Ereignis zu entfliehen, dass sich vor einigen Jahren ereignet hat. Ihr Haus ist groß und so vermietet sie die Einliegerwohnung an den Lehrer Philipp mit seinem Panamahut. Sie freunden sich etwas an, doch als Philipp Besuch von seiner kleinen Tochter bekommt, wird Johanna zu einer echten Kratzbürste und sie flieht zurück in ihre Einsamkeit. Wird Philipp wieder Licht in Johannas Leben bringen können? 




Aus Sicht der Protagonisten Johanna und Philipp lässt die Autorin ihre Geschichte erzählen und dadurch bekommt man wunderbar die verschiedenen Sichtweisen vorgestellt. Während man sich Philipp mit seiner Lebensfreude und seiner Liebe für seine Tochter gleich nah fühlt, erscheint Johanna eher als introvertierte Frau, die ihre Probleme mit Kindern hat.  

Der flüssige und lockere Schreibstil lässt sich wunderbar lesen und man kann der Handlung gut und interessiert folgen. Mir haben einige Passagen und die Vergleiche zwischen Pflanzenwelt und Menschen gut gefallen. Nicht aus jedem Samenkorn entwickelt sich etwas. 
Wie sich hier nach und nach eine Art Trauerbewältigung entwickelt, hat mich mitgezogen und auch wenn ich Johanna schwierig finde, konnte ich mir doch diese Art des Verhaltens von ihr auch vorstellen. 
 
Johanna geht in ihrer Arbeit mit den Pflanzen und Gartengestaltungen auf, sie erscheint mir sehr egoistisch, auch wenn sie einen furchtbaren Verlust erlitten hat, hat sie diesen nie richtig verarbeitet und nimmt die Trauer ihres Umfeldes über den Tod des Kindes gar nicht wahr. Das ist etwas übersteigert dargestellt, denn die Außenwirkung macht sich durch die familären Figuren durchaus bemerkbar. Niemand darf das traurige Unglück erwähnen, geschweige denn Johanna mit eigenen Sorgen und Problemen behelligen. So bekommt Johanna auch nicht mit, wie sehr sich ihre Schwester um ein eigenes Kind bemüht und wie ihr Ex-Mann auch heute noch Tränen um die verlorene Tochter weint. Alle nehmen Rücksicht auf Johanna und das hat mich an der Handlung gestört. 
 
Mit Philipp und seiner kleinen Klara habe ich mich sofort angefreundet. Das Kind bringt neues Leben in das Haus, spielt und sorgt durch seine Neugier und den Erkungungsgeist für impulsive Stimmung.
 
Sehr genossen habe ich die Szenen mit den vielen erwähnten Pflanzen, das Anlegen von Gärten und die Gartenkultur. Gerade für Gartenfreunde sind die Infos zur Gartenpflege, die Blühdauer bestimmter Pflanzen und insbesondere die Frostberegnung eine Bereicherung für schöne Leseerlebnisse.  

Von diesem Buch erwartet man aufgrund des Covers einen sommerlich fröhlichen Gartenroman mit romantischen Gefühlen. Es handelt sich jedoch eher um eine Art Trauerbewältigung, um eine neue Liebe und ein Verarbeiten von Schuld, Verlust und Gefühlen. 

Bei diesem Roman muss man sich auf ein traumatisches Erlebnis einlassen, findet jedoch auch eine blumige Liebesgeschichte vor. Diese Geschichte zeigt, wie Schicksalsschläge einen Menschen verändern können und wie mit Liebe und Geduld diese Hindernisse überwunden werden können.  


***Herzlichen Dank an den Heyne Verlag und das Bloggerportal für die Überlassung dieses Romans!***


[Werbung nach § 2 Nr. 5 TMG

 


Montag, 28. Mai 2018

Tage am Meer - Dorothea Benton Frank

Eher mittelmäßige als überragende Unterhaltung


Der Roman "Tage am Meer" von New York Times Bestseller-Autorin Dorothea Benton Frank erscheint als deutsche Ausgabe im Knaur Verlag.

