Samstag, 7. März 2020

Raffael - Das Lächeln der Madonna - Noah Martin

 Großartiger Roman auf den Spuren Raffaels


Wenn Kunstgeschichte, Leben und Historie in einem Buch so perfekt verschmelzen, ist das gelungene Literatur!

Der historische Roman "Raffael - Das Lächeln der Madonna" ist das wunderbare Debüt von Noah Martin und erscheint im Droemer Knaur Verlag.

Raffael Sanzio aus Urbino galt schon in jungen Jahren als Malergenie in Italien. Als sein Vater früh verstarb, ging Raffael nach Perugia, um dort bei dem Malermeister Perugino in die Lehre zu gehen. Schon im Alter von 17 Jahren wird er selbst Meister. Als er Margherita, eine einfache Bäckerstochter trifft, ist es seine große Liebe. Doch sie bindet sich an einen einflussreichen Mann. Raffael lebt für die Kunst und sein Leben entwickelt sich zu einem rastlosen Pendeln zwischen seinen mächtigen Auftraggebern der italienischen Stadtstaaten und verstrickt sich dabei immer mehr in deren Machtkämpfe. Auch für den Vatikan wird er tätig, er wird Baumeister des Petersdoms. Als Künstler war er erfolgreich, aber war er auch glücklich? Sein skandalträchtigstes Bild zeigt eine nackte junge Frau, Margherita Luti.

Diesen packenden und gut recherchierten Roman kann ich nur empfehlen, Noah Martin hat hier perfekt seine fiktiven Ideen mit den historischen Hintergründen zu einem grandiosen Roman umgesetzt. 
Er schafft es, den berühmten Maler Raffael und seine Zeitzeugen aus der italienischen Hochrenaissance mit den Machtspielen und gigantischen Bauwerken der Zeit zum Leben zu erwecken. 
Wir lernen Raffael als jungen meisterhaften Maler kennen, entdecken seine erste Liebe und begleiten ihn auf seinem weiteren Weg mit allen Höhen und Tiefen.  Raffael lernt Michelangelo Buonarroti und Leonardo da Vinci kennen, erreicht Aufträge im Vatikan und wird erfolgreich. Wie es um seine Liebe bestellt ist, ist die Auslegung Noah Martins in seinem Roman. 

Durch den anschaulichen, detailgenauen Erzählstil schaut man Raffael und seinen Zeitgenossen direkt über die Schulter und landet mitten in der Zeit der Renaissance. Die Ausübung der Malerei, die Anmischung von Farben, die Herstellung von Deckenfresken und anderen Techniken werden im Buch wunderbar versiert beschrieben. Gleichzeitig zeigt der Autor aber auch die historische Entwicklung dieser Epoche. Es geht um die Übermacht des Klerus und des Adels, um Ränkeschmiede und politische Auseinandersetzungen und die Ausschweifungen des Papstes und seiner Befürworter. Der Roman ist ein Zeugnis von opulentem Lebensstil auf Seiten des Klerus und Adels und der Ohnmacht und Armut der einfachen Leute. Die ausgesprochen bildhaften Beschreibungen von Orten, Figuren, Gemälden, Bauwerken und Handlungen lassen den Leser tief in die Szenerie eintauchen. Es gibt Kampfgetümmel, brutale Übergriffe, Feuersbrunst und Verbrennung von Menschen. Doch diese Vorgänge sind nicht übermächtig im gesamten Geschehen, hier wurde kein bedrückender Historienschmöker geschrieben, sondern ein gut recherchierter und anschaulicher Roman, der die Grausamkeiten der Zeit nicht vergisst.

Wie historisch belegt, prägen im Roman die Borgias und Künstler wie Leonardo da Vinci und Michelangelo Raffaels Leben und Schaffen. Deutlich wird das Konkurrenzgebahren Michelangelos, der sich ungern mit anderen Genies umgab. Es werden verschiedene Kunstwerke beschrieben, die Interesse am Lebenswerk des Genie Raffael wecken. Für den unterhaltsamen Charakter sorgt die Romanze mit Margeritha Luti und Raffaels Freundschaften mit Piero Petrucci und dem fiktiven Daniele.

Die Charaktere sind wunderbar vielfältig gezeichnet, ihre Emotionen werden sichtbar und dadurch wirken sie sehr lebendig. Raffael zeigt sich als Talent, der in seiner Kunst aufgeht, er folgt dem Ruf des interessantesten Auftrags und gerät dadurch immer wieder zwischen die Fronten. Was in dem Machtgetümmel zwischen den Interessen des Klerus und des Adels nicht einfach und ungefährlich war. Nur seine ewige Liebe band ihn an Margherita Luti, die für ihn die Muse seines Lebens war und


Dieses sensationelle Debüt erscheint punktgenau zum 500. Todestag des großen Künstlers Raffael und ist ein Lesetipp für alle Liebhaber des historischen Genres.
Ein großartiger, pompöser und packender Roman aus der Zeit der Renaissance.

Sein berühmtestes Gemälde ist "Die sixtinische Madonna", die in Dresden zu bewundern ist. 


***Herzlichen Dank an den Droemer Knaur Verlag für dieses Rezensionsexemplar!*** 



2 Kommentare:

  1. Hey Barbara,

    Was für eine tolle Rezension zum Buch, die definitiv Lust darauf macht das Buch zu lesen. Bei Künstlern und Renaissance bin ich immer etwas skeptisch, meist fühle ich mich doch im Mittelalter wohler, aber was du beschreibst, auch zur Mischung der Themen des Buches, gefällt mir sehr gut. Ich werde es erstmal auf jeden Fall auf die Wunschliste packen und dann mal gucken, wann ich Zeit finde für die vielen Bücher, die ich alle noch lesen möchte.

    LG, Moni

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    1. Hallo Moni,

      das freut mich sehr, danke! Mit der stark erweiterten Wunschliste stösst du bei mir auf Verständnis. *lach
      Thematisch kann ich mir gut vorstellen, dass dir dieser Roman durch die Themenbreite auch gefallen wird.

      Liebe Grüße
      Barbara

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