Mittwoch, 7. März 2018

halb zehn – Das Frühstückskochbuch - Agnes Prus, Yelda Yilmaz

Etwas aufwändige Rezepte mit besonderen Zutaten


"halb zehn – Das Frühstückskochbuch" von Agnes Prus, mit Fotos von Yelda Yilmaz erscheint bei Stiftung Warentest. (Werbung)


Die 100 besten Starts in den Tag

Inhaltsangabe: Dieses Buch ist eine Einladung, das Frühstück zu zelebrieren. Ob herzhaft mit pochierten Eiern auf deftiger Tomatensauce und geröstetem Sauerteigbrot oder süß mit Apfel-Zimt-Knoten: halb zehn versammelt 100 Rezepte, für die es sich lohnt aufzustehen. Sie reichen von bekannten Klassikern wie Birchermüsli, Pfannkuchen und Sandwiches bis hin zu außergewöhnlichen Rezepten wie New Yorker Bagels, Baked Beans mit Spiegelei und Za’atar oder Kouign-Amann. 


Ich frühstücke richtig gern und kann auch das Frühstück mit warmen Gerichten als Hauptmahlzeit des Tages zu mir nehmen. Mehr brauche ich dann nicht, deshalb habe ich mich auf dieses Buch sehr gefreut und ich hoffte, allerlei neue Ideen zu bekommen.

Das Buch ist großformatig, in übersichtlichen Kapiteln durchstrukturiert und die Rezepte werden mit ansprechenden Fotos toll in Szene gesetzt.

Es finden sich vielfältige und internationale Rezepte und Rubriken, Waffeln und Pancakes und sogar einige Brotsorten und selbstgemachtes Müsli. Schmackhaft oder nicht, manches ist schon in seiner Art neu für mich, wogegen ich wirklich kein Rezept für Omelett benötige, aber es passt perfekt in ein Frühstücksbuch. 

Sauerteig selbst ansetzen ist nicht nur zeitaufwändig, sondern auch etwas für Geübte, die ein Vergnügen daran haben, diesen Teig zu hegen und zu pflegen. In einem Brotbackbuch ist das natürlich eine gewünschte Idee, im Vorfeld der Frühstücksplanung möchte ich mich jedoch nicht noch um den Teig für das Brot kümmern müssen.

Dann backe ich schon lieber die niederländischen Korinthenbrötchen, die sehen lecker aus, wie Hefebrötchen bei uns. Doch was ist "Demerarazucker"? Wieder eine Besonderheit, die in der alltäglichen Küche nicht zu finden ist.


Auf meinem Frühstückstisch stehen auf jeden Fall selbst zubereitete Marmeladen und Gelees. Aus diesem Buch habe ich mir die Idee für Pfirsich-Chutney und Orangen-Zitronen-Marmelade geholt. Die herzhaften Aufstriche finde ich auch interessant, besonders der Rote Linsen Aufstrich lacht mich beim Anschauen schon an. Der Blick auf die Zutatenliste zeigt mir jedoch Kreuzkümmelsamen, Koriandersamen, dunkle Senfsaat und Pul Biber (was auch immer das ist, wird im Buch nicht verraten) und damit vier Produkte, die sich nicht im meinem gut sortierten Küchenschrank befinden. Schon ist das Rezept damit erledigt.
Ähnlich ist das bei Sandwich, Stullen und Toast: einige Zutaten wie Tahini, Sumach, Hoisin-Soße und Miso-Paste sind nicht in jedem Haushalt zu finden.

Info zu Pul Biber: meine Recherche hat ergeben, dass es sich dabei um ein türkisches Chili-Paprika Gemisch handelt. Toll wäre gewesen, wenn es im Buch einen Hinweis auf alternativ zu benutzende Gewürze gegeben hätte.  

Klar muss man sich vor dem Frühstück mit der Planung und dem Einkauf beschäftigen, aber die teilweise exotischen Zutaten sind sicherlich nicht alle im herkömmlichen Supermarkt zu finden. 

Die Vorschläge für Saft und Getränke sind bis auf Möhren-Himbeer-Saft und Mokka überhaupt nicht mein Geschmack. Für den Mokka benötigt man natürlich ein Mokka-Kännchen.

Ein übersichtliches Register nach Zutaten schliesst das Buch ab.

Wenn ich etwas vorbereite, möchte ich wissen wie lange ich für die komplette Zubereitung benötige. Die Koch- und Backzeiten sind den Rezepten beigefügt, nicht aber die komplette Zubereitungszeit. Die Nährwertangaben sind jedoch aufgeführt.

Völlig merkwürdig kam mir an manchen Stellen der Versuch vor, dieses Buch mit sprachlichen Besonderheiten aufpeppen zu wollen. "Eine Schippe Deftigkeit nachlegen" und "etwas mehr Wumms ins Spiel bringen" sind solche Begrifflichkeiten, die wohl für Humor sorgen sollen, passen aber echt nicht in ein Kochbuch. 
In einer Zeitschrift hätte man da wohl eher Verwendung für einen Slogan wie "Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da, er bringt uns Pflaumenmus, heihussassa!" 



Bei diesem Frühstücksbuch läuft mir nicht unbedingt das Wasser im Mund zusammen. Die Rezepte sind relativ zeitaufwändig, die Zutaten etwas ausgefallen und die Gerichte kann ich teilweise geschmacklich nicht einschätzen. Daher kann ich dieses Buch nur allen empfehlen, die sich viel Zeit für die Zubereitung nehmen und auch bereit sind, exotische Gewürze zu besorgen, die hinterher vielleicht eher ungenutzt im Schrank alt werden. 





5 Kommentare:

  1. Ok , auch so eine Rezi ist interessant . Brauche das Buch dann wohl eher nicht ;)
    LG heidi

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    1. Geht mir ebenso, wenn ich ausgefallene Gerichte kochen will, schaue ich eher im Netz.

      LG und alles Liebe zum Weltfrauentag,
      Barbara

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  2. Hallo <3 Ich muss gestehen, ich frühstücke gar nicht bis selten, versuche das aber schon lange zu ändern. Zeitaufwändige Gerichte, was dich ja hier etwas gestört hat, wären dann allerdings auch nix für mich. Toll, wie ausführlich du das Buch beschrieben hast! Sei lieb gegrüßt

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    1. Hallo Anja,

      bei mir gibt es alltäglich auch kein großes Frühstück. Aber mit Besuch mag ich es gern etwas ausgiebiger.
      Brot backen finde ich toll und ich gebe mir auch gerne Mühe, doch ob es dann etwas wird, weiß ich nicht genau. Und Porridge schmeckt zwar gut, für Besuch finde ich es aber auch nicht passend.

      Liebe Grüße zum Weltfrauentag,
      Barbara

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  3. Huhu,
    ich hatte das Buch bei Vorablesen gesehen, dann aber gar nicht genauer geschaut. Scheint die richtige Entscheiung gewesen zu sein. Zeitaufwendig und Frühstück sind zwei Begriffe, die für mich nicht zusammenpassen (ich koche mir zwar jeden Morgen Haferflocken, aber da muss ich ja nicht danebenstehen. das aufwendigste daran ist das Obstschnibbeln, das ich dann drüber werfe) - höchstens mal als Ausnahme am Wochenende.
    Lieben Gruß
    Anja (Bambinis Bücherzauber)

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