Olivia und ihr Mann Nick sind ein glückliches Paar, sie haben reiche Freunde und leben auf einem hohen Lebensstandard. Als sich Nick zur Ruhe setzt, ziehen sie von New York in ein Strandhaus auf Sullivan's Island an der Küste South Carolinas. Olivias Job als Innenarchitektin soll für weitere Einkünfte sorgen. Doch die Aufträge gehen zurück, ein großer Auftrag platzt und plötzlich haben sie echte Geldsorgen. Da kommt eine Einladung ihrer wohlhabenden Freunde zu einem gemeinsamen Urlaub auf Mallorca im richtigen Moment. Vielleicht kann Olivia dort neue Aufträge ergattern. Leider wird dieser Urlaub auf einer luxuriösen Jacht durch Konflikte überschattet und es kommt zu einem dramatischen Ereignis. 



"Sommer, Sonne, Strand und ganz viel Happy End" versprach die Ankündigung dieses Romans, der es in Amerika kurz nach dem Erscheinen sofort auf die Top Ten der New York Times Bestseller-Liste schaffte. 
Das hätte mich schon nachdenklich werden lassen sollen, denn meistens liegen mir amerikanische Romane nicht so sehr.  

Dieser Roman ist sehr schön bildhaft geschrieben, aber im Grunde auch eine recht nichtssagende Geschichte.
Inhaltlich dreht sich viel um die Beziehung von Olivia und Nick und ihren Freunden. Es geht um ihre gesellschaftliche Stellung, ihr Verhalten, ihre Lebenseinstellung und ihren Einrichtungsstil. Als Leser erfährt man die Einzelheiten ausführlich in etlichen Dialogen und Beschreibungen von Treffen. Dort werden Nichtigkeiten ausgetauscht, es wird gewitzelt, gestritten und über Einrichtung, Essen und Getränke geredet. Es geht um Luxusobjekte der Society für Kleidung, Schmuck und Jachten von mir völlig unbekannten Marken vom amerikanischen Markt.  

Rob ist der superreiche Freund von Olivia und Nick, der sie beide zur Hochzeit seines Sohnes aus erster Ehe auf eine Jacht vor Mallorca einlädt. Neben einigen anderen geladenen Gästen ist auch die erste geschiedene Frau Colette von Rob dabei, schliesslich heiratet ihr Sohn. Es folgt ein Kleinkrieg vom feinsten, denn Ex und Ehefrau sind sich spinnefeind, weil eifersüchtig. 

Witzige und amüsante Bemerkungen und Floskeln lockern die Geschichte auf, mir gefallen auch die bildhaften, wenn auch sehr ausführlichen Beschreibungen von Einrichtungsgegenständen, die Olivia als Innenarchitektin stets interessant und eindrucksvoll kommentiert. Ansonsten geht es um die Figuren und Erlebnisse, um Verhältnisse und die Kindererziehung von Gladdie, Robs kleiner Tochter. 
In den ersten zwei Dritteln des Buches geschieht nicht viel. Man lernt die Figuren kennen, sieht ihren Lebenswandel im Stile der reichen Society von New York, nippt gemeinsam mit ihnen an einem Glas Champagner und genießt die Annehmlichkeiten des Lebens mit Haushaltshilfe und anderen dienstbaren Geistern. 

Dann geht es endlich im letzten Drittel des Buches nach Mallorca zur Hochzeitsfeier auf die Jacht. Nun nimmt die Story an Fahrt auf, es wird amüsant und es entwickelt sich ein Zickenkrieg der Extraklasse. Leider kommt es zu einem besonderen Ereignis, welches dunklen Schatten über diese so hoffnungsfreudige Reise wirft.

Ich habe die Charaktere durch die lange Einführung gut vor Augen gehabt, ich nippte an meinem imaginären Champagner, hörte den Smalltalk, sah die teuren Outfits und amüsierte mich über einige witzige Bemerkungen Olivias. Sie und Nick mochte ich als innig liebendes Paar. 
Was anfangs sehr oberflächlich beginnt (höchstens 2 Sterne), hätte mich beinah schon vom gesamten Buch abgeschreckt. Doch die Entwicklung im letzten Drittel hat mich gefesselt und mitgezogen. 
Insgesamt vergebe ich 3 Sterne, weil sich der Beginn des Buches doch sehr zieht.

Dieser Roman wirft einen Blick hinter die Kulissen der Reichen und Schönen, der verrät: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Einige Wendungen, Lebenseindrücke und detaillierte Beschreibungen sind toll, doch insgesamt ist das eher ein mittelmäßiger Unterhaltungsroman.

