Sonntag, 1. November 2020

Das letzte Licht des Tages - Kristin Harmel

Unterhaltsam erzählte Geschichte rund um Champagner, die Liebe und Verrat  

Eine Reise in die Vergangenheit

Der Roman "Das letzte Licht des Tages" von Kristin Harmel erscheint im Knaur Verlag

Frankreich 1940: Inès entdeckt, dass ihr Mann auf dem Weingut Chauveau Flüchtlinge und Waffen für die Résistance versteckt. Sie schliesst sich der Sache an und begeht einen entsetzlichen Fehler, den sie ihr ganzes Leben bereut.



Die Amerikanerin Liv wird überraschend von ihrer 99-jährigen Großmutter auf eine Reise in die Champagne mitgenommen. Das Weingut Chauveau ist das Ziel. Sie kommt mithilfe des Anwalts Julien hinter die Geschichte des Weinguts und entdeckt den persönlichen Bezug und das Geheimnis ihrer Großmutter. Es ist ein dunkles Kapitel zur Zeit des 2. Weltkriegs.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und die Autorin verknüpft Verrat, Betrug, Liebe und politischen Widerstand in eine packende Story. Die Zeit um 1940 spielt eine entscheidende Rolle, denn der französische Widerstand gegen den Nationalsozialismus und später gegen die deutschen Besatzer sorgt in diesem Roman für dramatische Vorgänge, an denen die Figuren direkt beteiligt sind. Die Perspektiven wechseln zwischen Vergangenheit (Inès und Céline) und Gegenwart (Liv) und lassen den Leser direkt an den Vorgängen teilhaben. 

Kristin Harmel füllt die Schauplätze mit Leben, baut einen personelle Rahmen auf, der gut zu überblicken ist und lässt das Weingut und die Herstellung des Champagners das Fundament der Geschichte bilden. Sehr lebendig werden die Charaktere gezeichnet, die mich zwar nicht überzeugen konnten, aber die personellen Verknüpfungen machen den eigentlichen Reiz der Geschichte aus und die Story ist wirklich packend erzählt. Alles in allem eine gute Unterhaltung. Es ist eine interessante Story, die menschliches Leid zeigt und im gegenwärtigen Zeitstrang eine neue Liebesgeschichte entwickelt. Das unterhält und ist eigentlich eine perfekte Story, wäre das nicht alles vorhersehbar gewesen und hätte die Autorin nicht etwas zu sehr in die Dramakiste gegriffen. Absolut kitschig empfand ich beispielsweise die Szene von Edith im Jenseits. Solche Ausführungen passen meiner Meinung nach nicht zu einem Buch mit historischer Einbindung. 

Dennoch fühlte ich mit den Figuren mit und habe die Story gefesselt bis zum Ende verfolgt, denn der wunderbare Erzählstil von Kristin Harmel trägt einen durch den gesamten Roman bis zum wieder etwas überdramatischen Ende. Die 3 Sterne vergebe ich für das erzählerische Talent der Autorin.

Ein packender Roman für Herbstabende, bei dem man mitfiebert und nach der Lektüre Champagner mit anderen Augen betrachtet.  


***Herzlichen Dank an den Knaur Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***  

 


2 Kommentare:

  1. Hallo Barbara,
    hatte die Tage schon gesehen, dass deine Rezi online ist. Ich hatte das Buch ja auch schon ausgelesen. Allerdings heute erst dazu gekommen, meine Rezi online zu stellen. Diese verfluchte Schleimbeutelentzündung am rechten Ellenbogen. Schade, dass dir das Buch nicht so zugesagt hat. Aber es ist ja gut, dass wir alle eine eigene Lesemeinung dazu haben.
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
    Liebe Grüße Hanne

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    1. Hallo liebe Hanne,

      oh je, das klingt nach Schmerzen und damit würde ich auch nicht unnötig am PC tippen.
      Gute Besserung wünsche ich dir noch!

      Vom reinen Erzählstil her mochte ich das Buch sehr, auch die Charaktere waren gut gezeichnet. Aber einiges fand ich doch sehr dramatisiert.

      Für dich auch ein schönes Wochenende,
      liebe Grüße
      Barbara

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