Kurzweiliger Krimi und Austernzucht
"Winteraustern" ist der Titel von Alexander Oetkers drittem Band der Krimireihe um Commissaire Luc Verlain. Die Reihe erscheint bei Hoffmann & Campe.
Es ist Winterzeit im französischen Aquitaine, genauer gesagt am Bassin d’Arcachon. Dort herrscht kurz vor Weihnachten Hochkonjunktur für die Austernzüchter, denn sie gehören auf die Weihnachtstafeln der Bewohner. Besonders der Großproduzent Chevalier macht jetzt ein gutes Geschäft. Das lassen sich auch die Austerndiebe nicht entgehen.
Deshalb fährt die Brigade nautique nächtliche Streifen im Bassin, zu der Lieutenante Giroudin auch Luc Verlain und seinen todkranken Vater eingeladen hat.
Doch leider wird die Bootstour durch die Entdeckung der Leichen zwei junger Männer getrübt. Was ist hier nur geschehen?
Commisaire Luc Verlain ist vor Ort als die Leichen von zwei jungen Männern gefunden werden. Sie sind die Söhne kleinerer Austernfischerbetriebe und man mutmaßt, dass der Großproduzent dahinter stecken könnte. Wollten sie sich dem Konkurrenzdruck nicht beugen und haben aufbegehrt?
Lucs Ermittlergeist hat keine Ruhe, bis er nicht den Täter dingfest gemacht hat. Gemeinsam mit seiner Partnerin Anouk Filipetti geht er auf Spurensuche und taucht tief hinein in eine von Profitgier getriebene Branche. Interessanterweise kommen auch die Themen Umweltverschmutzung und Klimaerwärmungzur Sprache, das ist für die Austernfischerei nicht unerheblich. Ich mag es sehr, wenn Krimis mit realem Bezug aufwarten und damit so aktuell wie möglich erscheinen.
Es ist der erste Fall, bei dem ich Luc Verlain begleiten darf. Sofort hat mich der flüssige und angenehm eingängige Schreibstil an die Krimigeschichte gefesselt, die bildhaften und schönen Beschreibungen der Gegend und der kulinarischen Genüsse taten ein übriges und ich konnte das winterliche, französische Flair wunderbar nachempfinden und genießen.
Aber auch die harte Arbeit der Austernfischer steht mir beim Lesen deutlich vor Augen. Wie hier genau vorgegangen wird, habe ich nun gelernt, es ist bei der winterlichen Kälte ein echter Knochenjob, der hauptsächlich den großen Produzenten zu einem beträchtlichen Gewinn verhilft. Die kleinen Fischer müssen ihre Austern auf dem Markt verkaufen und haben deshalb häufig Existenzsorgen.
Die Krimihandlung ist sehr schlüssig und logisch aufgebaut, die Ermittlungen sind nicht nur spannend, sondern auch sehr kurzweilig gemacht, sodass man sich beim Lesen gut unterhalten fühlt.
Man sollte wissen, das Verlains private Beziehung zu seiner Kollegin Anouk einen großen Teil ausmacht. Es wird also nicht nur kriminell, sondern auch emotional. Das Ende war für mich ein wirklicher Überraschungsmoment, den ich so nicht erwartet hätte.
Ein fesselnder Krimi mit viel französischem Lokalkolorit und interessanten Einblicken in die Austernfischerei, der ruhig erzählt wird, aber dennoch brandaktuell daher kommt.
Für Krimifans, aber auch für Frankreich- und Austernfans eine Krimilektüre mit Flair und winterlicher Stimmung.
Krimis sind immer gut :O)
AntwortenLöschenGuten Morgen und herzlichen Dank für diese schöne Buchvorstellung, liebe Barbara!
Ich wünsche Dir einen zauberhaften Tag!
♥️ Allerliebste Grüße,Claudia ♥️
Liebe Claudia,
Löschendiesen Krimi zu lesen hat besonders Spaß gemacht.
Liebe Grüße und genieße die letzten Blätter an den Bäumen!
Barbara