Donnerstag, 10. Mai 2018

Himmelhorn - Volker Klüpfl/Michael Kobr

Und wieder ein Volltreffer in Sachen origineller Krimi-Ermittlung, Humor und regionalem Bezug.  

 

Auf der Alm da gibt´s auch Sünd!

"Himmelhorn" ist Fall 9 der Bestseller-Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr und erschien 2016 im Knaur Verlag.

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Der neunte Fall der Bestseller-Reihe führt Kult-Kommissar Kluftinger in die Allgäuer Alpen, genauer gesagt auf das Himmelhorn, einen der gefährlichsten Berge des Allgäus. Klufti liefert sich dort mit seinem Hass-Freund Langhammer eine rasante Tour mit dem E-Bike und prompt stoßen sie auf drei Leichen. Ein Dokumentarfilmer und zwei einheimische Bergführer, die einen Film über die Erstbesteigung des Himmelhorns drehen wollten. Scheinbar hat sich etwas dramatisches auf dem Gipfel ereignet. Seine Ermittlungen führt Klufti in sehr abgelegene Alpentäler und zu Bewohnern, die noch wortkarger sind als er. Nebenbei ist auch in seiner Familie mit der Erwartung des ersten Enkelkindes einiges los.


Diesen Krimi habe ich wieder richig genossen, denn auch hier sorgt das Privatleben des Ermittlers wieder für ordentlich Gaudi. Es geht mal wieder rund in Kluftis Leben. Beruflich steckt er in einem schwierigen Fall einer Familienfehde von Wanderführern und Bergbauern, die nicht lange fackeln und gleich bei Unstimmigkeiten zu ihren Waffen greifen. Zuhause wartet auf ihn nicht nur Erika, sondern auch sein Sohn Markus, der sich gerade im Examen befindet und seine hochschwangere Schwiegertochter Yumiko. Und außerdem befinden sich die Langhammers in einer Ehekrise. Da soll er schon noch einen klaren Kopf bewaren!
Doch gerade dieser Trubel und der überaus sympathische Grantler Klufti mit dem Herz auf dem rechten Fleck ist es, was diese Buchreihe ausmacht.

Bei einer Bergtour mit Langhammer probiert Klufti sein neues E-Bike aus. Schon das ist eine große Gaudi, denn es kommt, wie es kommen muss, Klufti hat die neue Technik nicht wirklich im Griff. Diese Szene ist ein echter Lesespaß und man hat alles wunderbar bildhaft vor Augen. Doch es gibt noch einige humorvolle Episoden, bei denen man sich kaum mit Lachen zurückhalten kann. Ich möchte hier die ausdrückliche Medieninkompetenz des Kommissars erwähnen, dann den Briefwechsel mit dem japanischen Schwiegervater, die überfürsorgliche Betreuung der schwangeren Schwiegertochter, die Familienstunde mit Fotos auch aus Kluftis Kindertagen und die besondere Beratung von Kollegen und Annegret Langhammer in Liebesdingen.

Der Krimifall ist dieses Mal sehr unterhaltsam und tiefgründig, er dreht sich um einen mysteriösen Bergunfall, der schliesslich in die Vergangenheit führt. Wie sich hier arme Bergbauern vor 80 Jahren ihr Zubrot in Form von Bergführungen erarbeitet haben, wird eindringlich geschildert. 
Passend zur Bergwelt trägt jedes Kapitel einen Spruch aus dem Gipfelbuch eines anderen Berges. 

Während sich die ziemlich düstere Krimihandlung durch Befragungen von wortkargen Bauern erst allmählich entwickelt, bringt ein Blick in Kluftis Leben den nötigen auflockernden Spaß in die Geschichte. Man muss sich erst ein wenig in die Familienverhältnisse einlesen, ehe man Mutmaßungen über eventuelle Mordgründe abgeben kann. Und so bleibt die Ermittlung schwierig und damit auch spannend. Am Ende gelingt es Klufti natürlich mit einem besonderen Schachzug, den Mörder aus der Reserve zu locken und zu enttarnen. 



Für Krimifans mit Hang zu humorvollen und regionalen Büchern, kann ich hierfür nur meine vollste Leseempfehlung geben. Wer sich für die Bergwelt, Wandertouren und die Menschen in den Bergen interessiert, sollte erst recht zugreifen. 
Ich bin jetzt schon gespannt auf den nächten Band. Diese Reihe wird mit der Zeit nie langweilig und scheinbar immer besser!


***Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich ganz herzlich beim Knaur Verlag.***






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Von der Reihe um Kluftinger habe ich bereits gelesen und rezensiert:  

 

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