Sonntag, 31. März 2019

Leipziger Buchmesse 2019


Hallo ihr Lieben,


weil ich einigen Leserinnen einen Bericht und Fotos von der Buchmesse versprochen habe, werde ich das nun auch einhalten. 
>Liebe Angela, sei an dieser Stelle herzlichst von mir gegrüßt!<
Der Post ist etwas länger geraten, doch vielleicht schaut ihr euch auch nur die Bilder an. 


Donnerstag war mein Anreisetag und nach meiner circa dreistündigen Autofahrt begann mein erster Messetag. Ich kann euch diesen Wochentag nur empfehlen, es ist lange nicht so voll wie am Samstag. 

So, jetzt nehme ich euch mal mit auf meinen persönlichen Rundgang! Das wird nicht chronologisch und mit allen Details sein, ich möchte einfach nur einige Erlebnisse und schöne Momente erwähnen und diese euch mit einigen Bildern näherbringen. 


Mein erstes Messehighlight war das zufällige Treffen mit meinen Herzensbloggerinnen Tanja und Patricia von Nichtohnebuch, Kerstin von Seehases Lesewelt , Anya von Bücher in meiner Hand und Roland Rolands Bücherblog . Unser Wiedersehen wurde mit fröhlichen Umarmungen in der Bloggerlounge gefeiert und dann wurden die Termine untereinander abgecheckt. Wenn man solche Freunde hat, möchte man nicht mehr allein über die Messe gehen. Und wir hatten die ganze Messe über viel Spaß und haben uns gut amüsiert. 

Unser Wiedersehen haben wir natürlich sofort mit einem Foto gefeiert. Eine besondere Karte mit der Aufschrift: "Der Bachelor für´s Leben" stach mir sofort ins Auge und die musste natürlich gleich mit aufs Bild.


Die Mädels mit ihrem Bachelor Roland – mit Anya Peter, Kerstin Dorer, Patricia Nossol und Tanja Hasirasiund mir.
Roland machte übrigens gute Mine zum lustigen Spiel. Über die Bachelor-Karte werden wir wohl noch lange lachen, ein Insider, den wir bestimmt dauerhaft mit dieser Messe 2019 in Verbindung bringen werden.

Mein Hauptaugenmerk liegt neben dem Treffen anderer Bücherbegeisterter immer auf den Buchvorstellungen der Verlage.
Dort bieten die Vorschauen immer eine willkommene Gelegenheit, die Verlagsmitarbeiter auch mal in Natura zu sehen.
Und weil es eine liebe Gewohnheit ist, gab es wieder das obligatorisches Treffen plus Foto mit Petra Wendler vom Gmeiner Verlag, bei dem sie uns das kommende Verlagsprogramm vorgestellt hat. Ihr dürft euch auf ein paar schöne Bücher freuen, die ich mir schon ausgeguckt habe. 




Am Diogenes Stand habe ich leider Ingrid Noll verpasst. Ich bin schon lange Fan ihrer Bücher und hätte sie gerne gesehen und gehört. Ihren Auftritt und ein Gespräch gab sie bei MDR Kultur, vielleicht ist das noch im Netz nachzusehen. 

Wenn man so im Messegetümmel unterwegs ist, laufen immer mal wieder Autoren an einem vorbei. Manchmal erkennt man sie, manchmal erst viel zu spät, manchmal möchte man sie einfach nicht ansprechen. So ging es mir mit Tatjana Kruse, bei der ich später noch Gelegenheit hatte, mit ihr zu plaudern. 

Aber auch mit Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Sie spazierten an mir vorbei und am Folgetag entdeckte ich ihren Stand auf der Messe. Für alle, denen die Namen nichts sagen: Sie sind das Autorenpaar Iny Lorentz, die seit vielen Jahren sehr erfolgreich historische Romane schreiben. Beim fleißigen Signieren ihrer Bücher konnte ich ihnen meine Visitenkarte geben und habe mich gefreut, dass Herr Wohlrath meine Rezension zu "Licht in den Wolken" bereits entdeckt und gerne gelesen hat. So etwas hört man als Bloggerin doch gern!



