Freitag, 24. April 2020

Moonlight Radio - Subina Giuletti

Hatte mir mehr erhofft, leider etwas langatmig und seicht


Der Roman "Moonlight Radio - Auf einer Frequenz mit dir" von Subina Giuletti erscheint bei Montlake Romance.

Charlene ist eine reiche Karrierefrau, die nach einem schweren Schicksalsschlag versucht, ihrem  Leben einen neuen Sinn zu geben. Als Moderatorin "Pixie" übernimmt sie einen Job bei einer Radiosendung, niemand soll ihre wahre Person erfahren. In ihren Livesendungen versucht sie, den Zuhörern Mut zu machen und zu erklären, dass Glück für jeden machbar ist. Auch "Dex" aka Jeff zählt zu ihren Anrufern, er befindet sich ebenfalls in einer Lebensphase, die er allein nicht bewältigen kann. Pixie und Jeff haben auch über den Äther eine besondere Verbindung zueinander und das mögen die Zuhörer. Es kommt zu einem interessanten Dialog, und Jeff möchte die echte Pixie nun unbedingt kennen lernen. 


Dieser Roman ist von der Grundidee interessant gemacht, er zielt nicht nur auf eine Liebesgeschichte zwischen der Radiomoderatorin Charlene Wittstein und ihrem Zuhörer Jeff ab, sondern soll zeigen, wie eigenes Handeln auch das Leben beeinflussen kann. Pixie sorgt im Radio mit ihren Glücks-Geschichten für unterhaltsame Storys, jeder kann glücklich sein, man muss es nur zulassen, ist ihre Devise. So versucht sie auch den Unglücksraben Jeff davon zu überzeugen, dass ein glückliches Leben möglich ist. Jeff ist von Pixies Art und ihren gedanklichen Ansätzen fasziniert, sie trifft ihn mit ihren Worten mitten ins Herz und er wählt sich in ihre Livesendungen ein.

Die Umsetzung der Story hat für mich einige Haken. Anfangs zieht sich die Geschichte reichlich in die Länge, mehrere Handlungsstränge werden hier parallel erzählt, was die Spannung mindert. Außerdem konnten mich die recht emotional ausgeführten Charaktere nicht überzeugen, sie passen eher zu klischeehaften Rollenbildern, die hier auch noch geballt auftreten. Da ist der Hippie-Student mit Bauch, der sich nach einer Frau sehnt, die reiche Geschäftsfrau, die eine Beziehung zu einem jüngeren Mann eingeht, außerdem kommt ein Transgender, ein Karrieretyp und eine recht unscheinbar aussehende Hausfrau in der Story vor. Sie alle entwickeln sich aus ihrer Komfortzone heraus zu zufriedenen Menschen. Das Ende der Geschichte war von Anfang an vorhersehbar und da hatte ich mir eine etwas ausgefallenere Wendung erhofft. 
Es ist eine etwas seichte Geschichte, die zwar an manchen Stellen reichlich knistert, aber diese Momente lassen die wahre Liebe leider in den Hintergrund treten. Ich mochte Charlenes Stärke und ihren Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Jeff hat mich mit seiner Mutlosigkeit und den negativen Ansichten ziemlich genervt.
Gut gefallen hat mir der Ansatz, dass man Fehlschläge im Leben hinnehmen muss und nicht zurücksehen sollte, sondern nach vorne schauen muss, um mit neuem Optimismus zu starten. Jeder, der nur das Negative sieht, wird nicht richtig glücklich werden. 

Ein Roman, der mit einer guten Grundidee punkten kann, die Umsetzung war leider eher nicht mein Fall.  





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