Montag, 30. November 2020

Lesemonat November 2020


Als November-Foto habe ich mal ein Bild ausgesucht, dass zum vorherrschenden Wetter des Monats am besten passt: Ein Foto mit blauem Himmel und mit Sonnenlicht, das die Blätter vergoldet. So habe ich den Monat empfunden, allen Widrigkeiten zum Trotz. 

Ein buchreicher Monat geht zu Ende, die Verlage wittern das Weihnachtsgeschäft und so gibt es für Blogger jede Menge Auswahl und reichlich Nachschub. 

Bei Insta habe ich den farbigen Montag bei @buchstaplerei entdeckt, letzte Woche waren grüne Cover gefragt und ich habe mal ein paar tolle Bücher hervorgekramt.


Gelesen habe ich eigentlich gefühlt recht viel, wenn ich jedoch genau nachzähle, komme ich auf 19 Bücher, was einem durchschnittlichen Monat entspricht. Damit bin ich aber vollauf zufrieden. 

Die Romane führen im November mit 8 Büchern das Ranking der Genres an. Rechnet man noch die zwei historischen Romane dazu, sind das 10 Bücher. Es war kein einziger Flop dabei und insgesamt haben mir viele Bücher gefallen, dafür gab es aber nur 2 Favoriten, die ich als Buchtipps unten aufführe. Und weihnachtliche Bücher hatte ich keines!!! Das wird sich bestimmt im Dezember noch ändern.   

Monatsübersicht nach Genres 19

Krimi:                         2
Thriller:                       0
Roman:                       8
Histor. Roman:             2
Kochbuch:                   2

Sachbuch:                   5     

Kinder-/Jugendbuch:    0           
Biografie:                    0

Davon weihnachtlich:    0

Meine Buchtipps im November:      

- Die Rezepte meines Vaters - Jacky Durand


Eine anrührend erzählte Familiengeschichte, die gleichzeitig Frankreichs Kochkultur zelebriert und das Verhältnis zwischen Vater und Sohn zeigt. Ein gefühlvoller Roman, der viele Sinne berührt.


                          

- Trümmermädchen - Lilly Bernstein

Ein bildgewaltiger und hervorragend geschriebener historischer Roman, der sehr authentisch über Krieg und Nachkriegszeit, Entbehrung und Not erzählt. Und doch liegt über allem ein Funken Hoffnung, der die Menschen antreibt und weiterleben lässt.  

                           

- Die Schweigende - Ellen Sandberg

Diese tragische und spannend dargebrachte Geschichte entwickelt einen Lesesog, besonders die Charakterzeichung überzeugt und die Missbrauchsthematik geht unter die Haut. Für mich eines der Highlights im Romanbereich des Jahres.  

                           

Die meistgeklickten Blogbeiträge im November:


Als Buchempfehlung wurden meine Jahreszeitenlesetipps für den Herbst häufig aufgerufen. Gerade in der Zeit vor Weihnachten sind Buchtipps ja auch immer gut als Geschenke geeignet.

Wie immer gerne gelesen und auch oft kommentiert werden weiterhin die Freitagsfüller. An dieser Aktion können sich Blogger/innen beteiligen. Schaut doch einfach mal rein!

Am häufigsten aufgerufen wurde im November der Roman Bergsalz von Karin Kalisa aus dem Droemer Verlag, den ich euch gern ans Herz legen möchte, auch wenn ich keine 5 Sterne vergeben habe. Dieser interessante und sehr eindringlich geschriebene Roman zeigt den Gemeinschaftssinn von Menschen auf und wirft dabei auch Fragen auf. Es geht um Vereinsamung, Hoffnung, Heimat, Flucht und das Glück, mit anderen Menschen gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. 

                                  

Jezt beginnt mit der Adventszeit die besinnlichste und hoffnungsvollste Zeit des Jahres. Ich werde mich weiterhin an die Abstands-Regeln halten, Kontakte vermeiden und keine Adventsbesuche machen. Trotzdem möchte ich, dass diese Zeit schön wird, beim Backen von Keksen, Kochen von leckeren Gerichten und gemütlichen Nachtmittagen mit meinem Mann kommt hoffentlich etwas weihnachtliche Stimmung auf. Und beim Chor machen wir wieder das alljährliche Wichteln, dieses Mal packen wir per Zoom aus und können so die gegenseitige Freude miterleben.


