Eine lesenswerte Geschichte über zwei starke Frauen
Der Roman "Die letzten Stunden des Sommers" von Beatriz Williams erschien am 23.7. 2018 im Blanvalet Verlag. Es ist der 4. Band der East-Coast-Reihe.
Pepper Schuyler ist schwanger, der Vater des Kindes ist ein verheirateter Politiker, sie entschließt sich, das Kind zu behalten, flieht vor ihren Eltern und dem Senator und zieht zu ihrer Schwester Tiny. Dort restauriert sie einen alten Mercedes Roadster und verkauft ihn zu einem hervorragenden Preis, der ihr für die nächste Zeit ein gutes Auskommen sichern wird.
Die Käuferin Annabelle Dommerich verbindet mit dem Oldtimer ihre eigene Geschichte, denn diesen Wagen nutzte sie vor dem Zweiten Weltkrieg zur Flucht aus Deutschland. Sie lädt Pepper zu sich nach Cocoa Beach ein, doch Annabelle verschwindet plötzlich spurlos. Daraufhin macht sich Pepper mit Annabelles Sohn Florian auf die Suche. Währenddessen erfährt sie von Annabelles Vergangenheit, von ihrer großen Liebe zum jüdischen Widerstandskämpfer Stefan Silbermann und ihrer Ehe mit dem deutschen General Johann von Kleist.
Die Szenen des Romans spielen sich in zwei zeitlichen Ebenen ab. Mit Pepper erleben wir ihre Situation im Jahre 1966 an der Ostküste der USA. Annabelle erleben wir als junge Frau ab 1935 in Frankreich, später lebt sie in Deutschland.
Die Lebenswege beider Frauen kreuzen sich in der Gegenwart durch den Kauf des Oldtimers.
Mit Pepper erleben wir eine junge, ungewöhnliche Frau, die ihr Leben unabhängig und frei gestaltet und sich nicht irgendwelchen Zwängen unterwerfen mag. Dieser Handlungsstrang ist locker und unbeschwert zu lesen, es ist eine Zeit, die Menschen so sein lässt, wie sie es wollen.
Ganz anders zeigt sich Annabelles Leben. Es ist geprägt vom Zweiten Weltkrieg und der Nazizeit, daher gibt es Szenen von Verfolgung, die nachdenklich machen. Gerade die politische Situation macht betroffen, hier hätte man jedoch noch etwas näher die Umstände und die brutale Realität erwähnen können.
Die Figuren sind stimmig gezeichnet, man kommt ihnen sehr nahe. Einige schicksalshafte Vorgänge sind sehr bewegend und man erkennt ergriffen die Liebesgeschichte von Annabelle und Stefan, die unter keinem glücklichen Stern stehen kann. Es gibt viele emotionale Momente, die man hautnah miterlebt und die man betroffen mitfühlt. Es wird deutlich, dass das Ausmaß von Hass und Ablehnung vom Moment der Eheschliessung an zu wachsen beginnt. Wie es endet, muss man selbst lesen.
Im aktuellen Strang entwickelt sich zwischen Annabelle und Pepper eine Freundschaft, im Nachhinein erklärt sich auch, warum Annabelle 1966 ohne sich zu verabschieden mit dem Mercedes aus Peppers Leben verschwand.
Insgesamt ist der Roman sehr ausführlich geraten, auch wenn man viele Szenen unbedingt zum Verständnis benötigt, sind einige Beschreibungen zu beobachten, die den Roman in die Länge ziehen.
Beatriz Williams hat einen lesenswerten Roman vorgelegt, der gekonnt die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft. Dabei sind ihre historischen Einblicke wie Zeitzeugen der Literatur und man bekommt mal wieder vor Augen gehalten, wieviel Leid Hass und Ablehnung mit sich bringen.
***Vielen herzlichen Dank an den Blanvalet Verlag und an das Bloggerportal für die Übersendeung dieses Rezensionsexemplars!***
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenich habe ja all die Vorbände davon auch gelesen - fand es wirklich toll. Und diese Geschichte hat mich schon berührt.
Liebe Grüße - ich bin dann ab Freitag erst mal für ein paar Tage in Urlaub
Hanne
Liebe Hanne,
Löschendie Vorbände kannte ich nicht, die Figuren kamen mir auch sehr nahe.
Viel Spaß im Urlaub und lass es dir gut gehen.
LG Barbara
Guten Abend liebe Barbara,
AntwortenLöschenich finde Deine Rezension sehr ansprechend. Bisher habe ich noch nichts von der Autorin gelesen. Das Cover gefällt mir richtig gut. Freut mich sehr, dass Du so schöne Lesestunden mit der Lektüre verbracht hast.
Ich wünsche Dir einen wundervollen Abend und eine lesereiche Restwoche
Liebe Grüße
Andrea ♥
Liebe Andrea,
Löschendas Cover finde ich auch ganz schön.
Ich wünsche dir eine schöne Lektüre und vielleicht strickst du ja gerade wieder etwas.
Liebe Grüße
Barbara
Das hört sich lesenswert an liebe Barbara.
AntwortenLöschenIch mag solche Bücher mit verschiedenen Zeitepochen.
Kommt auf meine Wunschliste...
Lieben Gruß
Nicole
Liebe Nicole,
Löschendas ist ein richtig schöner Schmöker für lange Winterabende.
Liebe Grüße
Barbara