Der August
war wieder ein richtiger Rosenmonat, das obere Bild zeigt die Blüten zu Anfang des Monats noch in sattem gelb-orange, danach sorgten die viele Sonne und das normalen Verblühen für ziemlich ausgeblichene Farbe. Aber das finde ich auch noch sehr hübsch.
Mit einigen Tagen über 32 Grad war es wieder ziemlich heiß und trotzdem habe ich einige schöne Ausflüge erlebt. Ich war am Steinhuder Meer und in der Heide, die zu dem Zeitpunkt leider noch nicht in voller Blüte stand. Die Wärme hat mich viel lesen lassen, die Neuzugänge waren aber auch zu verlockend, als das ich da lange hätte warten können. :-)
Ausflüge in die nähere Umgebung, ein Besuch bei meiner Mutter, eine Chorfreizeit, eine Geburtstagsfeier und ein Strassenfest sorgten im August dafür, dass keine Langeweile aufkam. Ich habe einiges aufgeräumt und bei meiner Kleidung etwas aussortiert, dabei entdeckte ich unter meinen Wollvorräten ein paar hübsche Knäuel Wolle, die sich bestimmt verstrickt als Dreieckstuch gut machen werden. Vorgestern habe ich gleich mal zu stricken begonnen, die kalte Jahreszeit kommt meistens schneller als gegacht.
Die Natur hat unter der dauerhaften Trockenheit und Wärme zu kämpfen, es fallen schon die ersten Blätter von den Bäumen und manchmal ahnt man den kommenden Herbst, wenn es schon leicht moderig im Unterholz riecht. Die Hortensien entwickeln jetzt ihre Herbstgesichter.
Und ich bin ganz traurig, denn meine freche und zutrauliche Spatzenfamilie ist weitergezogen (undankbare Piepmätze!) und ein paar Wespen finden jetzt wieder zielgerichtet die leckeren Pflaumenkuchen oder andere Köstlichkeiten, die im Freien verzehrt werden.
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Im
August kamen viele angefragte oder angebotene Reziexemplare
an und ich habe mich bemüht, hier den Überblick zu behalten. Das geht am besten, wenn man viel liest und sofort rezensiert, nur so ist es zu schaffen. Wegen der Wärme habe ich gerne gelesen, es sind diesen Monat sogar 26 Bücher geworden.
Das Ranking führen die Romane mit 8
Büchern an, danach folgen die Krimis, Sachbücher und Kochbücher mit jeweils 4 Büchern. Einen echten Flop hatte ich nicht dabei, ansonsten gab es überwiegend gute Bücher. Erstaunlicherweise sind die Sachbücher schon zu einem konstanten Bestandteil meiner Lesevorlieben geworden.
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Monatsübersicht nach Genres
Krimi: 4
Thriller: 0
Roman: 8
Histor. Roman: 0
Hörbuch: 0
Kochbuch: 4
Sachbuch: 4
Humor: 1
Kinder-/Jugendbuch: 3
Biografie: 2
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Meine Buchtipps im August:
kochen. - Stevan Paul
Alte Apfelsorten neu entdeckt - Eckart Brandt
Die meistgeklickten Blogbeiträge waren diesen Monat:
Das
Unboxing meiner August-Glossybox, vielleicht sollte ich doch noch umsatteln auf einen Beauty-Blog. 😄
Bei den Rezensionen wurde mein Buchtipp aus dem Juli Der Gesang der Flusskrebse immer noch sehr häufig aufgerufen, ich kann diesen Roman wirklich nur jedem ans Herz legen.
Außerdem erfreuen sich die Posts zum Wochenrückblick und der Freitags-Füller großer Beliebtheit.
Der
August war lesetechnisch ergiebig und die Buchausbeute ebenso. Kein Buch hat mich richtig enttäuscht, die meisten halten sich auf mittelmäßigem oder gutem Niveau. Nun können wir in den September starten, auch da freue ich mich auf einige schöne Lektüre und einen Urlaub am Meer.