Herzliche Grüße und bleibt gesund und munter!
Eure Sommerlese! 

  

Sonntag, 29. November 2020

Wochenrückblick KW 48/2020


Was habe ich diese Woche eigentlich gemacht?


Adventliches Schmücken wird bei mir jedes Jahr weniger. Früher musste immer alles Gebastelte der Kinder seinen angestammten Platz finden. Heute wähle ich nur wenige Stücke aus, die mir gut gefallen und mich erfreuen.


Gesehen:  

The masked singer   

Wer wird Millionär 

Gehört/Gesungen:

Ganz lustige Zoomprobe beim Chor.

Gelesen: 
    Getan: 

    Ein paar Geschenke eingepackt und verschickt. 
     

     
    Gefreut:  
     
    Mit etwas Sonne macht ein Spaziergang doch doppelt soviel Freude. 
     


    Gegessen:

    Fischstäbchen mit Kartoffelsalat; Spätzle mit Zwiebeln und Käse; Pizza mit Tomaten und Mozzarella; Möhren mit Kartoffeln (reicht auch mal); Seelachs gebraten mit Möhren-Erbsen-Gemüse; Döner mit Salatteller; Brokkoli-Nudelauflauf; 


    Gedacht: 

    Die Beschränkungen werden zu Weihnachten sicher bei vielen Familien nicht groß ernst genommen. Wir haben uns gedanklich auf einen Kurzbesuch bei meiner Mutter eingestellt, doch das lassen wir auf uns zukommen, etwaige Erkältungen oder Besuchsbeschränkungen sind zu beachten. 

    Gefeiert:
     
    Dieser Plüschrudolf konnte früher mal tanzen und Musik machen, jetzt verbreitet er nur noch stehend gute Laune. 
     

      
    Geärgert:  

    Wie die Silvesterknallerei erst eingeschränkt werden soll und dann nur für große Plätze gelten wird. Warum lässt man nicht nur Raketen und Lichtereffekte zu? Die Umwelt würde es uns allen danken. In unserer Gegend wurde übrigens gestern Nacht schon geböllert.

    Gekauft:

    Normaler Lebensmitteleinkauf  

     
    Geklickt:

    Verlagsvorschauen für das Frühjahr
     

    Ich wünsche euch einen schönen 1. Advent und bleibt gesund,

    Eure Sommerlese

    Samstag, 28. November 2020

    Die Saubermacherin - Sabine Kunz

    Blitzsauber, blitzgescheit und ausgesprochen kurzweiliger Krimi

    Offiziell Putzfrau, inoffiziell aber Spionin

    Im Gmeiner Verlag erscheint der Krimi "Die Saubermacherin" von Sabine Kunz. 

    Putzfrau Millie ist eine balkanstämmige Wienerin und bringt die Haushalte ihrer reichen Auftraggeber zum Glänzen. Wenn wichtige Dokumente aufzuräumen sind, fällt ihr Blick schon mal auf wesentliche Informationen. Denn genau das ist ihr Anliegen. Der Putzjob ist Millies Tarnung für ihre Arbeit bei der Putzfrauen SpyAgency, ein Netzwerk hochqualifizierter Agentinnen. Agentin Millie geht aktuell einer globalen Verschwörung von manipulierten Lebensmitteln nach und trifft sogar ihren Traummann.  


    Dieser Krimi fällt mit seinem humorvollen Stil in die Rubrik cosy crime und unterhält außerordentlich gut. Wo Millie auftaucht, da wird es nicht nur blitzsauber, nein, sie ermittelt in ihrem Putzfrauenoutfit ganz nebenbei als Agentin. 
    Ihre Verkleidung und ihr radebrechender Akzent sind eine gute Masche, um ihren Auftraggebern das unscheinbare, dumme Putzmädchen vorzuspielen. So kommt Millie bei vielen Leuten recht einfach an deren PC oder ihre Korrespondenz. Sie ist eine liebenswerte Person und weiß sich im Job gut zu verstellen. Mit reichlich Mut und viel actionreichen Vorgängen putzt sie sich auch in die Herzen der Leser. Dabei kämpft sie immer noch mit ihrer Vergangenheit, die Alpträume verfolgen sie und erklären die dunklen Kapitel in ihrem Leben.