Zum Bloggertreffen mit Isabella Archan wurde ich liebenswürdigerweise dank Tanja und Patricia gleich mit eingeladen. Und das hat sich besonders gelohnt, denn die Österreicherin aus der Steiermark ist wirklich eine humorvolle Urgewalt, die ihre Bücher mit theatralischer Überzeugung und sehr viel Humor vorstellt. Dank Isabella haben wir neben einem leckeren Kaffee auch viel gelacht und absolut Spaß gehabt. Die Grundlage des Gesprächs war übrigens ihr neuester Krimi "Die Alpen sehen und sterben" aus dem Emons Verlag, den ich gerade auf meinem Lesestapel liegen habe. 
Ihren humorvollen Krimi "Auch Killer haben Karies" habe ich bereits gelesen und bin der Autorin dank ihres skurrilen Wortwitzes jetzt schon einmal als Leserin sicher. Auf dem Bild rechts neben Isabella ist übrigens noch Anja von Zwiebelchens Plauderecke zu sehen. 





Das Treffen mit Isabella Archan war auch für mich ein Highlight, sie ist Schauspielerin, mitreißend und sehr sympathisch und in Natura ein echtes Erlebnis. :-) 

Durch ein Bloggertreffen konnte ich die Krimiautorin Susanne Kliem kennenlernen, sie stellte ihr Buch "Lügenmeer" auf der Messe vor. 

Immer wieder ein magischer Anziehungspunkt ist auch der Bücherturm vom DroemerKnaur Verlag.  





Hier freue ich mich schon sehr auf den neuen Titel "Unter dem Limonenhimmel" von Marie Matisek


Auf meinem Rundgang wurde ich durch tolle Tiercover auf diesen wunderschönen Stand aufmerksam: Natur und Tier - Verlag.




Am Stand lernte ich Herrn Stefan Schnabel kenne, der für den Vertrieb zuständig ist und mir etwas über die Verlagsgeschichte und das Programm erzählte
Was ursprünglich 1988 als Herpetologischer Fachverlag begann, erweiterte sich immer mehr mit Fachzeitschriften und Fachbüchern über
Kleinsäugerhaltung und Meeresaquaristik zu einem erweiterten Buchprogramm. 
Die "Entdecke-Kinderbuchreihe" ist neben der Zeitschrift Koralle ein weiteres Standbeim des Verlages, dort gibt es mittlerweile über 40 lieferbaren Titel, die man auf der neuen Entdecke-Homepage www.entdecke.de nachschlagen kann. Genau diese wunderschönen Tiercover haben mich wie magisch angezogen. 



Weiter ging es auf meinem Rundgang auch zu den Ständen vom Knesebeck Verlag und dem Bassermann Verlag.  





Von diesen Verlagen finde ich immer wieder schöne Bücher, die ich euch auch schon vorgestellt habe. 

Der Samstag begann mit einer Einladung vom Goldmann Verlag zu einem Autorenfrühstück mit Claudia Winter. Dieses Mal ging es in ein schönes französisches Café mit leckeren Brioches, ganz passend zu dem neuen Titel "Das Honigmädchen", welches auch in Frankreich spielt.  




Die Atmosphäre im Café war toll, das Frühstück richtig lecker und die Gespräche unter Bücherfreunden drehten sich natürlich reichlich ums Bloggen und natürlich um den neuen Titel von Claudia Winter, hier im Bild rechts zu sehen mit der lieben Mary von Magischer Zirkus und mir. Schön war´s und dafür danke ich besonders dem lieben Team vom Goldmann Verlag. Auch das Wiedersehen mit der sympathischen Claudia habe ich sehr genossen. Ich freue mich schon auf ihr nächstes Buch, über dass sie mir einige Dinge verraten hat.


Der Aufbau Verlag hatte zu einer Signierstunde mit Michelle Marly für ihr Buch "Madame Piaf und das Lied der Liebe" an den Stand gebeten. Einige Bloggerinnen wurden von der Autorin, die auch unter dem Namen Micaela Jary schreibt, über ihre Gedanken und Recherchen zum Buch informiert und über ihre Berührungspunkte mit Edith Piaf im besonderen. Anschließend wurde mit einem Sekt auf den erfolgreichen Abschluss des Romanes angestossen. Die Autorin verriet uns ihr Vorhaben an einem neuen Roman, der sich der berühmten Maria Callas widmen soll, auch der Titel steht bereits fest: "Die Diva". Damit ist meine Vorfreude schon einmal geweckt.







Dank Tanja durfte ich auch den Krimiautor Andreas M. Sturm kennenlernen, der mir ein Exemplar seiner "Sachsenmorde 3" aushändigte. Herzlichen Dank, lieber Andreas, es war schön mit dir zu plaudern! Deine Bücher wurden von meinen Bloggerfreundinnen sehr gelobt und ich bin jetzt sehr gespannt.

