Der Aufbau West-Berlins wird hier lebendig und nachfühlbar erzählt
Brigitte Riebe startet ihre historische Romanreihe "Die Schwestern vom Ku'damm." mit dem ersten Band "Jahre des Aufbaus" einer 50er-Jahre-Trilogie. Die Reihe erscheint bei Rowohlt Wunderlich.
Wirtschaftswunder, Kaufrausch, Träume in Pastell - drei Schwestern und ein Kaufhaus am Ku'damm.
Berlin im Mai 1945: Der Krieg ist überstanden, die Stadt ist besetzt von den Siegermächten, Trümmer beherrschen das Stadtbild und die Menschen leiden an ihren persönlichen Verlusten und an Hunger und Entbehrung. Auch das alteingesessene Kaufhaus Thalheim wurde bei einem Bombenangriff zerstört. Der Vater Friedrich Thalheim ist inhaftiert und ihr Bruder Oskar ist verschollen. Die Familienvilla wurde beschlagnahmt und die Töchter Ulrike, Silvie und Florentine Thalheim arbeiten als Trümmerfrauen, um nicht zu hungern. Rike träumt vom Wiederaufbau des Kaufhauses und möchte mit farbenfrohen Kreationen die Modebranche wieder ankurbeln. Nach der Währungsreform scheint dieser Traum sich immer mehr zu erfüllen, doch ein dunkles Geheimnis wirft seine Schatten auf die Familie Thalheim.
Dieser Roman beschäftigt sich mit dem aufkommenden Wirtschaftswunder, mit Lebensmittelmarken und Währungsreform, mit Schwarzmarkthandel und mit neuen Lebensträumen der Menschen nach dem überstandenen Krieg. Die Zeitspanne umfasst die Jahre 1945 bis 1951.
Vater Thalheim ist noch in Gefangenschaft und so übernimmt die älteste Tochter Rike die Verantwortung für ihre Familie. Sie sorgt für einen Neustart eines Modegeschäftes und erfährt im Laufe der Handlung von einen Geheimnis, an dem die Familie zu zerbrechen droht.
Silvie Thalheim ist ein lebensfroher, aber sprunghafter Charakter, sie fällt durch ihre wechselnden Beziehungen auf, singt in verschiedenen Clubs und setzt ihre Reize auch erfolgreich auf dem Schwarzmarkt ein.
Die jüngste Schwester Flori liebt das Zeichnen und Malen und sie lehnt ihren Vater wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP ab und arbeitet aktiv in der Entnazifizierung mit.
Rikes Freundin Miriam ist Jüdin, wie durch ein Wunder hat sie den Nationalsozialismus überlebt und nun nähen und entwerfen sie Kleidungsstücke aus Uniformen,
Flaggen und alten Stoffresten. Die Schwestern starten eine Modenschau vor ihrem zerstörten Kaufhaus und wecken damit nach all der Entbehrung in den Menschen neue Träume. Sie wollen wieder Freude am Leben haben, bunte Kleidung ist da ein erster hoffnungsvoller Anfang.
Die Ausarbeitung der Figuren ist Brigitte Riebe ganz wunderbar gelungen, sie sind lebendig und erkennbar charakteristisch gezeichnet. Ich konnte gar nicht anders als mit ihnen zu fühlen und auf einen guten Ausgang zu hoffen.
Die Geschichte zeigt sehr anschaulich und glaubwürdig wie sich das alltägliche Leben dieser Nachkriegsgeneration abspielte. Auch wenn die Geschichte der Thalheims fiktiv ist, so baut sie Brigitte Riebe authentisch in das Zeitgeschehen ein und macht historische Ereignisse nachvollziehbar. Das alltägliche Leben im besetzten Berlin wird hier sehr realistisch in die Handlung eingearbeitet. Wer über diese zeitliche Entwicklung nähere Informationen benötigt, findet sie in einer ausführlichen Zeittafel am Ende des Buches.
Sehr lebendig und realistisch versteht es Brigitte Riebe, ihre Leser in das Zeitgeschehen einzuführen und den Aufbau West-Berlins mit Leben zu füllen. Mit Schicksalen, Entbehrungen, Hoffnungen, Nöten und die enorme Aufbaustimmung zu verdeutlichen. Die Ausarbeitung der Figuren ist Brigitte Riebe ganz wunderbar gelungen, sie sind lebendig und erkennbar charakteristisch gezeichnet. Ich konnte gar nicht anders als mit ihnen zu fühlen und auf einen guten Ausgang zu hoffen.