    Neben ihrer spannend gehaltenen Spionagetätigkeit trifft sie völlig unerwartet ihren Traummann Max und es entwickelt sich eine Beziehungsgeschichte mit reichlich humorvollen Szenen. Zum Ende des Buches wird es noch mal richtig brenzlig, denn Millie ist einigen Ganoven auf die Schliche gekommen.   

    Die Charaktere sind vielseitig angelegt, viele private Freunde und Kolleginnen Millies haben ihr Päckchen zu tragen und doch kann man nicht allen trauen.

    Sabine Kunz hat mit diesem Krimi eine witzige Persiflage auf Agentengeschichten geschaffen, die mich sehr gut unterhalten und amüsiert hat. 


    Diese Story sorgt mit viel Humor, reichlich Action und jeder Menge emotionaler und krimineller Energie für beste Unterhaltung. 


    ***Herzlichen Dank an den Gmeiner Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***





    Freitag, 27. November 2020

    Lichtungen Advent 2020

    Tägliche Lichtblicke sorgen für schöne Momente

    Der Wandkalender "Lichtungen Advent 2020" hat eine Spiralbindung, erscheint im Bene Verlag und reicht vom 28.11.2020 bis zum 6.1.2021. Ann-Kathrin Blohmer und Stephanie Brall sind die Autorinnen und haben einige schöne und auch kreative Ideen zusammengestellt. 



    Dieser Kalender mit dem Glitzer-Eselchen auf dem Deckblatt ist sehr schön gestaltet, er beginnt schon im November und sorgt dann bis zum Dreikönigstag täglich mit einem neuen schönen Kalenderblatt für Freude, Impulse und Inspiration.

    Unterschiedliche Texte und Gedichte von Dietrich Bonhoeffer, Rosa Parks, Rosa Luxenburg und Joachim Ringelnatz wechseln sich ab mit Upcycling-Tipps, Handlettering-Vorschlägen, winterlichen Rezepten und stimmungsvollen Bildern. Es darf gebacken (Früchtebrot) und gebastelt (Lesezeichen) werden und die hübschen Illustrationen verleiten zum Innehalten und so kann man die Adventszeit auch stärker wahrnehmen und genießen. Der christliche Gedanke steht hinter der Idee dieses Kalenders, so wie die Adventszeit ja auch eine christliche Zeit ist. 




    Wann habt ihr mal unter einem Mistelzweig gestanden? Ein passendes Bild im Kalender macht auch das möglich. Oder möchtet ihr für eure Liebsten etwas anfertigen, einige schöne Ideen warten hier auf euch.

     
    Dieser Adventskalender sorgt für tägliche, strahlende Lichtblicke und macht diese Zeit intensiv erlebbar. Der Advent ist die Zeit der Besinnlichkeit und das schafft dieser Kalender durchaus auszudrücken.  

     

    ***Herzlichen Dank für diesen Kalender an den Droemer Knaur Verlag!***


    Passend dazu gibt es noch ein Postkartenbuch mit 20 hübschen winterlichen Motiven und Sprüchen. Die Adventszeit ist doch eine gute Gelegenheit, mal wieder einen Kartengruß zu verschicken.  


     

    Freitags-Füller # 215

     

     

    Oh je, die Zeit rast und wir rasen mit, selbst wenn man zuhause sitzt. Jetzt steht doch wirklich schon der 1. Advent vor der Tür, einen Adventskranz habe ich schon einmal und etwas Deko macht auch langsam etwas weihnachtliches Flair im Haus.

     

    Immer wieder kommt ein neuer Freitag ... und damit der Freitagsfüller! 

    Dies ist ein Projekt von Barbara von  Scrap-Impulse

    Ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen.

     

    1. Ich könnte mal wieder auf eine lustige Weihnachtsfeier mit dem Chor, immerhin planen wir jetzt per Zoom wenigstens den Spaß mit einem Wichtelgeschenk.


    2. Es wird in vielen Familien auch ohne große Besucherströme zu Weihnachten wieder drüber und drunter gehen.

     

    3. Bloß nicht immer auf die Freiheitsrechte pochen, nur weil man mal eine Maske als Schutz tragen muss.

     

    4. Letztes Jahr waren wir einmal auf dem Weihnachtsmarkt und haben es genossen, aber auf das Gedränge hätte ich jetzt gar keine Lust.