Dank der herzlichen Isabella Archan bekam ich eine Einladung zu einem besonders interessanten Abend, der mit Lesungen verschiedener Autorinnen und einem kleinen Sektempfang von der Literaturgemeinschaft Saarland initiiert wurde. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich mich plötzlich neben einer meiner Lieblinglingsautorinnen Tatjana Kruse wiederfand. 
   


So fand die Buchmesse einen wohlverdienten und überaus gelungenen Abschluß und ich werde noch oft wehmütig daran zurückdenken.

Liebe Grüße an alle, die ich hier schon erwähnt habe und an alle bisher unerwähnten. Dazu gehören Manuela, Petra, Anja, Ulla, Libuse, Katrin, Konstanze, Anna, Jenny, Heike und einige, die ich jetzt von Ansehen her kenne, aber mir der Name entfallen ist.  


Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit euch allen! 
Herzliche Grüße
Sommerlese

 

Wochenrückblick KW 13/2019

Was habe ich diese Woche eigentlich gemacht?  

 

Gesehen:  
Viele Blogbeiträge über die Buchmesse in Leipzig
Viele Stadteindrücke von Leipzig 
Micaela Jary, Isabella Archan, Claudia Winter, Tatjana Kruse, Veit Etzold, Iny Lorentz, Susanne Kliem und viele andere Autorinnen auf der Buchmesse

Gelesen:

Die Tote im Dünenhaus von Ulrike Busch 

One Pot Pasta von Emilie Perrin

Forschungsgruppe Erbsensuppe von Rieke Patwardhan  

Das Leben der Sophie von La Roche von Armin Strohmeyr 

Madame Piaf und das Lied der Liebe von Michelle Marly

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume von Ursula Ott

Getan:  
Gesehen: Stadtimpressionen auf einer Bustour in Leipzig
Gefeiert: einen runden Geburtstag
Gegärtnert: Rasen gemäht, Blumenkübel geschleppt und Pflanzen umgetopft
Gefrühstückt: im Café Maitre mit Claudia Winter und dem Team vom Goldmann Verlag
 
Gegessen: Canapées in Leipzig; ein wunderbares französisches Frühstück in Leipzig; Pellkartoffeln mit Heringsstipp; Tortellini mit Spinat und Käsesauce; Nudeln mit Brokkoli in der OnePotPasta-Methode; Abend-Büffet im Hotel in Leipzig; Döner mit ganz viel Salat; Spaghetti mit Scampi (Bild unten)


Getrunken: Jede Menge Wasser, Kaffee und verschiedene Tees, Cola light, Grapefruitsaft, Prosecco

Gedacht: Glücklicherweise war es zur Buchmesse frühlingshaft mild.

Gefreut:  
Über die lieben Kontakte mit anderen Bloggerinnen auf der Leipziger Buchmesse (Anya, Anja, Conni, Ulla, Mary, Christine...)
Über eine tolle Geburtstagsfeier einer Freundin
Über das Wiedersehen mit Hasirasi, Patno, Seehase, Manuela und Roland beim gemeinsamen Abendessen.
Über das wunderbare Blogger-Frühstück im Café Maitre vom Goldmann-Verlag

Gestaunt:  
Über die vielen Besucher auf der Buchmesse  
Über die vielen Buchpakete bei meiner Rückkehr
 
Geärgert:  Darüber, dass wir ausgerechnet bei unserer Sightseeingtour in Leipzig Hagel und starken Regen haben mussten.

Gewünscht:   Eine Maschine zum Beamen, damit Entfernungen schneller überwunden werden können.  
 
Gekauft: Lebensmittel, Blumenstrauß für ein Geburtstagskind
 
Geklickt: 
Viele, viele Instagram-Bilder über Buchrezensionen, Frühlingsbilder und anderes 



Ich wünsche euch eine schöne Frühlings-Woche! 

Eure Sommerlese

 

Samstag, 30. März 2019

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume - Ursula Ott

Ein recht persönlicher Ratgeber, der einige interessante Gedanken und Tipps bereithält


Ursula Ott stellt uns ihr Sachbuch "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" im btb Verlag vor.


Auch wenn man am Elternhaus hängt, geht das Leben manchmal Wege, die uns vorschreiben von geliebten Erinnerungen Abschied zu nehmen. Damit ergeben sich auch Möglichkeiten für die Bewohner, einen neuen Anfang zu starten. Doch was macht man mit der Einrichtung, den gesammelten Lebensbegleitern, Büchern, Sammlungen, geerbten Kunstgegenständen,Vasen, Geschirr und vielen anderen Dingen? Von was kann man sich besser trennen und was bewahrt man sich auf? 