Die Geschichte zeigt sehr anschaulich und glaubwürdig wie sich das alltägliche Leben dieser Nachkriegsgeneration abspielte. Auch wenn die Geschichte der Thalheims fiktiv ist, so baut sie Brigitte Riebe authentisch in das Zeitgeschehen ein und macht historische Ereignisse nachvollziehbar. Das alltägliche Leben im besetzten Berlin wird hier sehr realistisch in die Handlung eingearbeitet. Wer über diese zeitliche Entwicklung nähere Informationen benötigt, findet sie in einer ausführlichen Zeittafel am Ende des Buches.
Das allein macht ihr Buch zu einer wunderbaren Lektüre, die lebendig die Zeit darstellt und zusätzlich auch spannend unterhält.
Dieser Auftaktband der Schwestern vom Ku'damm weckt Interesse für die weiteren Bände, er informiert über das Zeitgeschehen und speziell den Aufbau West-Berlins und ist ein kurzweiliger Roman zum Eintauchen in die Zeit.
***Mit herzlichem Dank an den Rowohlt Verlag für die Übersendung dieses Rezensionsexemplars!***
Weitere Romane der Autorin auf meinem Blog:
Riebe, Brigitte - Marlenes Geheimnis
Liebe Barbara,
AntwortenLöschennach deinen Bemerkungen beim Lesen, dachte ich du gibst keine 5 Sterne, aber nun hat es dir doch auch sehr gut gefallen. Ich freue mich schon auf band 2 und 3...aber da müssen wir leider etwas länger warten.
Liebe Sonntagsgrüße
Martina
Liebe Martina,
Löschenmeine Bemerkungen sind eher inhaltlich und sachlich. Ob ein Buch mir gefällt, schreibe ich nicht immer sofort. Zu oft hat es sich dann doch noch geändert.
Das lange Warten stört mich so an Reihen.
Dir einen schönen Sonntagnachmittag,
lg Barbara
Liebe Barbara,
AntwortenLöschendas klingt ja wunderbar! Das reimt sich sogar! hihihi
Das Buch hat dir also sehr gut gefallen und somit steigt auch meine Vorfreude! Es liegt bereits neben mir zum Lesen bereit. Muss aber noch ein paar Tage warten. Dann werde ich es aber hoffentlich verschlingen! :-)
GlG, monerl
Jahaaaah! :-)
LöschenLiebes Monerl, auf dieses Buch kannst du dich freuen. Denn das Zeitgeschehen wird einem erst beim Lesen richtig bewusst und man kann seine Großeltern viel besser verstehen.
LG und viel Spaß beim Lesen,
Barbara
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenich habe mir das jetzt mal in Ruhe durchgelesen. Das ist sicherlich ein ganz toller Roman. Ich muss schauen, ob Geburtstags- oder Weihnachtswunsch☺
Liebe Grüße Hanne
Liebe Hanne,
Löschendeswegen hatte ich es dir empfohlen und genauso hatte ich es mir auch gedacht, Wunschbücher gehen auch außer der Lesereihe. :-)
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenich habe natürlich auch hierher gefunden ;)
Zum Thema Bild: es ist ein bisschen kompliziert und furchtbar unnötig, allerdings müsste man laut Gesetz (und ich weiß nicht ob das dann ein 100%-iger Schutz wäre) für jedes Cover beim "Autor" desselben anfragen, ob man es nutzen möchte. Schriftliche Bestätigung und so.
Und eigene Fotos fallen in die Vervielfältigung hinein, die ja auch gerne untersagt wird. Natürlich denkt jeder ja kein Verlag würde sich da ins eigene Fleisch schneiden etc.. aber im Grunde hätten Verlage, Grafiker, Autoren,.. gesetzlich das Recht der Klage.
Ich kürze das jetzt etwas ab, gerne später mal wenn du willst, mehr Infos dazu, aber mir ist gerade ein ausführlicher Post im Nirvana verschwunden, statt gesendet zu werden, daher mag ich jetzt gerade nicht so viel tippen :)
lg Georgina
Hallo Georgina,
Löschenum die Vervielfältigungsrechte weiß ich auch. Aber persönliche Fotos vom Cover finde ich einfach schön und auch aussagekräftiger als ein graues Feld. Das sollte keine Kritik sein, sondern ein Wunsch von mir.
lg Barbara