     

    5. An meiner Tür hängt ein Strohherz mit einem Rentier (oder ist das ein Hirsch?). Eigentlich muss noch etwas Tannengrün dazu, aber es geht auch ohne.

     

    6. Irgendwann im Advent juckt es mir in den Fingerspitzen und ich werde Plätzchen backen.

     

    7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen Leseabend, morgen habe ich noch ein wenig Schmücken geplant und Sonntag werde ich mit der ersten Kerze den Advent einläuten.

     

    Euch allen ein gemütliches Adventswochenende,

    eure Sommerlese

    Donnerstag, 26. November 2020

    Die Djurkovic und ihr Metzger - Thomas Raab

    Wortgewandt und unverwechselbar, aber was für ein Durcheinander!

    Im Haymon Verlag erscheint der Krimi "Die Djurkovic und ihr Metzger" von Thomas Raab.

    Willibald Adrian Metzger wandelt auf Freiersfüßen und möchte seine große Liebe Danjela Djurkovic ehelichen. Doch vor der gesamten Hochzeitsgesellschaft verlässt ihn die Braut und verschwindet spurlos. Einfach so. Der Metzger kann gar nicht anders als seine Braut zu suchen und landet in den fiesen Machenschaften eines albanischen Familienclans. Welchen Grund hatte Danjela für ihr Verschwinden und wie hängt das mit dem Clan zusammen? 

     

    "Vielleicht entsteht Heimat nur dort, wo Menschen einander noch zuwinken, willkommen heißen." Zitat Seite 55

    Einmal vorweg, ich mag den treffenden Wortwitz und unverwechselbaren Stil von Thomas Raab. Auch bei diesem Buch ist seine Erzählweise unverkennbar und man hat einige Phrasen, über die man lachen kann. Außerdem ist sein Metzger ja auch ein ganz spezieller Typ. Eigentlich ist er ein Einzelgänger, doch beflügelt von der Liebe zu Danjela möchte er endlich den Schritt in die Ehe wagen. Wie sie dann aber vor dem Traualtar flüchtet und in einer dunklen Limousine verschwindet, wirft einige Fragen auf. Natürlich macht sich der Metzger auf die Suche, es ist allerdings ein ziemliches Dickicht, in dem er stochert. Denn mit diesem Buch hatte ich so Probleme die Personen auseinanderzuhalten. Neben der normalen Handlung gibt es einige Dialoge mit Funksprüchen hinter Decknamen (Habicht, Falke, Adler, Taube, Habicht), die man erst im Verlauf durchschauen kann. Außerdem werden unterschiedliche Charaktere aus mehreren Kulturkreisen erwähnt, deren Beziehungen zueinander man erst einmal durchschauen muss. Mit der Verwendung von Mundart oder radebrechenden Figuren lässt Raab einen multikulturellen Eindruck entstehen, der der Gesellschaft entspricht, nebenbei erklärt er auch Hintergründe von "Blutrache" und mafiösen Strukturen und erweckt ein Bild von düsteren Vorgängen.

    Insgesamt hat Raab es dieses Mal etwas übertrieben mit seinen Textvarianten Theaterdrehbuch, Dialog und Romanform. Es fiel mir schwer, die Handlung gedanklich nachzuvollziehen und mein Lesefluß wurde von den drehbuchartigen Einschüben gestört. Ich musste mich ziemlich zusammenreißen, um das Buch auch interessiert zu verfolgen. Die Szenen der jungen Anjeza waren spannend, dramatisch und sehr eindeutig, ganz im Gegenteil zu einigen anderen Teilen des Buches, bei denen ich erst im Laufe der Handlung eins und eins zusammenzählen konnte. 

    Die Story hat es in sich, denn die raschen Wendungen und einige Rückblenden sorgen für tiefe Einblicke in die Denk- und Handlungsweise von Clanfamilien mit ihren archaischen Strukturen. Es werden einige Grausamkeiten aufgedeckt und das nicht nur dank Metzgers Hilfe. Nur fehlte es ein wenig an eindeutiger Struktur, der rote Faden schlängelte sich nicht geradlinig durch die Handlung und das erschwerte leider den Lesefluß ungemein. 

    Für alle Metzger-Fans bestimmt interessant, mir hat es streckenweise nicht so gefallen.