"Einen alten Baum verpflanzt man nicht!" Das ist eine Aussage, die heute nicht mehr unbedingt Geltung hat. Manchmal braucht der Baum einfach nur neue Umgebung, frische Erde und Hilfestellung, um wieder neu austreiben zu können.

"Der Baum braucht einfach ein bißchen Zeit. Er braucht Zuwendung, er braucht Luft und Nahrung,..." Zitat Seite 34


Die Journalistin Ursula Ott hat eine betagte Mutter, die nun ihr Haus verlassen soll, um näher bei ihren Töchtern wohnen zu könnnen. Das Elternhaus wird deshalb verkauft und für Ursula Ott steht das große Ausräumen an. Es ist nicht so einfach, sich von diesem Stück Heimat zu trennen. Aber welche Gegenstände haben für die Familie wirklich einen Wert?

Sie beschreibt, wie man vorgehen kann, gibt ihre Erfahrungen weiter und erklärt auch, warum wir nicht alles sammeln müssen. Sie gibt Tipps, welche Einrichtungsgegenstände man auch gut weitergeben kann und wo man das Aussortierte lassen kann. Es gibt einige Wohltätigkeitsorganisationen, bei denen man anfragen kann, welche Dinge sie benötigen oder gebrauchen können. 

In diesem Buch bringt Frau Ott private Erlebnisse unterhaltsam mit ein. Man erlebt Probleme innerhalb der Familie mit, sieht, welche Konflikte sich um Gesammeltes ranken können und überlegt gleichzeitig, was man selbst tun würde. 
Es ist in gewisser Weise ein Ratgeber entstanden, der Fragen aufwirft und machbare Möglichkeiten dann mit einigen Hilfestellungen aufzeigt. Es fließen auch Gespräche mit Psychologen und Anwälten ein, diese Ansätze und Überlegungen bereichern das eigene Empfinden über die Loslösung vom Elternhaus.

Münzen, Briefmarken, Familienbibeln, Bücher, Sammelgeschirr und die Diasammlung, hier wird beim Lesen klar, diese Gegenstände füllten mehrere Leben mit Inhalten. 
Doch muss man das alles behalten, woran hängt man noch und was kann weg? Wohin mit Werkzeug, Teppichen und Haushaltsgeräten? Zu diesen Themen gibt es ein übersichtliches und hilfreiches "ABC der Dinge". 
Am Ende des Buches findet man weiterführende Literatur, die sich auch mit der Generation Kriegskinder befasst. 
Diese Generation hält durch ihre Kriegserfahrungen fest an Besitz, sie möchte bewahren, was die Familie erworben hat. 
 Dieses Buch zeigt hilfreiche Tipps, bringt persönliche Erfahrungen und Gedanken der Autorin ein und lässt dem Leser die Möglichkeit, sich selbst eine Meinung zu diesem Thema zu bilden. 
Denn auch erwachsenen Kindern fordert der Abschied und das Loslassen vom Elternhaus einiges ab.


"Das Haus meiner Eltern hat viele Räume" ist kein trockener Ratgeber, hier gibt die Autorin mit persönlicher Note Vorschläge und hilfreiche Tipps für dieses nicht ganz einfache Thema.

 

***Vielen Dank an Vorablesen und den btb Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***



Madame Piaf und das Lied der Liebe - Michelle Marly

Kurzweilige und authentische Darstellung des bewegten Lebens einer Diva auf der Welle des Erfolgs! 


Lebendiger Blick durch die rosarote Brille

Im Aufbau Verlag erscheint "Madame Piaf und das Lied der Liebe" von Michelle Marly, dem Pseudonym von Micaela Jary. Dieser biografisch basierte Roman ist ein weiterer Band der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe". 

Édith Gassion, später bekannt als Édith Piaf war keine Schönheit, sie wurde durch ihre einzigartige betörende Stimme bekannt, die jeden in ihren Bann zog. Raymond Asso plante und formte Édith zu einer berühmten Chansonnette.
Édith Piaf wird nach dem Ende der deutschen Besatzung der Kollaboration angeklagt. Sie lernt Yves Montand kennen, verliebt sich in ihn und baut ihn mit der Zeit zu einem erfolgreichen Sänger auf. Diese Liebe wird zu einem ihrer berühmtesten Lieder - La vie en rose.



