Eindrucksvolle Frauenfotos mit Stimmen, die berühren und aufrütteln
In seinem Bildband "Woman" gibt der Fotograf Yann Arthus-Bertrand nach seinem erfolgreichen Film- und Buchprojekt "Human" Tausenden einzelner Frauen weltweit eine Stimme. Anastasia Mikova war als Co-Regisseurin im Film tätig. Das Buch erscheint im Großformat mit einzigartigen Fotos im Knesebeck Verlag.Anhand der Stellung der Frauen in einem Land kann man erkennen, inwieweit es eine gesunde Gesellschaft ist. 75% aller Analphabeten der Welt sind weiblich. Noch immer werden viele Frauen in eine Ehe gezwungen, noch immer fehlen Bildungschancen und noch immer ertragen viele ihr Leben, statt ihren Weg selbst zu bestimmen. Dabei sind es gerade die Frauen, die ihre Familien ernähren und somit als Stütze der gesellschaftlichen Entwicklung dient.
"Die Frau ist die Mutter der Menschheit." Zitat Seite 163
was Frauen weltweit bewegt.
Zwischen den Fotostrecken gibt es interessante Grafiken, Berichte und einiges an Hintergrundwissen, welche über die Situation von Frauen weltweit informieren. Welche Bildungsmöglichkeiten stehen Frauen zur Verfügung, wann beenden sie ihre Schulzeit und wieviele werden immer noch tagtäglich an Genitalien zerstümmelt?
Diese Themen berühren, wühlen auf und machen klar, dass hier endlich gehandelt werden muss. Allein im Jahr 2016 mussten laut Unicef mehr als 200 Millionen Frauen eine Genitalverstümmelung oder Beschneidung über sich ergehen lassen.
Man schätzt, das allein 60 Millionen ungewollte Schwangerschaften darauf zurückgehen, das keine modernen Verhütungsmittel benutzt wurden.
Mich hat es erschrocken zu lesen, das es in den USA noch Kinderehen gibt, kaum zu glauben in so einem Staat.
Einige Organisationen, die sich für Frauenrechte einsetzen und Chancen vermitteln, werden ebenfalls vorgestellt, z.B. CARE International, Women Win.
Auch Transgender und das dritte Geschlecht, die Muxes, die in ihrer Heimat Mexiko als Frau anerkannt werden, kommen zu Wort.
Es gelang nur einem Mann neben vielen bekannten Frauen, hier in diesem Buch erwähnt zu werden, und zwar dem Chirurg und Gynäkologen Dennis Mukwege aus dem Kongo. Für seinen unermüdlichen Einsatz durch Operationen an weiblichen Opfern von sexueller Gewalt erhielt er 2018 den Friedensnobelpreis.
Dies ist ein sehr inspirierendes Buch über Frauenpower. Man sollte sich bewusst machen, dass viele Frauen noch jenseits von Emanzipation leben und Gewaltübergriffe an der Tagesordnung sind. Sexuelle Gewalt, Zwangsverheiratungen, Geschlechtsverstümmelungen und Unterdrückung sind in vielen Ländern noch nicht überwunden. Das muss sich ändern, es muss mehr Möglichkeiten für Frauen geben, an Bildung, Wohlstand und Selbstbestimmung zu gelangen. Dieses Buch gibt ihnen eine Stimme, die nicht ungehört im Raum verhallen sollte.
***Herzlichen Dank an den Knesebeck Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***
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