     ***Vielen Dank an den Haymon Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***

                

    Raab, Thomas - Walter muss weg 

    Sonntag, 22. November 2020

    Das Kaffeehaus - Marie Lacrosse

    Opulent, bewegend und zeitgenau beschreibender Auftaktband 

    Die Trilogie "Das Kaffeehaus" von Marie Lacrosse alias Marita Spang erscheint im Goldmann Verlag. Der Auftaktband heißt "Bewegte Jahre" und führt nach Wien.

    Wien, Ende des 19. Jahrhunderts: Die junge Komtess Sophie von Werdenfels flieht gerne aus ihrem tristen Elternhaus, um bei ihrem bürgerlichen Onkel Stephan im Café Prinzess, wie sein prachtvolles Kaffeehaus heißt, auszuhelfen. Hier trifft sich der Wiener Hofadel und dort lernt Sophie auch Richard von Löwenstein kennen, der ein Freund des Kronprinzen Rudolf ist. Ihre Freundin Mary Vetsera verliebt sich in den verheirateten Kronprinzen Rudolf und die darauf folgende Affäre bringt die  österreich-ungarische Monarchie ins Wanken.

     

    Marie Lacrosse hat für diesen Roman reichlich Recherchearbeit geleistet, in ihrer Geschichte bringt sie ihre Leser/innen in die Zeit des Hochadels. Der Zeitgeist wird spürbar und die historischen Eckdaten werden wunderbar in die Geschichte eingewebt, hier bekommt man einen bildreichen und wortgewaltigen Geschichtsunterricht geboten, bei dem die sogenannte Mayerling-Affäre, die tragische Lebensgeschichte von Kronprinz Rudolf und seiner Affäre mit Mary Vetsera, in den Blickwinkel gerät.  

    Komtess Sophie von Werdenfels zieht es oft in das Kaffee ihres Onkels, besser als die Zeit mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater zu verbringen. Sie führt ein Leben der gehobenen Schicht und trotzdem hält ihr Vater sie kurz. Sophie lernt Richard von Löwenfels kennen, Richard verliebt sich in Sophie, hat jedoch wegen Geldsorgen in eine arrangierte Ehe mit Amalie von Thurnau eingewilligt.

    Die Schwärmerei ihrer Freundin Mary Vetsera wird ihr schnell bewusst, sie ist förmlich besessen von Kronprinz Rudolf. Das kann nicht gut gehen, schliesslich ist der Adelige bereits verheiratet. Doch so sehr Sophie und Richard die Beiden zur Vernunft bringen wollen, so schnell geraten auch sie beide in Schwierigkeiten.

    Mit flüssiger und zeitlich angepasster Sprache erweckt die Autorin diese Epoche wunderbar bildhaft zum Leben, sie beschreibt die Kleidung, die Räumlichkeiten und die höfischen Gegebenheiten sehr detailliert, sodaß man sich alles gut vorstellen kann. Der Adel gibt mehr auf das Erscheinungsbild als auf das, was man wirklich ist. Es zählen die Finanzen und wer einmal auf dem Parkett des Adels ausgerutscht ist, der verliert seine Position und wird mit Klatsch und Tratsch beim Kaffee überschüttet. Das Café Prinzess ist bevorzugter Treffpunkt vieler Adeliger, die Kaffee-Spezialitäten und Torten sind vielfältig, so wie die Mokkaprinzentorte. Dazu gibt es im Buch ein Rezept. 

    Dieser Roman ist sehr umfangreich, ich brauchte einige Zeit, um hineinzugelangen und mich mit den Figuren vertraut zu machen. Bei der großen Personenanzahl musste ich mehrfach im Personenregister nachschlagen, weil mir die österreichisch-ungarische Adelswelt nicht sehr geläufig ist. Die Entwicklung der Affäre habe ich gespannt bis zum bitteren Ende des Paares mitverfolgt. Von anderen Personen wurde beiden übel mitgespielt, was ich mitleidig zur Kenntnis genommen habe.

    Es ist erstaunlich, wenn man die glorreiche Darstellung von Kaiserin Sisi und Kaiser Franz Joseph aus vielen Filmen kennt und hier nun erkennt, das ihr Sohn Rudolf nicht die liebevolle Anerkennung seiner Eltern erfahren durfte. 