Liebe Grüße, eure Sommerlese!
Die Hitze der letzten Woche mit über 30 Grad war mir einfach zuviel, doch nun ist es erst einmal nach einigen ergiebigen Regengüssen etwas erträglicher. Ich war mit meinem Mann bummeln und habe in einem Blumengeschäft viele Herbstblumen entdeckt. Neben Dahlien, Alstern und Heide waren auch diese hübschen Rudbeckien (Sonnenhut) dabei. Ich musste sehr an mich halten, um nicht dem Kaufzwang zu unterliegen. Unser nächster Urlaub steht bald bevor und da soll der Pflegeaufwand eher gering bleiben.
Immer wieder kommt ein neuer Freitag ... und damit der Freitagsfüller!
Dies ist ein Projekt von Barbara von Scrap-Impulse.
Ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen.
1. Für fünf Euro bekommt man schon die Zutaten für ein leckeres Essen, Fertiggerichte sind deshalb nicht die bessere Alternative.
2. Wenn die Hitze der Sonne auf unserer Terrasse auf der Südseite nicht mehr auszuhalten ist, ist es schattig vor meiner Haustür.
3. Wie könnte ich ohne meine sozialen Kontakte glücklich sein? Das geht gar nicht.
4. Während des Sommers vermisse ich zu Hause höchstens das Meer, aber das holen wir jetzt nach.
5. Für alle Fälle sollte man sich bei Ausflügen Ersatzschuhe oder Regenkleidung mitnehmen.
6. Unser Straßenfest findet morgen statt, das ist für mich das Highlight der Woche.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf eine weitere Chorprobe vom Gospelchor, morgen habe ich mit vielen Nachbarn unser Straßenfest (es gibt Kuchen, Salate, Bratwurst, diverse Getränke und eine Hüpfburg für die Kleinen) geplant und Sonntag geht es an das große Aufräumen und meistens grillen wir am Mittag noch die letzten Reste weg. Danach bin ich dann sicherlich platt.
Ein tolles Wochenende wünsche ich euch,
eure Sommerlese 🌞🌷
Ein großartiger Krimi mit Einblicken in die Schweizer Justiz
"Entführung" ist der Titel von Petra Ivanovs neuem Kriminalroman aus dem Unionsverlag, der am 26. August 2019 erscheint.
Die Millionärstochter Lara Blum wurde entführt, der Täter sitzt in Haft und
verweigert aber jede Aussage. Welches Motiv liegt hier vor, ist er ein Psychopath oder
Terrorist? Dieser Fall schlägt auch in den Medien hohe Wellen.
Die Pflichtverteidigung wird Rechtsanwalt Pal Palushi zugesprochen. Als der ihm der Entführer einen versteckten Hinweis liefert, kann Palushi diesen nicht verwenden, denn er ist an
das Anwaltsgeheimnis gebunden. Seine Karriere steht auf dem Spiel, wenn er hier rechtswidrig vorgeht. Durch diese Ermittlungen gerät er in Schwierigkeiten, doch seine Freundin, die Ex-Polizistin
Jasmin Meyer, hält zu ihm und ermittelt auf eigene Faust. Sie findet
eine tödliche Spur.
Gespannt habe ich mich an diesen Krimi gesetzt, denn das Ermittlerteam um Pal Palushi und Jasmin
Meyer war mir neu und ich wurde nicht enttäuscht.
Mal wieder ist der Autorin ein für sie so typischer Krimi gelungen, denn sie konstruiert einen logischen Plot um ein aktuelles Thema, sie erzählt klar
und lässt einen tiefen Blick in
die schweizerische Politik und Justiz zu.