"Sie musste singen, um Liebe zu erfahren." Zitat Seite 16


Dieser Roman spielt im Paris der 1940er Jahre. Michelle Marly zeichnet in diesem historisch basierten Roman eine fiktive Geschichte um die Chansonsängerin Édith Piaf. Sie beginnt die Handlung mit der Schilderung der anfänglichen Entdeckung und Förderung der Sängerin und legt den Fokus des Romans auf Piafs bewegtes Leben und ihre Liebesbeziehung zu Yves Montand. Sie lässt die Chansonnette auf dem Höhepunkt ihrer Karriere auch hinter dem Rampenlicht der Öffentlichkeit lebendig werden.
 
Michelle Marly zeichnet ihre Figuren mit viel Einfühlsamkeit und zeitgenauer Darstellung. Sie schafft es, obwohl mir die Sängerin persönlich nicht sonderlich sympathisch ist, mich mit ihrem   Roman bis zum Ende zu fesseln. 
Es ist bewundernswert, wie es Édith Piaf mit eisernem Willen von ganz unten bis auf die großen Bühnen geschafft hat, und gleichzeitig wurde ihr noch eine Kollaborationsprozeß angehängt, der sie lange Zeit belastete. Sie war kapriziös und selbstverliebt, aber im Grunde auch eine gutherzige Person, die in ihrer Musik aufging.
Sie lebte für den Moment, für die Musik und für die Liebe. Wahres Glück war für sie häufig der gelebte Moment. Von Finanzen verstand sie nicht viel, sie gab ihre Gagen mit vollen Händen aus.
Ihre Liebe zu Yves Montand war nicht nur Leidenschaft, es war auch ein gegenseitiges Verständnis durch die Musik. Allerdings entwickelte sich Montand auch weiter, er wurde erwachsen und berühmt. Zwei große Stars gleichzeitig war jedoch nicht nach dem Gusto dieser karrierebesessenen Frau.

Mich hat besonders der Sprachstil Michelle Marlys beeindruckt. Mit ihrer perfekten, elegant wirkende Sprache bringt sie einfühlsam, detailliert und emotional auf den Punkt, was sich im Leben der Diva abgespielt hat. 

Michelle Marly zeigt bewusst die erfolgreiche Figur Édith Piafs auf dem Zenit ihres Erfolgs, ihre spätere Situation lässt sie außen vor. Den menschlichen Beziehungen haucht sie abwechslungsreich und authentisch Leben ein, so erscheint der Roman sehr unterhaltsam, er zeigt gleichzeitig die politische Situation Frankreichs um 1945-47 und die Hoffnung und Sehnsucht der kriegsgebeutelten Menschen in Frankreich nach Abwechslung, Musik, Liebe und Freiheit. 

Dieser Roman überzeugt durch die gelungene Einbindung der autobiografischen Darstellung Édith Piafs und schlägt ein vergangenes Kapitel der Geschichte auf, welches uns mit dem Lied "La vie en rose" immer noch verbindet. Beste Unterhaltung über eine erstaunliche Sängerin. 


***Herzlichen Dank an den Aufbau Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***





Freitag, 29. März 2019

Das Leben der Sophie von La Roche - Armin Strohmeyr

Eine hervorragend recherchierte Biografie, die die Person und den Zeitgeist perfekt widerspiegelt



Im Südverlag erscheint im März 2019 die Biografie "Das Leben der Sophie von La Roche" von Armin Strohmeyr.

Schon Goethe sagte über Sophie von La Roche (1730-1807): "Sie war die wunderbarste Frau, und ich wüsste ihr keine andre zu vergleichen."

Sophie erlangte im Jahr 1771 mit ihrem Briefroman "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" als eine der ersten Schriftstellerinnen der Frühaufklärung eine gewisse Berühmtheit. Auf ihre frühe Bildung legte ihr strenger Vater besonderen Wert, das machte sie zu einer klugen Frau, die sich der Literatur zeitlebens widmete. 



Nach unglücklichen Liebesgeschichten folgt Sophies Vernunftehe mit dem kurmainzischen Hofrat La Roche, die der wissbegierigen jungen Frau aus bürgerlichen Verhältnissen die höfische Welt eröffnet. Ihr schriftstellerisches Tun bringt Sophie große Anerkennung, und ihr literarischer Salon macht sie zur Grande Dame der zeitgenössischen Geisteswelt. Ihr Leben verbringt Sophie von La Roche im Allgäu und in Augsburg, in Lindau, Oberschwaben und am mittleren Neckar, in Mainz, Koblenz, Speyer und Offenbach. In späteren Jahren reist die Großmutter von Clemens und Bettine Brentano gerne durch Europa, sie schreibt Romane, verfasst Reisebücher und gibt das Bildungsmagazin "Pomona" heraus. Trotz vieler Schicksalsschläge bleibt Sophie bis zuletzt offen für Neues und eine schöngeistige Beobachterin ihrer Zeit.

