Absolut intelligente und spannungsreiche Story mit Humor und interessanten Figuren
"Totensonntag" ist der fünfte Band der Krimireihe von Andreas Föhr. Dieses Buch erschien 2013 im Knaur Verlag.
1992 gibt es zum Ende der Saison ein Abschlussbesäufnis auf einer Berghütte am Tegernsee. Kreuthner freut sich schon darauf, bekommt aber einen Inhaftierten zum Bewachen aufs Auge gedrückt. Kurzentschlossen nimmt er ihn mit, die Sache läuft aus dem Ruder und es gibt eine Entführung mit Schusswechsel. Der Geiselnehmer gibt einen Hinweis zu einer versteckten Leiche, der Clemens Wallner und Kreuthner schliesslich nachgehen. Sie finden ein Skelett in einer Kapelle in einem edelsteinbesetzten Sarg, warum musste die Frau sterben und wer hat ihr dieses Grab geschaffen?
Wenn die Vergangenheit ihre Schatten wirft
Dies ist der fünfte Fall der beiden Ermittler, eigentlich ist es jedoch ihr erster gemeinsamer Fall, der hier vorgestellt wird. Denn hier treffen Wallner und Kreuthner zum ersten Mal aufeinander. Beide sind völlig gegensätzliche Charaktere. Wallner ist jung, recht bieder, voller Prinzipien und absolut gesetzestreu, Kreuthner ein Draufgänger, mit illegalen Methoden, die jeglicher Polizeiarbeit widersprechen und dennoch ein sympathischerTyp, dem alle Mittel recht sind, wenn es zur Aufdeckung von Kriminalfällen geht.
Aus ihrer Zusammenarbeit heraus ergeben sich Reibeflächen, die für Dramatik und auch für Komik sorgen. Kriminelle Vorgehensweisen der Polizei gerät hier schon zu einer Lachnummer und führt letzten Endes auch noch zum Erfolg in der Verbrechensbekämpfung, jedoch muss Wallner alle Mühe aufbringen, hier eine entsprechende Gesetzeskonformität zu beweisen.
Der vorliegende Fall führt ins Jahr 1945 zurück, es geht um Judenverfolgung und die Überwachung einer Gefangenengruppe an den letzten Kriegstagen. Eine junge Frau wurde ermordet, die Hintergründe liegen jedoch nicht klar zutage.
Die Ermittlung beginnt jedoch erst 1992 mit dem Hinweis auf den Sarg mit der Frauenleiche.
Andreas Föhr gelingt es hervorragende beide Handlungsstränge nebeneinander zu erzählen und damit dem Leser die entsprechenden Einblicke zu gewähren.
Bei diesem Schreibstil fliegt man nur so durch die Handlung, der Spannungsaufbau ist ebenfalls perfekt und am Ende gibt es noch einen echten Showdown. Mit reichlichen Wendungen und unvorhersehbaren Ereignissen werden Tatverdächtige entdeckt und ihre Motive untersucht. Die Ermittlungen sind sehr interessant mitzuverfolgen.
Mir haben besonders Wallner und Kreuthner gut gefallen, ihre charakterlichen Gegensätze sorgen für Ereignisse, die einfach humorvoll sind. Die Variante guter Cop und böser Cop bringen die Bösen hinter Gitter ist eben eine spezielle Art von Verbrechensbekämpfung.
Doch dieser Krimi bietet durch die vorgegebene Handlungszeit im Jahr 1945 auch für viel Dramatik und Tragik. Das schwierige Schicksal von Frieda Jonas schildert Andreas Föhr sehr mitfühlend und die Willkür der damaligen Soldaten wird sehr deutlich gemacht.
Dieser Krimi ist überragend gut, ein Highlight durch die speziellen Figuren und die interessante Handlung mit Verbindung zur SS-Zeit. Die besonderen Aktionen von Kreuthner sorgen für humorvolle und spannungsreiche Unterhaltung und die Einblicke in diese schwierige Phase deutscher Geschichte ermahnen eindrücklich. Besser kann kein Krimi gestrickt sein.
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Krimireihe von Andreas Föhr:1. Der Prinzessinnenmörder
2. Schafkopf
3. Karwoche
4. Schwarze Piste
5. Totensonntag
6. Wolfsschlucht
7. Schwarzwasser
Guten Abend liebe Barbara,
AntwortenLöschenden Autor habe ich gerade erst für mich entdeckt und fand den ersten Teil richtig gut!!
Wenn die anderen Teile genauso super sind, dann denke ich, dass ich mal günstig die anderen Teile mir noch besorgen sollte :)
Vielen Dank für den Tipp
Liebe Grüße und einen schönen Abend
Andrea ♥
Liebe Andrea,
Löschenich habe mit dem letzten Teil die Reihe begonnen. Nun habe ich Blut geleckt und werde sie wohl weiter verfolgen.
Dieser Band war 2.Hand und für den Urlaub genau richtig. Wenn du magst, schicke ich ihn dir, er hat jedoch schon vor mir einen Wasserschaden erlitten. Aber wie gesagt, er sollte im Urlaub bleiben. War meine Reiselektüre für zurück.
Melde dich, wenn dir der Zustand nichts ausmachen sollte.
LG bArbara