Düster, überraschend und toll geschrieben
Der Thriller "Die schwarze Dame" erschien bereits 2006 im Festa Verlag. Andreas Grubers Buch erschien im Dezember 2017 als Neuauflage im Goldmann Verlag. (Werbung)
Der Wiener Privatermittler Peter Hogart wird nach Prag geschickt, um eine spurlos versschwundene Kollegin zu suchen. Hogart sticht mit seiner Suche in ein Wespennest und hat es schnell mit der Mafia und ihren Schlägern zu tun, aber auch die Prager Polizei bringt er gegen sich auf.
Nur die junge Privatdetektivin Ivona Markovic, die gerade eine Reihe bizarrer Verstümmelungsmorde untersucht, scheint auf Hogarts Seite zu stehen. Beide überleben einen brutalen Anschlag und es wird klar, das hier eine Verbindung zwischen den Fällen vorhanden sein muss. Die Zeit läuft ihnen davon, der nächste Mord kann jederzeit passieren.
Dieser Thrillerauftakt hat mir fesselnde Lesezeit geschenkt. Andreas Gruber schreibt nicht nur toll, er bringt auch inhaltlich einige Überraschungen in der Handlung unter, die man so nicht erwartet und deswegen gespannt weiter liest.
Hogart landet für eine Versicherung in Prag. Was anfangs noch in die Kunstszene führt und als Versicherungsbetrug beginnt, läuft später auf eine gefährliche Suche nach einem Serienkiller hinaus. Dadurch verschiebt sich die relativ ungefährliche Ermittlung auf eine völlig andere Schiene. Es geht hinein in die kriminellen Strukturen der Mafia, Greco und seine Schläger machen Hogart das Leben schwer und sind ihm immer auf den Fersen.
Gemeinsam mit der Privatdetektivin Ivona Markovic entdeckt Hogart die Parallelen zwischen seiner Vermisstensache und den zerstümmelten Leichen. Ivonas guten Kontakten ist es zu verdanken, dass Hogart gute Starthilfe und auch Schutz geniesst. Die geköpften Mordopfer sorgen in Prag für Angst und Schrecken.
Die Story fängt recht gemächlich an und steigert sich allmählich zu einem fesselnden und komplexen Fall.
Hogart ist ein mutiger und intelligenter Typ, der mit Ivona eine passende Ermittlungs-Partnerin an seiner Seite hat. Beide wirken authentisch und man erlebt mit ihnen ihre schockierenden Erlebnisse aufgeregt mit.
Ich habe mich mehrfach gefragt, wie die Morde mit den verschwundenen Gemälden zusammenhängen könnten. Nach und nach kommen immer mehr Details zum Vorschein, die man nicht erwartet, die aber den Fall klarer werden lassen. Die Hintergrundgeschichte des Mörders hat es ebenfalls in sich. Einige gefährliche Szenen und die grausamen Mordopfer lassen die Spannung anwachsen und ein toller Showdown schliesst das Buch ohne offene Fragen ab.
Lediglich die Nebenfiguren fallen hier etwas blass aus, da hätte ich mir noch mehr Ausarbeitung gewünscht.
Auch wenn der Schreibstil für einen Thriller etwas zu ausführlich gerät, gefällt mir die düstere, atmosphärisch genaue Beschreibung von Andreas Gruber recht gut. Hier sieht man die erwähnten Schauplätze in Prag bildhaft genau vor Augen und kann die unterschiedlichen dunklen Stimmungen wunderbar nachvollziehen. Sogar geschichtliche Dinge finden hier eine gelungene Einbindung in die Handlung, was dem Buch allerdings auch eher einen romanhaften Zug verleiht. Als waschechten Thriller würde ich das Buch nun nicht bezeichnen, was aber der Spannung keinen Abbruch tut.
Mir hat dieser Auftakt mit den Prager Ansichten gut gefallen, die Reihe werde ich gern weiter verfolgen. Für Andreas Gruber Fans ist dieses Buch ein Muss und wer gern Spannungsliteratur aus Prag liest, sollte sich das Buch nicht entgehen lassen.
Der nächste Teil der Peter Hogart Reihe erscheint im April im Goldmann Verlag und heißt "Die Engelsmühle".
***Herzlichen Dank an den Goldmann Verlag und an das Bloggerportal, die mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben!***
Das hört sich wirklich vielversprechend an :)) Na mal sehen wann es mir begegnet
AntwortenLöschenLG heidi
:-)
LöschenMan weiß ja nie!
LG Barbara
Hallo Barbara
AntwortenLöschenLust mitzumachen? Schau mal: https://lese-himmel.blogspot.de/2018/01/ich-wurde-von-julia-und-kerstin-von.html
Du liebst Krimis sehr. Ich denke, ich werde auch mal wieder einen lesen.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Gisela
Guten Morgen Gisela,
Löschenich schaue gleich mal rein.
Krimis habe ich schon etwas vernachlässigt in letzter Zeit. Die Krimichallenge auf LB hat mir immer neue Tipps gebracht, leider konnte sie nicht weiter geführt werden.
einen schönen Sonntag für dich,
liebe Grüße Barbara
Warum konnte sie nicht weiter geführt werden?
AntwortenLöschenKleeblatt hat keine konkreten Gründe angeführt. Wahrscheinlich einige zeitliche Dinge.
LöschenIch habe noch nicht viele Bücher von Andreas Gruber gelesen - genau gesagt zwei Stück rund um die Ermittler Sabine Nemez und Marten S. Sneijder (sehr skurile Persönlichkeit :-)) gelesen, aber die beiden habe ich verschlungen. Das waren endlich mal wieder Thriller nach meinem Geschmack und haben echt Lust aur mehr gemacht. Der dritte Gruber liegt auch schon auf meinem Nachttisch nur ist es wie es ist - zu viele Bücher und zu wenig Zeit!
AntwortenLöschenLiebe Ela,
Löschenmit der Lesezeit geht es dir wie mir. Dafür stricke ich jetzt weniger und lese mehr! :-)
LG und danke fürs Reinschauen, Barbara