    Mit zahlreichem Kartenmaterial, dem Personenregister und einem Glossar ausgestattet, sorgt dieser Roman für authentische Lektüre, die man sich gut erlesen kann, um die Zeit historisch genau vor Augen zu haben.

     
    Dieser historische Roman wurde perfekt recherchiert, zeigt die Lebenswelt des Adels und bringt viele Beschreibungen der Schauplätze mit ein. Für Leser/innen historischer Lektüre mit Blick auf die k.u.k. Monachie kann ich dieses Buch besonders empfehlen.

     

    ***Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***

     


    Wochenrückblick KW 47/2020



    Was habe ich diese Woche eigentlich gemacht?


    Recht mild und mit sonnigen Abschnitten hat der November bisher alles getan, dass man nicht merkt, dass er schon da ist. Jetzt wird es nun kälter und das brauche ich auch, um das Gefühl für den Advent zu entwickeln.


    Gesehen:  

    Altes Land (das Buch gefällt mir besser)

    The masked singer   

    Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück   

    Gehört/Gesungen:

    Nach Stimmen geordnete Zoomprobe beim Chor.

    Gelesen: 

      Getan: 

      Einige Freunde und Bekannte angerufen.  
       
       
      Gefreut:  
       
      Ein paar Tage waren recht mild und sonnig und für den November eigentlich viel zu schön. Das hat auch meine Rose noch mal ausgenutzt. 



      Gegessen:

      Putengeschnetzeltes mit Reis; Pizza mit Spinat, Schafskäse und Lachs; Hühnerfleisch mit Möhren/Sojasprossen und Hongkongsoße (Chinamann); Spinat mit Spiegelei und Kartoffeln; Kartoffelsalat mit Würstchen; Pfannengyros mit Paprikagemüse und Pommes; Zebrakuchen



      Gedacht: 

      Die Zahlen der Neuinfizierungen bleiben auf einem hohen Level. Dabei müssten die Maßnahmen doch mal greifen. Und immer noch finden Demos von Gegnern dieser lebensrettenden Maßnahmen statt. Müssen sich erst noch mehr Menschen anstecken? Schützen wir uns lieber mit Mund-Nasen-Schutz und halten Abstand, mehr können wir nicht tun. Demos gegen diese Bedingungen sind jedenfalls unsinnig, denn die Pandemie wird damit noch stärker verteilt. Ist ja wie bei einer Grippe, nur leider gibt es immer noch Leute ohne Grips. 

      Gefeiert:
       
      2. Geburtstag auf Insta, ich kann gar nicht glauben, dass ich dort so viele Follower habe. Den Geburtstag einer Freundin, natürlich ohne Feier, nur mit einem lieben Anruf. 
        
      Geärgert:  

      Warum spielen Fußballmannschaften gegeneinander, wenn es in der gegnerischen Mannschaft Coronainfizierte gibt. Da gehen wertvolle Tests bei drauf, die in der Pflege und in Krankenhäusern und Schulen dringender gebraucht würden. Systemrelevante Berufe sind Fußballer jedenfalls nicht.  

      Gekauft:

      Normaler Lebensmitteleinkauf  

       
      Geklickt:

      Alles und nichts 
       

      Ich wünsche euch eine schöne Woche und bleibt gesund,

      Eure Sommerlese

      Samstag, 21. November 2020

      Teatime mit Lilibet - Wendy Holden

      Ein unterhaltsamer Blick in die Jugendzeit der Queen 

      Erziehung im Buckingham Palace

      Der Roman "Teatime mit Lilibet" von Wendy Holden erscheint im List Verlag.  

      England, 1932: Die 22-jährige schottische Erzieherin Marion Crawford wird als Lehrerin von Prinzessin Elisabeth und ihrer Schwester Margaret im englischen Königshaus angestellt. Hinter den Schlossmauern stellt sie fest, wie weltfremd und abgeschottet die Mädchen aufwachsen. Sie möchte das ändern und ihnen auch das Alltagsleben der Bevölkerung näher bringen. Besonders Lilibet wächst Marion ans Herz. Marion eröffnet den Prinzessinnen den Blick auf das öffentliche Leben der Briten, sie gehen ins Kino und zu Woolworth’s. Genauso wie Marion die zukünftige Queen "formen" kann,  so verändert sich auch ihr eigenes Leben gewaltig und sie nimmt eine Rolle ein, aus der es kein Zurück gibt. 

