Eine ganz besondere Liebesgeschichte mit einem unerwarteten Ende
"Wie Sterne so hell" heißt der neue Roman von Mina Teichert, der im Tinte & Feder Verlag 2018 erscheint.
Das Sterben der Sterne
Sahra ist Künstlerin und als sie gerade ihre Bildreihe zum Sterben der Sterne beendet hat, entdeckt sie von ihrem Lieblingsplatz auf dem Dach ihren neuen Nachbarn Mo. Dieser Mann berührt sie in einer Weise, die sie selbst nicht erklären kann. Dabei zeigt er sich mit seinem Hand zur Selbstzerstörung und mit seiner schroffen Art nicht gerade sympathisch. Eine süße Feindschaft beginnt als er eines Tages vor Sahras Augen zusammenbricht und sie ihm das Leben rettet. Von nun an ist Sahra entschlossen, Mos Blick auf die Welt zu verändern. Dabei hütet sie selbst ein eigenes Geheimni, das wie ein Damoklesschwert über ihr schwebt.
Mit diesem Frauenroman erlebt man ein Auf und Ab an Gefühlen und wird unweigerlich in die Handlung hineingesogen.
Aus der jeweiligen Sicht der Protagonisten Sahra und Mo erzählt Mina Teichert eine Liebesgeschichte der besonderen Art. Durch die Erzählperspektive bekommt man tiefe Einblicke in die Gedankenwelt der Figuren und kann sie sehr gut einschätzen.
Beide Figuren sind Künstler und geben ihren Lebensphasen und Gefühlen Ausdruck und Form in ihren Werken, das verbindet und eröffnet ihnen eine Gesprächsgrundlage. Auch haben beide in ihrer Kindheit Dinge erlebt, die sie bis heute nicht aufgearbeitet haben. Eine weitere Übereinstimmung, die sie jedoch eher voneinander abstösst, weil sie sich nicht bedingungslos für ihre gemeinsame Liebe öffnen können. Im Grunde haben beide ihr Päckchen aus ihrer Vergangenheit zu tragen, das erst einmal verarbeitet werden muss.
Die Besonderheit der Charaktere hat Mina Teichert wunderbar nachvollziehbar dargestellt, dank ihres flüssigen und intensiven Schreibstils fliegt man nur so durch das Buch. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich die Beziehung von Sahra und Mo am Ende entwickelt.
Man sollte bei diesem Roman allerdings keine fröhliche Liebesromanze erwarten, es gibt einige Schicksalsschläge in der Vita der Liebenden zu verdauen.
Dennoch hält diese Geschichte durch die künstlerische Verarbeitung von Gefühlen und Erlebnissen einige interessante Aktionen bereit, die wie Hilfeschreie ausgelegt werden können und nachdenklich machen.
Sahra ist jemand, der anderen Menschen stets helfen möchte und besonders wenn es ihr schlecht geht, lenkt sie das ab. So entdeckt sie auch Mos Verzweiflung und versucht, sein selbstzerstörerisches Verhalten zu verändern.
Die Beiden nähern sich an, stossen sich aber auch wieder ab. Diese Gefühlsschwankungen geben der Story Tiefe und einen unterhaltsamen Charakter. Teilweise fand ich das aber auch zu viel des Guten. Sahras liebenswerte Schwester Mara spielt noch eine besondere Rolle, die man selbst entdecken muss.
Am Ende zeigt sich eine besondere Auflösung, die für mich zu einer der schönsten Stellen überhaupt im Buch gehört.
Dieser Roman ist ein nachdenklich machendes Buch, es ist von Gefühlen durchdrungen und geht besonders am Schluss so richtig unter die Haut.
***Herzlichen Dank an Amazon Publishing für die Bereitstellung dieses Leseexemplares auf der Leipziger Buchmesse!***
[Werbung nach § 2 Nr. 5 TMG] Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diesen Beitrag nicht bezahlt wurde und ihn aus freien Stücken veröffentliche.
Hier gibt es weitere Rezensionen zu Büchern der Autorin:
- Teichert, Mina - Mieze Undercover 1
- Teichert, Mina - Ich wollt, ich wär ein Kaktus
Guten Morgen liebe Barbara,
AntwortenLöschenoh der Name des Verlags klingt ja schon schön:) Das Cover sieht richtig toll aus und Deine Rezension hört sich auch super an.
Ich freue mich, dass Du so angenehme Lesestunden damit verbracht hast.
Liebe Grüße
Andrea
Guten Morgen Andrea,
Löschenwie schön, dass du diesen Verlag scheinbar noch nicht kennst. Es gibt immer wieder neues zu entdecken, diese Autorin gehört für mich auch zu den neu entdeckten Talenten.
Liebe Grüße Barbara