Der Autor veranschaulicht mit diesem Porträt auf besonders einfühlsame Weise die Atmosphäre vergangener Zeiten. Das Leben von Sophie von La Roche spiegelt die Aufklärung wider und lässt den Leser an ihrer individuellen Lebensgeschichte teilhaben. Durch Briefe, Tagebücher und die autobiografischen Erzählungen von Zeitgenossen bekommt man einen lebendigen Einblick in das Zeitgeschehen und erlebt es dank der verwendeten Originalzitate, die auf heutige Leser etwas gestelzt wirken, authentisch mit.  

Sophie von La Roche stand im Mittelpunkt des schöngeistigen Lebens, aber auch der politischen Umwälzungen. Mit ihrem Engagement für Kulturgeschichte prägte sie diese Zeit wie kaum eine andere Frau. Ihre Zeit in Mainz machte sie ihr literarischer Salon zur Grande Dame der zeitgenössischen Geisteswelt.


"Nach der damals geltenden Humoralpathologie,...ist es der guten Laune und dem Esprit einer Frau abträglich, wenn sie ihre Kinder selbst stillt." Zitat Seite 78 
Diese Erfahrung sorgte dafür, dass Sophie sich für die Problematik der Erziehung interessierte und sie zum Thema ihres Schreibens wurde. Sie brachte neun Kinder zur Welt, davon überlebten fünf.
Es gibt viele Lebensansichten, die sie schon zu damaliger Zeit angezweifelt hat, wie die Notwendigkeit, ihre Kinder durch eine Amme versorgen zu lassen. Sie war der Überzeugung, dass sich das enge Band zwischen Mutter und Kind durch das Stillen festigt. Doch auch sie war damals machtlos gegen die herrschenden Ansichten.
Trotz ihrer vermeintlichen Anpassung in die gesellschaftlichen Vorgaben, brachte sie ihre Meinung in ihren Schriften deutlich zum Ausdruck.
In späteren Jahren reist die Großmutter von Clemens und Bettine Brentano gerne durch Europa (Schweiz, Frankreich, Holland und England). Sie schreibt Romane, verfasst Reisebücher und gibt die erfolgreiche Frauenzeitschrift "Pomona" heraus, ein gleichsam unterhaltendes Bildungsmagazin.

Der Tod ihres Mannes bringt die erhoffte Freiheit mit sich, die finanziellen Sorgen jedoch nötigen Sophie dazu, zahlende Kostgänger im Haus aufzunehmen und die literarische Produktion mit eiserner Disziplin anzugehen. Sie veröffentlicht diverse Berichte und Bücher über ihre Reisen. Diese verkaufen sich aber eher schleppend.

Armin Strohmeyr hat in diesem Einzelporträt die Figur von Sophie von La Roche lebendig dargestellt. Die Erzählung ihres Lebens kann man sehr authentisch durch Briefe, eingebaute Zitate von Tagebüchern und Auszügen aus Memoiren miterleben.
Besonders für Leser, die Sophies Bücher kennen, ist diese Biografie ein wunderbares Eintauchen in die Zeit ihres Lebens.

Eine hervorragend recherchierte und interessant dargestellte Biografie, die den Zeitgeist perfekt widerspiegelt und das Leben dieser Schriftstellerin auch in kleinen Details aufleben lässt. Viele Buchbeispiele regen Interessierte zur weiteren Recherche an. Als reiner Roman geht dieses Buch etwas zu sehr in die Tiefe.


***Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Südverlag und den Literaturtest!***




Freitags-Füller # 130





Mit diesen Blumenbildern möchte ich euch etwas Frühling vorbeibringen. So als Einstimmung auf ein schönes Wochenende. 
Den letzten FF habe ich ausfallen lassen, denn ich war auf der Buchmesse in Leipzig. Das war wieder ein tolles Erlebnis und ich habe viele schöne Eindrücke und Gespräche mit nach Hause genommen. Bücher natürlich auch, doch davon ein andermal mehr. Heute geht es erst mal um die neuen Lückenfüller.



 

Immer wieder kommt ein neuer Freitag ... und damit der Freitagsfüller! 

 

Dies ist ein Projekt von Barbara von  Scrap-Impulse

Ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen.