      Wendy Holdens "Teatime mit Lilibet" ist ein unterhaltsamer historischer Roman, der auf der Grundlage von Marion Crawfords Buch "Little Princesses" beruht. Wir dürfen im Buckingham Palace Mäuschen spielen und erleben den Alltag bei den Windsors. In diesem fiktiven Roman zeigt sich, dass sich die Erziehung der Töchter im Hause des Herzogs von York, der spätere King George VI., hinter den Schlossmauern abspielte. Die Töchter gingen nicht auf öffentliche Schulen, hatten keine Spielkameraden und lebten ziemlich isoliert. Die Lehrerin und Gouvernante Marion Crawford, genannt "Crawfie", versuchte, die Ausbildung der Prinzessinnen möglichst lebensnah zu gestalteten. Man kann sich gut vorstellen, dass einige Vorgänge wirklich so abliefen. Einblicke in das Zeremoniell und in das Familienleben sind erfrischend unterhaltsam und man erlebt die Queen in einer Zeit, als sie noch unbedarft und ohne die Bürde der Königskrone einfach Kind sein durfte.

      Die Protagonistin Marion, "Crawfie", war über 16 Jahre lang die Gouvernante von Elisabeth und Margaret. In dieser Zeit hat sie auf eine eigene Familie verzichtet, sich dem strengen Protokoll untergeordnet und ihr Leben ihrer Rolle gewidmet. Ihre Kinder waren diese beiden Zöglinge, von denen sie besonders Lilibet ins Herz geschlossen hatte. Crawfie ist eine verantwortungsvolle Person, liebevoll und doch mit Strenge kümmert sie sich um die Kinder und erweitert deren Horizont um ein Beträchtliches. Sie erscheint selbstlos, verzichtet auf eigene Kinder und verliert über die Jahre ihrer Aufgabe ihre eigenen Träume. Die Veröffentlichung von "The little Princesses" sorgte dann für einen Bruch mit ihren Arbeitgebern, eiskalt und abweisend wurde nie wieder von Crawfie gesprochen, trotz ihrer liebevollen jahrelangen Zuwendung zu den Mädchen.

      Dieser Roman zeigt keine Heile-Welt der Royals, er zeigt die dekadente Lebensweise des Adels, die in einer Zeit als einige Untertanen nicht einmal Strom hatten, ein Leben im Luxus führten. Es ist der lobenswerte Einfluss dieser Erzieherin, die Elisabeth den Blick in die bürgerliche Welt gewährt und damit sicherlich ihren Horizont sinnvoll erweitert hat. Das ausgesprochene Interesse der Queen an Menschen, Dingen und Tieren hat Crawfie sicherlich mit geprägt. 

      Besonders interessant war für mich die Begegnung mit Wallis Simpson und die Ausgestaltung der Krönungsfeierlichkeiten King George VI., aber auch das Kennenlernen von Prinz Philipp. 

      Sprachlich gesehen gelingt es der Autorin sehr abwechslungsreich, mit bildhaften Beschreibungen und mit den nötigen Nuancen die Stimmungen der Charaktere, der Ereignisse und besonders das Zeremoniell gut darzustellen. Die verschiedenen Episoden werden mit historischen Daten unterfüttert, so hat man einen guten Überblick über das Zeitgeschehen und die Ereignisse.

      Was mir von diesem Buch in Erinnerung bleiben wird, ist die Tatsache, das die Dienste bei Hofe lediglich Arbeitscharakter haben, absolute Verschwiegenheit erwartet wird, keine emotionale Nähe von der Familie zurückkommt und auch keine Dankbarkeit für lange, vertrauensvolle Mitarbeiterinnen zu erwarten ist. Marion Crawford war eine Arbeitskraft unter vielen, ein Singleleben war nicht ihr Wunschdenken, aber lange Zeit von den Royals schlicht und ergreifend vorausgesetzt. 

      Als unterhaltsame Lektüre mit Blick auf die Jugendzeit der Queen öffnet dieser Roman den Blick hinter die Schloßmauern des Buckingham Palace und zeigt das strenge Regiment und Zeremoniell der Monarchie.   

       

      ***Herzlichen Dank an Vorablesen und den List Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***