Dieser Krimi dreht sich um die Entführung eines jungen reichen Mädchens, der Entführer
wurde geschnappt, er ist ein Moslem. Palushi ist sein Pflichtverteidiger und ebenfalls Moslem, deshalb gerät er ins Kreuzfeuer von Anfeindungen. Die Medien zerreißen den Fall und wettern gegen Palushi. Der hat als Pflichtverteidigern keinen Einfluss auf seine Mandate, sondern bekommt sie von oben zugewiesen.
Die Ermittlungen gestalten sich als ein Wettlauf gegen die Zeit. Palushi kann dem Entführer weder mit dem Versprechen auf Hafterleichterung, noch mit Drohungen Hinweise entlocken. Der einzige Weg ist der Zugang über die Religion an
Informationen zu gelangen.
Es gibt viele Personen mit für mich ungewöhnlichen Namen, die ich nicht
immer vor Augen hatte. Petra Ivanov zeigt viele Details und
interessanterweise auch islamische Denkstrukturen ihrer Figuren auf, die
für mich persönlich für einen Krimi etwas ausufernd wirken. Dennoch sind die Inhalte gerade über das Tragen eines Schleiers sehr interessant.
Bei diesem Krimi zeigt die Autorin neben den religiösen Einblicken auch die Arbeitsbedingungen im Bereich der Pflichtverteidigung auf. Nicht immer ist die Verteidigung eines bekannten Täters eine überzeugende Sache. Außerdem ist es häufig ein großes Problem an überzeugende Beweisstücke zu gelangen. Dabei gerät der Verteidiger auch mal auf Messers Schneide und setzt seine Arbeitserlaubnis aufs Spiel.
Wie sehr Medien über ihre verbreiteten Nachrichten die Menschen beeinflussen können und ihnen eine bestimmte Sichtweise verordnen können, kommt hier ebenfalls gut zum Ausdruck.
Bei einigen Begriffe wie "Semtex" (Plastiksprengstoff) und "Rubaijat" war ich persönlich überfragt und musste sie nachschlagen. Auch das Schweizer Obligationenrecht, welches im deutschen Recht ein "Schuldverhältnis" darstellt, war mir nicht bekannt.
Insgesamt ist Petra Ivanov ein großartiger Krimi gelungen, den ich sehr empfehlen kann.
***Vielen Dank an den Unionsverlag für dieses Rezensionsexemplar!***
Ein aufrüttelndes Buch über nachhaltiges Wirtschaften im Bäckerhandwerk
Deutsches Brot ist Kulturgut
In "Der Bäcker und sein Brot" setzt sich Bio-Bäcker Volker Schmidt-Sköries mit der Unternehmensphilosophie seiner Bäckerei-Kette auseinander. Das Sachbuch erscheint im Droemer Knaur Verlag.
Volker Schmidt-Sköries ist Mehrheitseigentümer von KAISER BIO und
versteht sich als Pionier auf dem Gebiet einer ethischen, der sozialen
und ökologischen Nachhaltigkeit verpflichteten Unternehmensführung. 1977
trat er in die junge Schrotbäckerei Kaiser in Wiesbaden ein, übernahm
1980 den Betrieb und baute ihn sukzessive zur Bio-Bäckerei-Kette aus. Er ist ein gefragter Unternehmensberater auch in anderen Branchen.
"Man muss nicht nur achtsam mit der Natur umgehen, sondern auch mit den
Menschen", meint Volker Schmidt-Sköries, Bio-Bäcker der ersten Stunde.
Seit den Siebzigerjahren hat der studierte Pädagoge den Anspruch,
gesundes Brot und andere Backwaren auf den Markt zu bringen. Mit den
Jahren wuchs dieser Anspruch: Heute geht es ihm auch um gerechte
Beziehungen zu den Rohstofflieferanten, um erfüllende Arbeitsbedingungen
und eine transparente Beziehung zu den Kunden. Erst wenn diese
Bedingungen erfüllt sind, so der Autor, kann man von beseeltem Arbeiten
und nachhaltigem Wirtschaften sprechen.