 

1.  So langsam kommt Ostern immer näher.  

 

2. Jetzt fangen am Morgen die Vögel wieder zu singen an und genau deshalb werde ich jetzt wieder früh wach.

 

3. Mein Gefühl sagt mir, dass viele Richtlinien und Gesetze in Deutschland für Juristen immer noch einige Schlupflöcher vorhalten.

 

4. So langsam wird es in der Natur wieder richtig grün.

 

5. Ich habe eine Schwäche für Bücher, HALLO! , deshalb ist dies doch auch ein Bücherblog.

 

6. Es gibt immer wieder unsinnige Kommentare, da kann man manchmal nur mit dem Kopf schütteln.


7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen ruhigen Abend mit meinem Mann, morgen habe ich eine Einladung zu einem 50. Geburtstag einer Freundin (geplant) und Sonntag möchte ich den Tag mit Lesen, Bloggen und Schreibtisch aufräumen verbringen.


Ein schönes Wochenende und bis bald,

Eure Sommerlese!

Donnerstag, 28. März 2019

Forschungsgruppe Erbsensuppe - Rieke Patwardhan

Selten hat ein Kinderbuch soviel Tiefsinn und Unterhaltung zugleich geboten. 


Das Kinderbuch "Forschungsgruppe Erbsensuppe" von Rieke Patwardhan trägt den Untertitel "...oder wie wir Omas grossem Geheimnis auf die Spur kamen". Das Buch enthält Illustrationen von Regina Kehn, es erscheint am 20.3.2019 im Knesebeck Verlag und richtet sich an die Altersklasse von 8 - 10 Jahren.

Lina ist neu in der Klasse, sie kommt aus Syrien und scheint eine echte Detektivin zu sein und wird von Nils und Evi in ihrer Bande aufgenommen. Sie forschen mit allerlei witzigen Einfällen und ihr Auftrag dreht sich um Nils' Großeltern, bei denen es plötzlich merkwürdig zugeht. Statt Kuchen und leckerem Mittagessen gibt es nur noch die angebrannten Bratkartoffeln von Opa und Dinge verschwinden.
Die "Forschungsgruppe Erbsensuppe" untersucht den Fall mit Witz und Verstand - wenn ihnen nur nicht immer ihre Erzfeinde, die "22 Fragezeichen", in die Quere kommen würden ... Ein Kinderbuch über die langen Auswirkungen von Flucht und die schützende Kraft der Freundschaft.



Dieses Kinderbuch hat mich inhaltlich sehr überrascht. Es mutet wie eine Detektivgeschichte an, zeigt nebenbei aber Integrationsansätze und zeigt, wie Heranwachsende soziales Miteinander lernen können. 
Es beginnt mit Nils und seinen lieben und fürsorglichen Großeltern, die wie selbstverständlich auch seine beiden Schulfreundinnen bzw. Bandenmitglieder Evi und Lina zum Mittagessen einladen, sie im Wohnzimmer die Hausaufgaben machen lassen und mit ihnen eine wundervolle "gemütliche Stunde" bei Kakao und Kuchen abhalten. Doch irgendwann ändert sich das Verhalten der Oma, sie kocht und backt nicht mehr, schaut Kriegsberichtserstattungen im Fernsehen und sammelt und hortet Erbsensuppendosen. Zunächst übernimmt Opa die Kocherei, es gibt ständig Bratkartoffeln und dann bemerken die Kinder, wie immer mehr Dinge verschwinden. In der Schule gibt es eine Keilerei, die Oma von Nils wird von Mitschülern beschimpft und Nils Eltern sind in Sorge.

Hinter dieser Geschichte versteckt sich ein tragisches Flüchtlingsschicksal, hier werden die Parallelen zu Lina erkennbar. Für Kinder ist dieses Buch nicht bedrohlich, es erklärt allerdings einige Erlebnisse und Flüchtlingsprobleme näher.
Wie die Bande hinter die Geheimnisse von Nils Oma kommt, was alles merkwürdiges geschieht und wie die Freunde immer mehr zusammenwachsen, ist in diesem Buch äußerst lustig, fesselnd und nachdenklich machend erzählt. Selten hat ein Kinderbuch soviel Tiefsinn und Unterhaltung zugleich geboten.

Dieses Buch enthält viele Tatsachen, die zeigen, wie Flüchtlingsschicksale nachwirken können und wie man sie mit Freundschaft und Liebe heilen kann. 


Ein wunderbares Kinderbuch, das auf Flüchtlinge, Freundschaft und echte Probleme eingeht und sie kindgerecht aufarbeitet. Es wäre eine perfekte Lektüre, die auch in der Schule für Aufklärung sorgen könnte und dennoch genügend Witz enthält, um nicht belehrend zu wirken. 