***Herzlichen Dank an den Knaur Verlag für die Überlassung dieses Rezensionsexemplars!***




[Werbung nach § 2 Nr. 5 TMG]

Der kleine Brautladen am Strand - Jane Linfoot

Die Story konnte mich leider nicht überzeugen, sie ist ziemlich seicht, voller Klischees und enthält kaum Romantik.  


"Der kleine Brautladen am Strand" ist ein Roman der englischen Autorin Jane Linfoot und erscheint als mira Taschenbuch bei HarperCollins.

Poppy Pickering zieht nach der Trennung von ihrem langjährigen Verlobten in die kleine Dachwohnung über dem Brautladen »Brides by the Sea« ihrer Freundin ein. Dort jobbt sie, backt Torten, Muffins und verziert ganz wunderschön ihre Kunstwerke, die ein Highlight auf jeder Hochzeit sind. Als die Hochzeitsplanerin ihrer Freundin Cate abspringt, übernimmt Poppy diese Aufgabe. Cate und Liam planen eine Hochzeit auf dem Lande und der dafür vorgesehene Gutshof gehört dem unfreundlichen Bauern Rafe. Poppy trifft durch die Planung häufig mit Rafe zusammen, doch er ist recht wortkarg und verhält sich ziemlich abweisend und sie geraten mehrfach aneinander. Dabei findet Poppy ihn ja sogar recht attraktiv, aber irgendetwas steht zwischen ihnen. Cates Hochzeitsvorbereitungen sind immens und drohen jeden finanziellen Rahmen zu sprengen. Bekommt Poppy diese Sache in den Griff?


"Rote Liebe...So heißt eine der Torten...Dunkelroter Bisquitteig, Vanille-Frischkäse-Creme und rote Zuckerblumen." Zitat Seite 270  

Von diesem Roman habe ich mir eine romantische Liebesgeschichte erhofft und nur ansatzweise bekommen. Einerseits mochte ich die Beschreibungen der Tortenkreationen, der Brautkleider und der Dekoration und Ausschmückung der Hochzeiten, aber die eigentliche Handlung blieb durchgängig oberflächlich und von Spannung kann man leider auch nicht wirklich reden. 
Die Vorgänge plätschern so vor sich hin und die Handlung dreht sich um oberflächliche Dinge, um überteuerte Hochzeiten und die sehr offensichtliche Beziehung zwischen Rafe und Poppy. Es wird nicht nur bei der Anprobe der Brautkleider, sondern ständig Alkohol getrunken.

Der Schreibstil ist sehr eingängig, man liest es locker weg und mir kam es so vor, als ob jemand viele Belanglosigkeiten hintereinander wegerzählt. 
In die Protagonisten konnte ich mich nicht hineinversetzen, sie sind unglaubwürdig und stereotype Figuren, die ständig Kuchen essen und auf Partys trinken. Auch die ziemlich austauschbaren Freundinnen erfüllen einige Klischees und ihre Vorstellungen sind teilweise recht naiv und einfach gestrickt. Mir kam die Story ein wenig wie eine schlichte Seifenoper vor. 
Sowohl Poppy als auch Rafe sind von ihren letzten Beziehungen enttäuscht und müssen sich erst einmal klar werden, ob sie wieder offen für eine neue Freundschaft sind. Das Ergebnis dauert ziemlich lange und ist recht vorhersehbar.

Mir gefallen die Beschreibungen des ländlichen Lebens auf Rafes Hof, seine Arbeit mit den Tieren und seine zupackende Art. Hier kann man neben all den aufgebauschten Hochzeitsplanungen das wahre Leben erkennen.

Wie es heutzutage allgemein so ist, übertreffen die Hochzeitsvorbereitungen natürlich alle Vorstellungen, es darf an nichts fehlen und alles muss genau geplant werden. Auch wenn ich Hochzeiten liebe, finde ich die Liebe an sich als wichtigstes Element und nicht die Verzierungen drumherum.

Dieser Roman erscheint recht oberflächlich, wer sich hier Romantik erhofft, der wird eher Klischees und bunte Hochzeitsträume erleben. Die Story ist nicht sehr tiefgründig und hat mich nicht unbedingt berührt. Hier gibt es eher Tierromantik als Liebesgefühle. 
 
***Herzlichen Dank an HarperCollins für dieses Reziexemplar!***


[Werbung nach § 2 Nr. 5 TMG]