"So ein Sauerteig ist ein Biotop voller Eigenleben, mit dem der Bäcker,
wenn er pfleglich mit ihm umgeht, die besten und bekömmlichsten
Resultate erzielen kann." Zitat Seite 17
Unser deutsches
Brot ist auch ein Kulturgut und hat einen weltweit guten Ruf. Natürlich
ist mit diesem guten Brot das handwerklich hergestellte, langsam
gehende Brot gemeint und nicht das industriell gefertigte. Das Bäckersterben hat schon lange begonnen, die kleinen Betriebe
verschwinden, die mittleren kämpfen ums Überleben und es ist nur eine
Frage der Zeit, bis auch die letzten kleinen Bäcker aufgeben.
Es ist nicht leicht, eine ganzheitliche Sicht von unternehmerischem
Handeln zu entwickeln, denn meistens steht die Profitoptimierung an erster
Stelle.
"Konkurrenzverhalten,
das die Verdrängung anderer zum Ziel hat, ist ungesund." Zitat Seite
250
"Denn Brot ist mehr als das, was wir essen. Brot ist Natur, Brot ist Kultur, Brot ist Leben." Zitat Seite 23
Volker Schmidt-Sköries verbindet die Produktion des Lebensmittels Brot mit
ethischen Grundsätzen, die neben Wirtschaftlichkeit auch die Nachhaltigkeit und Fürsorge für seine Mitarbeiter beinhaltet. Er setzt auf biologische Grundzutaten, auf gerechte Bezahlung der Rohstofflieferanten und auf zufriedenstellende Arbeitsbedingungen. Auch mit diesen ethischen Grundprinzipien in einem nachhaltig geführten Unternehmen ist es möglich, einen ökologisch gut laufenden Betrieb zu unterhalten.
Volker Schmidt-Sköries sieht sich außerdem auch in der personellen Verantwortung für seine Mitarbeiter und Rohstofflieferanten und setzt weiterhin auf Transparenz im Kundengeschäft.
Dieses Sachbuch liest sich mit einigen persönlichen Schilderungen des Autors sehr interessant und abwechslungsreich. Es ist ein aufrüttelndes Buch mit nachdenklich machenden Ansätzen und Erklärungen des Autors, die in vielen Betrachtungen auch absolut überzeugen. Die ethischen Gedanken und Fragen kommen in aufschlussreichen und erhellenden Kapiteln zum Ausdruck.
Ein paar Beispiele:
Wie
Globalisierung sinnvoller wäre
Humanisierungsoffensive
Der sensible
Teig
Wo geht´s hier zur Achtsamkeit?
Es zeigt die Bäckerei als Lebensschule, Weiterbildung und Anerkennung sind wichtige Kriterien für zufriedene
Mitarbeiter.
Auch mit unbürokratischen Darlehen für die Mitarbeiter gibt sich der Autor als Wohltäter. Solche finanziellen Leistungen sind lobens- und erstrebenswert, doch nicht jeder Betrieb ist dazu in der Lage.
Der Bio-Markt befindet sich auf dem Aufwärtstrend, er wächst nicht zuletzt durch Fukushima, Gorleben,
Tschernobyl und Bienensterben. Doch zusätzlich zur Öko- und
Gesundheitsmarke (Mitarbeiter erhalten Rückenschule etc.) können Betriebe auch eine soziale Marke werden. Das wünscht man sich für
mehr Betriebe. Volker Schmidt-Sköries setzt sich als Unternehmensberater erfolgreich dafür ein.
Nachhaltiges Wirtschaften im Bäckerhandwerk ohne zerstörerisches Wachstum ist möglich. Dieses Sachbuch ist ein aufrüttelndes Buch mit interessanten Gedanken und biografischem Hintergrund. Es will zeigen, dass Ethik und beseeltes Arbeit die Zeichen der Zukunft sind.
***Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Droemer Knaur Verlag!***