***Herzlichen Dank an das Team vom Knesebeck Verlag für dieses Rezensionsexemplar!*** 




One Pot Pasta - Emilie Perrin

Unkompliziert und lecker, köstliche Pastagerichte aus einem Topf!



Von Emilie Perrin erscheint im März 2019 im Bassermann Verlag das Kochbuch: One Pot Pasta. Pasta & Sauce aus 1 Topf. Blitzschnelle Nudelgerichte

Pasta sind beliebt, weil sie gut schmecken und so vielseitig zuzubereiten sind. Das Zeitsparende an der One Pot Pasta ist die geniale Idee, alles in nur einem Topf zu kochen. Das spart neben Strom auch den großen Abwasch. Es werden alle Zutaten mit etwas Wasser zu einem köstlichen Gericht verarbeitet, sodass die Nudeln dann mit allen Geschmackskomponenten aufgekochte werden und damit besonders viele Aromen aufnehmen können. 



One Pot Pasta ist der amerikanische Kochtrend für alle, die lieber kochen als abwaschen. Das Prinzip ist ganz einfach: Die Nudeln und alle anderen Zutaten kommen gemeinsam in den Topf und kochen so lange, bis die Nudeln gar sind. So verschmelzen die Aromen, die Soße wird sämig und die Nudeln saugen diese perfekt auf. Es kommt also nur auf die Bestimmung der gewünschten Zutaten an.  

Dieses Buch umfasst neben Tipps und Anregungen 30 traditionelle, vegetarische und international inspirierte Rezepte. Mit wenig Aufwand steht hier ein vollständiges Gericht blitzschnell auf dem Tisch, der nötige Abwaschberg entfällt und die Ergebnisse schmecken, was will man mehr!

Mir gefällt die schöne Aufmachung des Buches, die Gerichte nehmen jeweils eine Doppelseite für das Rezept mit den Zubereitungshinweisen und dem entsprechenden appetitlich wirkenden Foto ein. 

Die Zubereitung ist auch für Anfänger keine Schwierigkeit, die einzelnen Schritte werden verständlich erklärt. Es gibt zu jedem Rezept konkrete Angaben zur Personenzahl, zum Schwierigkeitsgrad, zur Vorbereitungszeit und Garzeit und zu den Kosten (günstig und mittel). 
Die Nährwertangaben fehlen, Pastagerichte gehören nicht gerade zu den kalorienarmen Gerichten, vielleicht möchte man niemanden verschrecken.  

Nach kurzen einleitenden Worten und Tipps der Autorin zu Nudelsorten und Zubereitung geht es schon gleich mit den Rezepten los.

Das Buch besteht aus drei Kapiteln.  

1. Traditionelle One Pot Pasta-Gerichte:
Pasta mit Cocktailtomaten und Pesto
Pasta mit Chicoreé und Ziegenkäse
Nudeltopf mit Speck und Brokkoli
Fischtopf
Pasta Bolognese
Tagliatelle Carbonara
Fischtopf Nudeln nach Sennerinnenart

2. One Pot Pastas aus aller Welt:
Reisnudeln mit Garnelen
Nudeln nach chinesischer Art
Pasta mit Hühnchen, Kurkuma und Mohn
Feuriger Bohnen-Nudel-Topf

3. Vegetarische Gerichte:
Pasta mit Kürbis, Maronen und Käse
Nudeln mit Ziegenkäse und Tomaten
Pasta Primavera
Nudeln nach Förster Art
Veganer Nudeltopf


Meine Kochversuche haben gut funktioniert, die Flüssigkeitsmenge muss man allerdings immer etwas nachjustieren. Ich werde noch mehr Rezepte ausprobieren. 

Da die Sauce nicht wie üblich getrennt und optisch hübsch auf den Nudeln angerichtet werden, ist das Ergebnis allerdings nicht so unbedingt ein Genuss fürs Auge. Doch Hauptsache, es schmeckt. 


Dieser praktische Trend ermöglicht mit wenig Aufwand ein leckeres Pastagericht und eignet sich für die schnelle Küche. Vielseitige Vorschläge bieten für jeden Geschmack das passende Rezept. One Pot Pasta ist ein Kochtrend, den man ausprobieren sollte, dieses Kochbuch bietet leckere Rezeptvorschläge.



***Herzlichen Dank für die kostenfreie Übersendung dieses Kochbuchs an den Bassermann Verlag und an das Bloggerportal Randomhouse!***